BayernDach Magazin 4-2017 MB

FUHRPARK Dieselskandal

„Das

stinkt

uns“

Foto: Fotolia

D a s s d e u t s c h e A u t o f a h r e r – u n d m i t i h n e n H a n d w e r k e r – v i e l l e i c h t n o c h i h r b l a u e s W u n d e r e r l e b e n , h a t t e n w i r i m F i r s t l - R e p o r t i m A p r i l 2 0 1 6 s c h o n a n g e k ü n d i g t . U n d w u r d e n d a f ü r v o n v i e l e n b e l ä c h e l t . D o c h d i e „ B l a u e P l a k e t t e “ k o m m t i m m e r n ä h e r .

DASS ZWISCHEN DEN VERBRAUCHSANGABEN VON AUTOHERSTELLERN UND TATSäCHLICHEM VER- BRAUCH DIFFERENZEN BESTEHEN, IST WOHL jEDEM KLAR. DASS ABER ZWISCHEN DEN FÜR DIE ERTEI- LUNG EINER BETRIEBSERLAUBNIS RELEVANTEN SCHADSTOFFANGABEN UND DER WAHRHEIT WEL- TEN LIEGEN, KONNTE SICH BIS 2015 KAUM jEMAND VORSTELLEN. Amerikanische Wissenschaftler deckten das auf, was später verniedlichend auch als „Schummel-Soft- ware“ bezeichnet wurde. Und mit dieser „Mogelpa- ckung“ wurde auch in Deutschland die Erteilung einer Allgemeinen Betriebserlaubnis ABE bzw. Typ- prüfung als Voraussetzung für eine Zulassung der Fahrzeuge für den Straßenverkehr „erschlichen“. Von Reue war bei Herstellern kaum etwas zu bemer- ken. Vielmehr wurde erst einmal alles bestritten. Dann trafen sich die großen deutschen Autoherstel-

ler mit den Vetretern des Umwelt- und Verkehrsmi- nisteriums zum „Diesel-Gipfel“ am Mittwoch, 2. Au- gust, in Berlin. Dass es sich bei dem Betrug mit der manipulierten Motorsteuerung offenbar nur um ein Kavaliersdelikt handelt, signalisierte die Bundes- kanzlerin durch ihr demonstratives Fernbleiben. Sau- bere Luft im Urlaub war ihr wohl wichtiger als saubere Luft in den Städten oder saubere Software zur Motorsteuerung? In der anschließenden gemeinsamen Pressekonfe- renz setzte VW-Chef Matthias Müller in dem Schau- spiel einen weiteren Höhepunkt mit seiner Aussage: „Ich möchte meine Ingenieure zukunftsorientiert ar- beiten lassen. Und nicht rückwärtsgewandt. Nicht an Motoren, die zehn und 15 jahre alt sind“. Es wird also keine Hardware-Nachrüstungen z. B. mit Ad- Blue-Technologie geben. Die sind zu teuer und selbst bei bereits vorhandenem AdBlue-Tank wäre bei den meisten Autos kein Platz für einen größeren Tank.

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