BayernDach Magazin 3-2023

INNUNGEN

Das angedachte Konzept ging nicht nur auf – es wurden die kühnsten Erwartungen übertroffen. Entgegen der Einschätzung, dass wohl maximal 75 Häuschen gebaut werden würden, waren bereits zur Mittagszeit 100 Vogelhäuser fertiggestellt. Glücklicherweise hatten die Glaser im Vorfeld schon vorsichtshalber 100 Scheiben angefertigt. Aus dem vorhandenem Restmaterial konnten noch einige weitere „Immobilien” für die gefiederten Freunde improvisiert werden. Neben der Begeisterung der rund 2.300 Schülerin nen und Schüler, die diese Veranstaltung an die sem einen Tag besucht hatten, gab es großes Lob von Arbeitsagentur, Politik und der Handwerks kammer für die gemeinsame Initiative der Ge werke. Auf jeden Fall wird die Idee des Vogelhäuschens keine Eintagsfliege bleiben. Schon wird darüber nachgedacht, ob dieses Konzept nicht auch tragfä hig sein kann für gewerkeübergreifende Schulbe suche im Rahmen der verpflichtenden Handwerks- tage an bayerischen Schulen (s. Bericht in dieser Ausgabe). Denn einzelne Gewerke sind hier oft schlichtweg überfordert, diese Schulbesuche als „Einzelkämpfer” zu organisieren und durchzufüh ren. Nur einen Tag später trafen sich rund 20 Dachde cker aus der Oberpfalz und Kreis Kelheim zu ihrer Jahreshauptversammlung in Parkstein bei Weiden. In seiner Begrüßung wies Obermeister Mario Kun zendorf auf den Klimawandel und die zunehmen den Extremwetter-Ereignisse hin. Immer häufiger sind Dachentwässerungen und öffentliche Kanal systeme mit den Niederschlagsmengen überfor dert. Genau darauf ging auch Landesinnungsmeister A. Ewald Kreuzer in seinem Vortrag ein. Er warnte vor den Fallstricken bei der Flachdach-Entwässe rung und stellte aktuelle Streitfragen vor – von der Rechtslage bis zur Stauhöhe. Nach Kreuzers Aus sage reicht es eben nicht aus, Entwässerungen nach „Bauch-Gefühl” oder Tradition zu dimensionieren. Vielmehr muss die Entwässerung nach den aktuell

geltenden lokalen (Wetter-)Werten und Formeln ausgeführt werden, um die allgemein anerkannten Regeln der Technik einzuhalten. Kreuzer stellte dazu die entsprechenden Hilfsmittel des Verbands vor, die allen Mitgliedern exklusiv zur Verfügung stehen. Im nächsten Referat ging Obermeister Kunzendorf auf das neue Rahmenangebot für Innungsmitglie der zur Stärkung der IT-Sicherheit ein. Es beinhaltet verschiedene Optionen zu Penetrationstests, um

Landesinnungsmeister A. Ewald Kreuzer warnte davor, die Dachentwässerung „aus dem Bauch” zu bemessen und wies auf die vom LIV Bayern zur Verfügung stehenden Berechnungshil fen hin.

mögliche Schwachstellen im betriebseigenen IT-Sys tem aufzuspüren (s. Bericht in dieser Ausgabe). Im weiteren Verlauf der Versammlung stellte Kun zendorf den Jahresbericht 2022, den Haushaltsab schluss 2022 und Haushaltsplan 2023 vor. Besonders erfreulich: Die Zahl der Mitgliedsbetriebe ist weiter stabil, und die Innung hat 2022 sogar einen kleinen Überschuss erzielt. Somit können die Beitragssätze auch 2023 unverändert bleiben. Als gutes Beispiel für eine gelungene Öffentlich keitsarbeit für den Nachwuchs präsentierte der Obermeister eines der Vogelfutterhäuschen, die am Vortag bei der Berufsinfomesse auf so große Resonanz gestoßen waren. Dabei informierte er die Mitglieder auch mit aktuellem Fotomaterial

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