BayernDach Magazin 5-2017

EDITORIAL Auf ein Wort

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser,

hoffe, dass unser Berufsverband für weitere Verbesserungen bei der Kennzeichnung und für eine Stabilität bei der Entsorgung von Dämmstoffen sorgen kann. Ein wichtiges Thema, das uns auch die nächsten Jahre beschäfti- gen wird, ist die Entwicklung der Beschäftigten im Dachdecker- handwerk – ob bei Auszubildenden oder Fachkräften. Zum Schutz seriös agierender Mitgliedsbetriebe und deren Beschäftigten kann nicht akzeptiert werden, wenn sich Netzwerke mit illegalen Beschäftigten, Solo- und Scheinselbständigen oder Firmen mit un- terbezahlten Beschäftigten aus dem In- und Ausland in unserer Branche breit machen. Enttäuschend war in 2017 auch, wie um die Einführung und Höhe eines allgemeinverbindlichen Branchenmindestlohnes gestritten werden musste. Es gibt noch immer Unternehmer, die den Bran- chenmindestlohn global als tariflichen Entlohnungsmaßstab für ihre Beschäftigten betrachten. Ist diesen Unternehmern und den betroffenen Beschäftigten eigentlich nicht bewusst, dass alle, die ein ganzes Arbeitsleben nur Mindestlohnempfänger waren, keine ausreichende Altersversorgung erhalten werden? Schließlich rich- tet sich die Höhe jeder Altersversorgung immer danach, was der Einzelne in seinen Topf zur Altersvorsorge einbezahlt hat. Aber noch eine gute Nachricht zum Jahresende: Mit Zustimmung der ZVDH Mitgliederversammlung konnte neben dem ML 1 ein weiterer ML 2 für Fachkräfte im Dachdeckerhandwerk eingeführt werden. Bleibt zu hoffen, dass dem Mindestlohntarifvertag von den übergeordneten Gremien und der Politik baldmöglichst die Allgemeinverbindlichkeit erteilt wird. Liebe Kolleginnen und Kollegen, an dieser Stelle möchte ich Ihnen meinen herzlichen Dank für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit aussprechen. Ich wün- sche Ihnen und Ihren Familie zum bevorstehenden Weihnachtsfest besinnliche Stunden, einen guten Rutsch ins Jahr 2018, Gesundheit und – privat wie geschäftlich – viel Erfolg im neuen Jahr.

wenn Sie nun die 5. Ausgabe unseres BD-Magazins erhalten, ste- hen „schon wieder“ Weihnachten und der Jahreswechsel vor der Tür. Hinter uns liegt dann ein wahrlich anstrengendes und ner- venaufreibendes Geschäftsjahr. Organisatorisches Geschick bei der personellen Besetzung der Baustellen und manch gute Aus- rede bei den Auftraggebern waren nötig. Erfreulich in 2017: Der im April gestartete Neubau des Dachde- ckerwohnheimes für unsere Auszubildenden in Waldkirchen liegt trotz einiger baulicher Unwägbarkeiten im Zeitplan. Rechtzeitig vor Wintereinbruch konnte die Gebäudehülle mit Dachabdich- tung und Einbau der Fensterelemente geschlossen und die Behei- zung des Rohbaus begonnen werden. So kann der Innenausbau fortgeführt werden. Dank gilt an dieser Stelle allen am Bau Be- teiligten, die ohne Ausnahme Höchstleistungen vollbringen muss- ten, damit wir die uns gesteckten Ziele erreichen können. Planmäßig soll im September 2018 zum Beginn des neuen Ausbil- dungsjahres das neue Dachdeckerwohnheim für unsere Auszubil- denden der überbetrieblichen Unterweisung bezugsfertig sein. Um den Aufenthalt der Auszubildenden künftig attraktiver zu ge- stalten, wird neben der angemessenen Unterbringung in Doppel- zimmern mit Dusche/WC für eine Rundumbetreuung gesorgt. Ein breites Spektrum zur Gestaltung und Beschäftigung in der Freizeit wird dann angeboten. Weniger erfreulich waren in 2017 die Probleme bei der Entsor- gung von HBCD-haltigen Polystyrol-Dämmstoffen. Entgegen der politischen Zusagen führt die Entsorgung der anfallenden EPS- Materialien nach wie vor zu hohen Kosten und einem übermäßi- gen organisatorischem Aufwand. Entsorgungskosten von bis zu 6.000 € pro Tonne werden von Kollegen genannt. Das kann bei den Dachdeckerbetrieben zu einem finanziellen Fiasko führen. Auf Unverständnis stößt bei mir das Verhalten der Hersteller von EPS-Dämmstoffen. Entweder sind sie nicht in der Lage oder nicht dazu bereit, ihre jetzt angeblich unbedenklichen HBCD-freien Dämmstoffe an der Platte durchgängig zu kennzeichnen. Ich

Ihr Landesinnungsmeister A. Ewald Kreuzer

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