BayernDach Magazin 4-2020 OEB

MEISTERKURS

Wie haben Sie die Atmosphäre im Kurs empfun- den? Die Atmosphäre im Kurs war super. Wir haben recht schnell Lerngruppen gebildet, in denen wir gemeinsam den Unterricht nachgearbeitet und uns auch zusammen auf die Prüfung vorbereitet haben. Das hat natürlich dazu geführt, dass ich schnell wieder ins Lernen hineingekommen bin. haben Sie sich den Kurs so vorgestellt? Nein. Überrascht hat mich besonders, dass alle Aus- bilder sehr gut auf uns eingegangen sind und uns unermüdlich wieder alles erklärt haben, so dass es bis zum Schluss auch jeder verstanden hat. Das höre ich sehr gern, denn wir verstehen dies auch als unsere Aufgabe. Der Kurs heißt ja auch nicht umsonst „Vorbereitungslehrgang auf die Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk“. Wie läuft es denn jetzt in der Praxis? Auch sehr gut, obwohl ich durch die lange Zeit seit der Ausbildung zum Dachdecker manche Tätigkei- ten schon lange nicht mehr ausgeführt habe. Und in der betrieblichen Praxis stand über 20 Jahre die Dachabdichtung im Vordergrund. Dadurch waren einige Bereiche nicht mehr so präsent. Aber erfreu- licherweise verlernt man bestimmte Sachen nicht und kommt recht schnell wieder rein. Ihr Kurs wurde zwangsläufig durch die corona- Pause schwer gebeutelt. Wie haben Sie denn die Unterbrechung empfunden? Ich hatte große Angst, dass es mit dem Kurs nicht mehr weitergeht und war natürlich, wie die meis- ten Kursteilnehmer, sehr erleichtert, dass wir doch noch in diesem Jahr den Kurs im September mit der Prüfung nach acht Wochen Unterbrechung ab- schließen können. Ehrlich gesagt waren wir alle etwas faul in dieser Zeit. Von dem Moment an, als wir wussten, dass es am 11. Mai weitergeht, haben wir begonnen, den Unterrichtsstoff zu wiederho- len, was eine gute Vorbereitung auf den Neustart am 11.5. war. Da ging es „volle Kanne“ weiter.

Für uns am KPZ war es auch nicht einfach. Wir mussten innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl an Aufgaben bewältigen, um mit dem Aus- und Wei- terbildungsbetrieb wieder beginnen zu können. Ich denke, wir haben alle unsere Möglichkeiten für einen schnellen Beginn genutzt. Dies hat auch er- möglicht, dass wir ohne weitere Unterbrechung den Kurs zur Prüfung führen. Wie denken Sie als Teilnehmer darüber? Ich persönlich habe kein Problem damit. Die meis- ten im Kurs sind froh, dass es zügig weitergeht, und wir alle noch in diesem Jahr fertig werden. haben Sie schon eine Stelle als Meister? Ja, immer noch in derselben Firma. Der Inhaber möchte expandieren und eine dritte Niederlassung gründen. Hier geht es dann für mich übergangslos nun als Meister weiter. Abschließend möchte ich noch feststellen, dass die Ausbilder über eine au- ßergewöhnliche Energie verfügen, die sie im Kurs einsetzen. Vielen Dank für das Kompliment. Das werde ich gerne weitergeben. Ich drücke Ihnen die Daumen für die Prüfung und danke Ihnen für das Gespräch. Das Interview wurde am Dienstag, den 11. August 2020, während der Fachpraxis in den Ausweich- werkstätten in der Colentahalle von KPZ-Ausbil- dungsleiter Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Werner ge- führt.

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