BayernDach Magazin 5-2022

EDITORIAL

Krise und Chancen

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser, ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Fast

Es stellt sich sowieso die Frage, ob die bisherigen im Gießkan nenverfahren ausgegebenen Geschenke der Regierung wie z. B. Tankrabatte, Energiekostenzuschüsse etc. – sorry: es muss natür lich „Entlastungspakete“ heißen – tatsächlich der Stärkung der Volkswirtschaft und der finanziellen Unterstützung der Bürger gedient haben? Oder wurden nur die Säckel der Energiemultis gefüllt, wie die Jahresergebnisse dieser Konzerne zeigen? Erlaubt sei auch die Frage, ob der Krieg in der Ukraine tatsäch lich der alleinige Grund der derzeitigen Wirtschaftsmisere in Deutschland ist? Die Antwort überlasse ich Ihnen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren. Mit das wichtigste Kapital unserer Unternehmen sind unsere Mitarbei ter. Und die wollen – und sollen auch – leistungsgerecht für ihre Arbeit entlohnt werden. Facharbeiter wachsen nicht auf den Bäumen. Und Auszubildende, die Facharbeiter der Zukunft, müssen jetzt beworben, gewonnen und gehalten werden. Wir müssen die Arbeitskraft unserer Mitarbeiter so lange wie mög lich erhalten. Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie die Gestal tung von Arbeitszeiten gehören schon heute zu den wichtigsten Bausteinen erfolgreicher Unternehmensführung. Ebenso müssen wir jetzt die Zeichen der Zeit nutzen und aktiv an die Öffentlichkeit gehen. Unsere Kompetenzen sind unsere herausragende Botschaft für den Verbraucher: Umweltschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit, Energiesparen durch die energeti sche Ertüchtigung der Dächer und Fassaden, unterstützt mit dem Einbau von solaren Energiequellen. Das sind die Schlag worte für die Zukunft unseres Dachdeckerhandwerks. Setzen wir uns für ökologisches Regenwassermanagement auf Dächern, für das kostbare und nicht endlich zur Verfügung ste hende Wasser auf unserem Planeten ein. Flachdächer ohne Dachbegrünungen müssen der Vergangenheit angehören. Was serspeicherung für eine blühende Vegetation und Lebensraum für Insekten oder Wasserrückhaltung zur Entlastung der öffent lichen Kanalnetze müssen für Bauherren, Planer und Ausfüh rende selbstverständlich werden. Nutzen wir, was die Natur uns gibt. Auf Dächern sind wir zu Hause. Hier sind wir die Spezialisten. Uns und unseren Unternehmen verbleibt, existenzielle Probleme so gut wie möglich zu lösen, um die Krisenzeiten zu überstehen.

täglich wurden wir auf allen Medienkanälen mit neuen Hiobsbotschaften konfrontiert. Nicht, dass es reichen würde, mit diesen Nachrichten über das Weltgeschehen die Bürger ohnehin schon zu beunruhigen: Die Berichterstattung wird meist auch noch in spekulativer und aufreißerischer Weise präsentiert. Eine sachlichere und fundierte Berichterstattung wäre zur objektiven Meinungsfindung wünschenswert und angebracht. Unstrittig ist die uns bekannte Welt aus den Fugen geraten. Die Corona-Pandemie ist noch nicht überwunden – und da stehen weitere ungelöste Probleme bei Umwelt- und Klimaschutz, Mangellage und Preissteigerungen bei Gas, Öl und Strom, Mate rialknappheit und steigende Materialpreise, Fachkräfte- und Personalmangel in unserem Land dringend zur Lösung an. Dem Wahnsinn Nahrung gebend, führt Russland immer noch einen Eroberungskrieg in der Ukraine. Autokratisches Denken, Desta bilisierung demokratischer Systeme und Radikalisierung ist nicht wegzudiskutieren. Das Weltgeschehen bringt dadurch sichtlich viele an ihre Belas tungsgrenzen. Zwischen Wohlstand und Weltuntergang ent scheiden zu müssen, überfordert so manchen. Wird die Energie knapp und die Preise steigen, klagen diejenigen, die sie nicht bezahlen können. Steigen die Energiepreise nicht, klagen dieje nigen, deren Sparen und Investitionen sich als umsonst heraus gestellt haben. Missgunst und Neid, Hochmut und Habgier, Übermut und Ignoranz sind immer schlechte Ratgeber, aber dummerweise in unserer Gesellschaft unübersehbar etabliert. Gefühlter blinder Aktionismus unserer Politik ist fehl am Platz. Grundlegende strategische Entscheidungen für gegenwärtige und zukunftsweisende Lösungsansätze für Menschen, Wirt schaft und Gesellschaft in unserem Land sind stattdessen auf den Weg zu bringen. Vertreter der Politik sollten nur dann Kritik äußern, wenn sie auch Lösungen parat haben. Aber wie sollen Lösungen zustande kommen, wenn der überwiegende Anteil dieser Volksvertreter selbst bisher keine Not erlebt hat? Oder wenn sie nicht wissen, was Hände Arbeit ist – auf bayerisch „noch nie eine Schaufel in der Hand gehabt haben“?

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