BayernDach Magazin 3-2018
Erasmusprojekt NACHWUCHS
rausforderungen gehörte die Eindeckung eines schrägen Ortgangs. Eine gute Erfahrung für die Pra- xis zuhause, denn mit den vorhandenen Materialien mussten sowohl Denkmalschutzanforderungen als auch Regensicherheit unter einen Hut gebracht wer- den. Eine weitere Aufgabe war die Eindeckung eines Vordachs mit nur geringer Dachneigung. So war nur eine Doppelstehfalzdeckung möglich. Die technische Ausstattung erforderte eine Ausführung, die in der Heimat der jungen Dachdecker nicht mehr so umge- setzt werden würde. Als zusätzliche Herausforderung erwies sich ein klei- nes Detail: eine Verzierung am Rinnenende. Dieses Blech musste in reiner Handarbeit hergestellt wer- den. Handwerkskunst und -können waren gefordert, um eine Sicke in der Form des Bleches herzustellen. Mit einer Nut und einem rundgeschliffenen Stück Eisen wurde auch dieses Problem gelöst. Für eine aktuelle Dokumentation dieses Projekts hat- te sich ein Filmteam aus Brüssel angesagt. Im Auftrag der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Be-
Teamwork und Völkerverständigung: Beim Erasmus+ Projekt im Rumänien eine Selbstverständlichkeit.
rufsbildung (NA BIBB) als übergeordnete Stelle wur- den bei den Dreharbeiten alle Gewerke intensiv be- obachtet. Denn das Projekt gilt als Musterprojekt für gewerksübergreifende Tätigkeiten unter Denkmal- schutzbedingungen. Zur Völkerverständigung gehörte natürlich auch ein kulturelles Rahmenprogramm. So konnten die Teil- nehmer einen Ausflug mit Pferdewagen in die Kir- chenburg nach Mardisch und eine Busrundreise durch Siebenbürgen machen. Am Pfingstsonntag bildete sich zum Gottesdienst spontan ein rund 20-köpfiger Chor aus Betreuern und Schülern. Nach nur einer Stunde Probe wurde der evangelische Gottesdienst von vielen kräftigen Stimmen umrahmt, was bei den Chormitgliedern und der Kirchgemeinde für Gänsehautstimmung sorgte. Besonders erfreulich: Von keinem Teilnehmer kam eine negative Kritik über das Projekt – dafür aber mehrere Anfragen für eine erneute Teilnahme.
Beim Vordach war wegen der geringen Dachneigung eine Steh- falzdeckung erforderlich.
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