BayernDach Magazin 1-2024 OEB / April
DIGITALISIERUNG
Ein 3D-Aufmaßprogramm wird nur von 14 % der Befragten genutzt. Mit CAD-Planungs- und Kon struktionsprogrammen arbeiten auch nur 14 %. Ebenso ist das Potenzial bei der digitalen Werk zeug- und Materialverwaltung enorm, da bislang nur von weniger als jeder 6. Betrieb damit arbeitet. Während in den Gewerken Elektro
Vordergrund: - ein Kontaktformular, auf dem das Anliegen auch ausführlich beschrieben werden kann; - Referenzen in Bild oder Video; - Kundenbewertungen; - Vorstellung der Mitarbeiter und ihren Qualifika tionen.
und Sanitär-Heizung-Klima ein überdurchschnittlicher Digitalisie rungsgrad anzutreffen ist, liegt die Quote im Dachdecherhandwerk etwa im Durchschnitt, gefolgt vom Zimmerer-, Maler- und Fliesenleger handwerk. Neue Technologien wie VR-Brillen, Exoskelette, BIM, künstliche Intelli genz aber auch Drohnen werden in ihrer Gesamtheit nicht als sonderlich relevant für den eigenen Betrieb empfunden. Ob sich hier z. B. mit dem Erscheinen der Apple Vision Pro Brille etwas entscheidend än dern wird, bleibt abzuwarten. Während 86 % eine Veränderung ihrer Arbeit durch die Digitalisie rung erleben, sehen jedoch nur 59 % diese Veränderungen auch positiv.
Fast jeder zweite Kunde erwartet die Möglichkeit der Zusendung einer digitalen Rechnung (47 %). Bei Neubau und Sanierungen wünschen sich Kunden ein digitales Bautage buch. Erstaunlich ist, dass die Aktivitäten der Handwerksbetriebe in den so zialen Medien mit 27 % eher eine untergeordnete Relevanz haben. Bei der Berufswahl für einen Beruf im Bau-/Ausbaugewerbe verwun dert, dass noch nicht einmal jeder zweite Jugendliche (45 %) dabei Wert auf Arbeitstools wie PC und In ternet legt. Vorrangig ist das Erleb nis der direkten Wahrnehmung des Arbeitsergebnisses, die Arbeit mit den Händen und die Teamarbeit. Zusammenfassend kann also festge
„44 % der Kunden sind der Meinung, dass ein Handwerks- betrieb, der bei
der Digitalisie rung nicht mit macht, keine Zukunft hat”
Digitalisierungsbarometer 2020
halten werden, dass die digitale Präsenz für poten zielle Kunden besonders wichtig ist. Weniger Wert wird auf die Aktivitäten in den sozialen Medien ge
Und wie sehen es die potenziellen Kunden der Handwerker? Hier wird es inzwischen als Qualitäts merkmal gesehen, wenn ein Betrieb digital gut aufgestellt ist. Die Bau- und Ausbaugewerke schneiden in diesem Bereich aus Sicht der Kunden am schlechtesten ab. Eine zentrale Rolle bei der Auswahl eines Betriebs spielen die Internetpräsenz und die Bewertungen im Internet. Immerhin bestätigen 57 % der befrag ten Kunden, dass sich der „gute Ruf des Handwer kers auch online widerspiegeln muss”. 44 % sind der Meinung, dass ein Handwerksbetrieb, der bei der Digitalisierung nicht mitmacht, keine Zukunft mehr hat. Was erwarten Kunden von der Internet präsenz eines Handwerksbetriebs? Hier stehen im
legt. Bei der Einführung digitaler Prozesse im Be trieb besteht ein großer Nachholbedarf – gerade bei bodenständigen und älteren Betriebsinha bern. Für die Berufswahl ist die Arbeit mit digita len Werkzeugen zweit rangig.
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