BayernDach Magazin 5-2018

Nachrichten INNUNGEN

Bamberg-Forchheim

Spinnereien gab es viel zu tun für die Dachdeckerei Schmidt. 1963 bauten die Schmidts das Werksgelände auf und lebten hier. Um die Buchhaltung kümmerte sich die kaufmännische Angestellte Hildegund Schmidt, die 1963 Peter Schmidt geheiratet hatte. Deren Sohn Markus Schmidt (geb. 1970) trat 1994 als Dachdecker- und Flaschnermeister ins Geschäft ein und übernahm bald die Gesamtverantwortung. Er erweiterte den Betrieb um „unser Werk II” mit einer neuen Lager- halle und einer Flaschner-Werkstatt in der Daim- lerstr. 19. In Kooperation mit Elektrikern und Hei- zungsbauern brachte er auch Solarthermie und Pho- tovoltaik aufs Dach. Das vielfach totgesagte Flach- dach erlebte bei den Logistikern von Simon Hegele und Geis oder bei der Medizintechnik-Sparte von Siemens – auch Dank Schmidt-Bedachungen – eine Renaissance. Inzwischen kümmern sich über 20 Mit- arbeiterInnen um Dach und Wand in Forchheim. Markus Schmidt engagiert sich als Obermeister der Dachdecker-Innung Bamberg-Forchheim seit Jahr- zehnten ehrenamtlich. Schon sein Vater war Lehr- lingswart der Innung gewesen. Im Rahmen der Feierstunde zum 90-jährigen Firmen- jubiläum dankte Schmidt für ihre langjährige Treue zu seinem Betrieb: Dachdecker Roland Lauger (40 Jahre), Kauffrau Elvira Berlip (35 Jahre), Dachdecker- Vorarbeiter Lars Janiesch (25 Jahre), LKW-Fahrer Thomas Götzendörfer (20 Jahre) und Flaschner Mat- thias Knoll (15 Jahre). Ob eine seiner drei Töchter das Traditionsunternehmen einmal fortführen wird, steht für Markus Schmidt noch in den Sternen.

VIELE ScHULGEBäUDE, DIE PFARRHäUSER VOn ST. AnnA UnD ST. MARTIn, DAS DEnKMALGE- ScHüTZTE HERDER-GyMnASIUM UnD DAS HISTORI- ScHE RATHAUS: SIE ALLE TRAGEn DIE HAnDScHRIFT VOn ScHMIDT-BEDAcHUnGEn.

Vor 90 Jahren hatte Alois Schmidt in Breslau den Sprung in die Selbständigkeit als Dachdeckermeister gewagt. Und diesen Geburtstag feierte das Unter- nehmen jetzt. Alois Schmidt (1904-1983) nutze die guten wirtschaft- lichen Zeiten, bis der Zweite Weltkrieg das Geschäft zum Erliegen brachte. Schmidt musste zum Militär einrücken. nach dem Krieg fand er sich mit seinen engsten Verwandten in Franken wieder. Mit nichts in den Händen. Er begann als angestellter Dachde- cker und Bauklempner in Bamberg. 1949 dann der neubeginn in Forchheim-nord. Als sein Sohn Peter Schmidt (1936-2005) 27 Jahre alt war, nahm der Seniorchef den potenziellen nachfol- ger als Teilhaber auf. Bis zu seinem Tode brachte Alois Schmidt seine Fachkenntnisse ein. Die Wohnungsbau-Genossenschaften und die Jo- sephs-Stiftung bauten Wohnraum für die neubür- ger. Auch auf den Flachdächern der Papierfabrik, der Süßwarenfabrik Piasten, den Webereien oder den Das Team um Betriebsinhaber und Innungs-Obermeister Mar- kus Schmidt (vorn Mitte) feierte Geburtstag. Fotos: Udo Güldner

54

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online