BayernDach Magazin 5-2017
KPZ Serie: Überbetriebliche Lehrgänge
len“. Die zweite Kurswoche des überbetrieblichen Lehrgangs Dach 1/2016 entspricht weitgehend der bisherigen Dach 5/99 im 2. Ausbildungsjahr („Her- stellen von Holzbauteilen“). In der Theorie werden die verschiedenen Dachstuhlkonstruktionen und Fachwerkkonstruktionen behandelt. In der Praxis wird ein abgestrebter Pfettendachstuhl mit Holzliste in Zweier-Teams aufgerissen, angerissen, ausgear- beitet und aufgerichtet. Außerdem werden vier Fachwerkwände ebenfalls in Teamarbeit hergestellt. Dabei sind die verschiedensten Holzverbindungen sowie Versätze anzuwenden. Das Ausarbeiten der Holzkonstruktionen erfolgt unter Einsatz von Holzbearbeitungsmaschinen. So wird der Lernstoff der ersten Woche (Maschinen- schein) nochmals geübt, vertieft und gefestigt. Am Ende des Kurses sind die Teilnehmer in der Lage, ein Fachwerkhaus mit Dachstuhl zu errichten.
Zapfenlöcher gefräst. In dem Lehrgang werden zu- dem die Bohrmaschinen als Ständerbohrmaschine und als Schrauber eingesetzt. Mit verschiedenen Eintreibgeräten (Druckluftnagler, Akkunagler) werden Nagelverbindungen bei Scha- lungen und Lattungen mit den entsprechenden Na- gelrandabständen hergestellt. Einzige Ausnahme in der praktischen Unterweisung: Das Arbeiten mit dem Winkelschleifer (z. B. das Ab- längen von Metallteilen wie Gewindestangen) wird nicht durchgeführt, sondern ausschließlich in der Theorie behandelt. Die Vorgaben der BG BAU sehen an den stationären Maschinen jeweils vier Unterrichtsstunden und an den Handmaschinen jeweils zwei Unterrichtsstunden vor. Die Werkstücke: Jeder Lehrgangsteilnehmer fertigt im Rahmen des Lehrgangs Werkstücke, mit denen die vorgegebenen Arbeitsschritte geübt werden. Dies kann beispielsweise eine Werkzeugkiste aus Holz sein. Grundsätzlich gibt die BG BAU die Art der Werkstücke vor. Sofern die vorgegebenen Arbeits- schritte durchgeführt werden, können in Abstim- mung mit der BG BAU auch alternative Werkstücke hergestellt werden. Am KPZ wird diese Möglichkeit genutzt. Pro Auszu- bildenden werden zwei Schiebestöcke und ein Hau- bock als Werkstücke angefertigt. Diese dürfen im Anschluss vom Auszubildenden nach Hause oder in den Betrieb mitgenommen werden. Die Prüfung und die Teilnahmebescheinigung: Das Ende des Lehrgangs bildet die theoretische Prüfung mit den von der BG BAU vorgegebenen Prüfungsbö- gen. Mindestvoraussetzung für den Erhalt einer Teil- nahmebescheinigung ist das Erreichen von 80 Pro- zent der möglichen Punkte. Wird diese Mindest- punktezahl nicht erreicht, können im Rahmen einer mündlichen Prüfung noch bis zu 6 Punkte vergeben werden, um damit eine Teilnahmebescheinigung zu erhalten. Im Ausweis zur überbetrieblichen Ausbil- dung wird dieser Maschinenschein als „bestanden“ oder „nicht bestanden“ eingetragen. Dach 1/2016 Woche 2: „Herstellen von Holzbautei-
Nach erfolgreich bestandenem Lehrgang kann ein komplettes Fachwerkhaus mit Dachstuhl errichtet werden.
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