BayernDach Magazin 3-2022
LANDESVERBANDSTAG
Nun kündigte Kreuzer den ersten Fachvortrag des Tages mit den Worten an: „Die Digitalisierung ist Treiber der Entwicklung – auch im Handwerk”. Doch die Digitalisierung habe auch ihre Tücken. Und dazu gehöre die oft mangelnde mobile Nutzungmöglichkeit des Internets aufgrund der lü
zwischen Behörden wäre, stellte die Staatsministe rin fest. Bedenken, die es offenbar beim Online Einkauf weniger gibt – deshalb sei der Service von Amazon und Co. ja auch so gut. Durchaus Klartext redete Judith Gerlach dann: „Ihnen als Handwerker würden bei schlechtem Service die Kunden davon laufen – bei uns geht das nicht, dass Sie als Bürger uns davonlaufen”. Und dann ein klares Statement: „Sie zahlen den Staat, damit er Leistung bringt – der Staat ist also ihr Dienstleister”. Es könne nicht so weitergehen, dass mit Behörden analog kommu niziert werde. Zeit sei schließlich Geld. Doch bei allem „digitalen Vorpreschen” Bayerns stoße sie selbst auf Widerstände in Berlin. Mit den Angeboten in Berlin, „erst mal Stuhlkreise zu bil den”, sei die digitale Zukunft nicht zu erreichen.
Bei den Tastings ging es um den guten Geschmack bei Bier und Whiskey aus der Rhön.
ckenhaften Netzabdeckung. So müsse sich niemand wundern, dass Deutschland in Sachen BIM durch aus noch Entwicklungsland sei. Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digi tales, gab den Teilnehmern der öffentlichen Ta gung dann einen Einblick in viele Hintergründe. Nicht die Staatsregierung, sondern die Netzbetrei ber seien in der Pflicht bei einer lückenlosen Netz abdeckung. Dennoch sei auch ihr Ministerium gefordert, z. B. die Genehmigungsverfahren für den Ausbau einer digitalen Infrastruktur zu be schleunigen. „Bei der digitalen Verwaltung müssen wir vorankommen”, gab Gerlach zu. Verwaltungs vorgänge und Anträge – gerade von Betrieben – müssten auch online möglich sein. Doch leider seien wir oft auch päpstlicher als der Papst und wahre Meister der Bürokratie und des Datenschutzes. Viele Formulare könnten bereits automatisch vorausgefüllt sein, wenn da nicht die Angst vor Datenmissbrauch und Datenaustausch
Bayerische Geschichte entdecken auf einem Spaziergang durch den Schlosspark.
Bis so digitale Lösungen gefunden würden, seien diese fünf Jahre alt und damit schon wieder von gestern. Staatsministerin Gerlach hofft auf die bis 2026 zu erwartenden 30.000 Unternehmensnachfolger, die dann etwas mehr Tempo bei Innovationen bringen. In der anschließenden Diskussion wies LIM Kreuzer als Sachverständiger auch auf die digitale Gerichts akte hin, die bis 2026 eingeführt werden solle. Das sei zugegeben noch ein langer Weg, der viel Geld
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