BayernDach Magazin 3-2023

LANDESVERBANDSTAG 2023

Werbe-und Medienwelt. Ein weiterer weithin sicht barer Höhepunkt ist das 78 m hohe Riesenrad, das den krönenden Abschluss der Werksviertel-Touren bildete. Eine halbe Stunde lang konnten die Grup penteilnehmer während einer Riesenradrunde einen unvergleichlichen Ausblick über die Landes hauptstadt genießen. Nur kurz war die Verschnaufpause der 250 Landes verbandstagsgäste bis zum Festabend in der Ton halle, einem weiteren ehemaligen Kartoffellager von Pfanni gleich neben dem Hotel. Auf festlich gedeckten Tischen erwartete die Gäste ein Vier Gänge-Menü und Kurzweil mit der Einlage der Im provisationstheatergruppe „Tatwort”. Eingeheizt wurde die Tonhalle am Festabend unter dem Motto der 80er Jahre vom Soundmix des DJ Reinhard Clauss, Mitglied der Innung. Das große „Familienfest” der Dachdeckerfamilie war eine gute Gelegenheit der gastgebenden Innung, langjährige Mitglieder zu ehren und die Goldenen Meisterbriefe zu überreichen. Ein großes Dankeschön des LIV Bayern gab es zu später Stunde von A. Ewald Kreuzer, Kay Preißin ger und Thorsten Meyerhöfer für das Organisati onsteam der Innung. Schon jetzt sei verraten: Der nächste Landesver bandstag hat es in sich: Er wird dort gefeiert, wo alles begann: 50 Jahre Dachdeckerausbildung in Waldkirchen ist Anlass genug, den 116. Landesver bandstag dort auch gebührend zu zelebrieren. Ob die Nacht zu lang oder der Morgen zu kurz war, bleibt Ansichtssache. Dennoch starteten die Mitglieder- bzw.

Vorhang auf für langjährige Treue zur Dachdecker-Innung Mün chen-Oberbayern.

Während eine Gruppe schwerpunktmäßig die Graffity-Welt erkundete, ging es bei der zweiten Gruppe um die Struktur und Geschichte des Vier tels. Nachdem Münchens ehemaliger OB Georg Kronawitter in der 1980er Jahren beschlossen hatte, kein produzierendes Gewerke wie die Pfanni-Werke mehr in der Stadt innerhalb des Ringbereichs dulden zu wollen, setzte er auf Ab schreckung: Der Tarif für das Abwasser wurde für Pfanni einfach von 800.000 DM auf 10 Mio. DM er höht. Goodbye München, sagten die Knödel-Ma cher und zahlen seitdem ihre Steuern in Meck- lenburg-Vorpommern am neuen Produktionsort. Die leerstehenden Produktionsstätten wurden da nach als „Kunstpark Ost” schon fast legendär. Spä ter wurde daraus der Kulturpark Ost, bis sich die Pfanni-Erben entschieden, das Viertel neu zu struk turieren und als Gesamtprojekt zu entwickeln. Heute ist hier die „Subkultur” in kurzzeitig anmiet baren Containern ebenso zuhause wie internatio nale Gastronomie, Hotels und Hostels, Startups, Fitness-Center und ein zur Boulderhalle umfunktio nierter einstiger Kartoffel-Lagersilo. Zu den Highlihgts zählt die „Stadt-Alm” mit Schafen, Hüh nern und Hochbeeten im Zentrum des Werksvier tels. Ausgetrickst haben die Planer die Stadt München mit ihrem Hochhaus-Verbot bei der Me dienbrücke: Anstatt eines klassischen Hochhauses wurden hier 45 m hohe Betonstützen gebaut, auf denen das Hochhaus waagerecht liegt. So enstand die Medienbrücke als neue Heimat der Münchener

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