BayernDach Magazin 3-2019

EVENT

113. Landesverbandstag

El Niño ein, das in einem 5-7-Jahre-Rhythmus vor der südamerikanischen Westküste auftritt und Einfluss auf das gesamte Weltklima hat. Darüber hinaus rei- che auch der Golfstrom auf der Nordhalbkugel im- mer weiter in den Polarkreis. Schon in wenigen Jah- ren sei die Nordostpassage für Frachtschiffe ganzjäh- rig ohne Eisbrecher befahrbar, was den Seeweg von Fernost nach Europa verkürze und pro Frachtschiff eine Transportkostenersparnis von 2,5 Mio. € be- deute. Umkehrbar sei die Klimaerwärmung praktisch nicht mehr, so Bandle. Selbst wenn sofort weltweit der ge- samte Autoverkehr eingestellt würde, keine Indus-

Kurze Pause in einem straffen Programm.

Dipl.-Meteorologe und Gesellschafter des Wetter- dienstes „Weather365.net” seine Behauptung: Das Wetter spinnt. In einem Multimediavortrag mit Einspielungen aus zahlreichen Nachrichtensendungen der letzten Jahre („Dieses Jahr war das Wärmste seit Beginn der Wet- teraufzeichnungen”) machte Bandle deutlich, dass die Klimaerwärmung nicht länger verleugnet wer- den kann. Das von weltweit allen Staaten 2017 in Paris geschlossene Klimaschutzabkommen, nach dem die Erderwärmung auf 1,5 o Celsius begrenzt werden sollte, sei schon jetzt zumindest in Bayern Makulatur. Man könne nur hoffen, dass die 2 o -Mar- ke nicht auch noch – und das möglicherweise welt- weit – überschritten werde. Frank Bandle ging in seinem spannenden Vortrag auch auf das Phänomen

Vogelbeobachtung macht durstig.

trieanlage mehr betrieben würde und keine Heizung mehr laufe, würde sich die Erdatmosphäre weitere 60 Jahre erwärmen, was der Halbwertzeit des natür- lichen CO2-Abbaus entspricht. Eine zusätzliche Be- drohung als Folge der Erderwärmung stellt ein ver- mehrter Methanausstoß in den riesigen Permafrost- gebieten Sibiriens dar, die in den Sommermonaten auftauen. Methan legt sich als 25 mal wirksameres „Dach” im Vergleich zum CO2 über die Atmosphäre und begünstigere die weitere Aufheizung. Umgeschrieben werden müssen laut Bandle auch die Schulbücher. Nicht mehr aus Westen käme das euro- päische Wetter, sondern über eine warme und mit Mittelmeerfeuchtigkeit angereicherte Südwestströ-

Besuch bei den gefiederten Freunden im Vogelpark.

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