BayernDach Magazin 5-2021

EDITORIAL

Gemeinsamkeit macht stark

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser, schon wieder hat es unsere Ausbildungs-

Seinem Wunsch folgend führte der Spendenaufruf anlässlich sei- ner Beisetzung zu einer großzügige Spende, die der Förderung der Berufsbildung zugeführt wird. Lieber Heinz Peter, wir wer- den Dich dankbar in Erinnerung behalten. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich will keine Unke sein – aber wie befürchtet, hat uns die Co- rona-Pandemie ein weiteres Jahr Tag für Tag gefordert. Und wie die aktuelle Pandemiesituation zeigt, ist ein Ende so schnell nicht in Sicht. Bisher hatten wir im Dachdeckerhandwerk noch relativ viel Glück und wenig Personalausfälle zu verzeichnen. Letztlich müsste es zwischenzeitlich auch dem Letzten klar sein, dass die Corona-Pandemie nur besiegt werden kann, wenn in der Bevöl- kerung eine flächendeckende Immunisierung zustande kommt. Wer sich nicht impfen lässt, gefährdet nicht nur sich selbst, son- dern alle: seine Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitsplätze, Kol- leginnen und Kollegen, ja unsere ganze Gesellschaft. Mein Appell an die Ungeimpften in Bayern: Lasst euch impfen. Deutlich problematischer zeigt sich in der fortschreitenden Co- rona-Pandemie die zeitgerechte Materialbeschaffung für die Ausführung der Aufträge. Hoher Zeitaufwand, spürbar gestie- gene Materialpreise und lange, inzwischen meist nur noch un- verbindliche Lieferzeiten machen uns allen die Planung geordneter Betriebsabläufe schwer. Die Ausreden und Gründe der Hersteller hierfür sind vielfältig, aber nur schwer zu verste- hen bzw. oft nicht glaubhaft. Liebe Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter von LIV und KPZ: die Hoffnung stirbt zuletzt. Aufgeben gibt es für uns Dachdecker nicht. Und von der Zuversicht, dass es wieder bessere Zeiten geben wird, müssen wir uns nähren. Las- sen Sie uns wieder gemeinsam diese neuerliche Hürde nehmen, damit wir weiterhin diese schwierigen Zeiten überstehen. Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein frohes und besinnli- ches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Dem Dachdeckerhandwerk wünsche ich ein auskommendes Ge- schäftsjahr 2021 und ein erfolgreiches und unfallfreies Jahr 2022. Bleiben Sie gesund. Ihr Landesinnungsmeister A. Ewald Kreuzer

stätte, das KPZ Dachtechnik in Waldkirchen, voll getroffen. Ab Mittwoch, 24. November 2021, wurde die Ausübung der überbetrieblichen Ausbildung durch eine von der Bayerischen Landesregierung verabschiedeten Verordnung untersagt. Deren Sinnhaftigkeit in Bezug auf die Ausbildung muss jedoch hinter- fragt und kann nicht einfach hingenommen werden. Denn der Berufsschulunterricht am gleichen Standort darf weitergeführt werden, während die Durchführung der überbetrieblichen Lehr- gänge verboten wird. Das verstehe, wer will – ich verstehe es nicht. Und offenbar haben es auch die zuständigen Stellen nicht ganz verstanden: Kurz vor Produktionsstart dieser Ausgabe wurde entschieden, dass die ÜBL analog zum Schulunterricht stattfinden darf (s. a. Seite 7). Wie sonst wäre es logisch erklärbar gewesen, dass sich weiterhin im Berufsschulunterricht bis zu 25 Auszubildende, überwiegend in einem Klassenzimmer unterrichtet, aufhalten dürfen? Dage- gen sollte den gleichen Auszubildenden in der ÜLU mit Grup- penstärken von nur 13 Personen die Beschulung verwehrt werden. Und das, obwohl diese zudem überwiegend im Werk- stattbereich stattfindet, wo ausreichende Abstände zwischen den Personen gewährleistet sind. Ist die staatliche Beschulung mehr Wert als die überbetriebliche Ausbildung im Dachdecker- handwerk? Ich behaupte: nein. Denn die duale Ausbildung muss sich in bewährter Weise ergänzen, um das Ausbildungsziel zu erreichen. Großzügige Unterstützung haben wir nach dem von unseren Dachdecker-Innungen initiierten Spendenaufruf von Partnern aus Industrie und Handel, von unseren Innungen und Mitglieds- betrieben erhalten. Ein herzlicher Dank schon jetzt an alle Spen- der, verbunden mit dem Aufruf, dass wir gerne noch weitere Spenden für die finanzielle Unterstützung unseres Ausbildungs- zentrums annehmen. Einen besonderen Abschiedsgruß, verbunden mit großem Dank, möchte ich an dieser Stelle an unseren verstorbenen Kollegen Heinz Peter Nersinger und an Familie Nersinger richten. Die Ausbildung und Förderung junger Menschen im Berufsleben waren für unseren Kollegen Heinz Peter immer sehr wichtig.

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