BayernDach Magazin 2-2024 MB / Juli

EDITORIAL

Bitte einsteigen

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser, jetzt ist es passiert. A. Ewald Kreu

Wenn der Staat aber KI etwa in der Umsatzsteuer-Kon trolle nutzt, sobald alle Unternehmen ihre Ein- und Aus gangsrechnungen binnen drei Tagen dem Finanzamt hochladen müssen, dann werden echte Fehler und jene, welche KI dafür hält, die Betriebe umtreiben, nur nicht immer erfreuen. Man weiß: Das bedeutet wieder Arbeit. Nur wenige Beispiele aus Teilbereichen, die uns, die den Verband beschäftigen. Dass die Delegiertenversammlung in Waldkirchen mir einstimmig das Zutrauen ausgespro chen hat, als neuer Landesinnungsmeister im Dienst des Dachhandwerks zu wirken, macht Mut, ohne den gro ßen Respekt vor der Aufgabe zu mindern. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für alle Glückwünsche, für allen Zuspruch. In die Fußstapfen von Ewald Kreuzer werde ich dennoch nicht treten. Wer das täte, liefe von Beginn an rückwärts. Das sähe nicht nur tapsig aus, son dern ignorierte zudem das starke Wegnetz, welches unser Verband heute hat. Außerdem sind wir sowieso mehrere. Der Landesverband hat insgesamt ein neues Vorstands team, mit erfahrenen, mit jüngeren Kräften, mit Exper tise in den verschiedensten Bereichen. Ergänzt durch das Wissen aller Innungen und Mitglieder gemeinsam die richtigen Lösungen zu finden, darum werden wir uns be mühen. Das war bisher schon richtig und wichtig – auch, wenn Sitzungen dadurch oft in die Abendstunden reich ten (tja, liebe Vorstandskollegen, das gehört tatsächlich zum Erbe). Jetzt wollen wir aber zunächst einsteigen und starten. Und dazu wünsche ich allen in der Dachdeckerfamilie Gesundheit und glückliche Geschäfte.

zer und Kay Preißinger sind, wie in der vorigen Aus gabe angekündigt, als Landesinnungsmeister und stellvertretender Landesinnungsmeister „ausgestiegen“. Ein würdiger Rahmen hierfür wurde mit dem Landesver bandstag gefunden und dank unserer Teams aus Mün chen und Waldkirchen geschaffen, viele berechtigte ehrende Worte wurden gesprochen. Und doch wird mir am Ende besonders eine Szene erinnerlich bleiben: Jene, in der die Amtszeit von „AEK“ und „KP“ offiziell endete und beide mit Tränen in den Augen den verdienten Ap plaus der Delegiertenversammlung erhielten. Was ich damit betonen will: Hier haben sich eben nicht zwei Amtswalter verabschiedet, sondern zwei Ehrenamtler, die mit Verstand und Herzblut engagiert waren. Indes, irgendwie muss es weitergehen. Auch die Ge schichte des Dachhandwerks findet ja schon deshalb kein Ende, weil ständig neue Themen anlaufen. Beispiel Fachtechnik: Sie wird immer wieder auf den Prüf stand geraten. Die Politik fordert etwa mit der Nationa len Kreislaufwirtschaftsstrategie selektiv zerlegbare und recycelbare Gebäudeteile, während das Institut für Bau forschung parallel erklärt, dass Lastzonen-Tabellen und Starkwetter-Regionen seit Jahren auseinanderdriften, derweil die Industrie scheinbar unbeeindruckt neue Leichtbau-Verbundstoffe verkauft. Man ahnt: Das be deutet neue Arbeit. Beispiel Fachkräfte: Die demographische Kurve zeigt, dass das Reservoir an Nachwuchskräften schwindet. Der Wettbewerb um die Köpfe fordert alle heraus, vom Ein zelbetrieb bis zur Verbandsspitze. Und Naturtalente al lein decken den Bedarf schon lange nicht mehr, wir werden weitere Menschen finden und einbinden müs sen. Man merkt: Das bedeutet mehr Arbeit. Beispiel Firmenführung: Der globale Start von Anbietern Künstlicher Intelligenz (KI) gilt als ähnlich bedeutend wie die Geburt des Internets. Intelligent sind zwar weder Netz noch Rechner, allenfalls ist es der Programmierer.

Mario Kunzendorf

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