BayernDach Magazin 3-2020

EDITORIAL

Was bringt der Sommer 2020?

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser, auch im Sommer 2020 hat uns Corona weiterhin im Griff und stellt alles auf den Kopf. Wie lange die Einschränkungen noch dauern werden, kann heute niemand sagen. Sicherlich werden sie aber noch eine ganze Weile anhal- ten. Umso mehr sind nach wie vor strikte Maßnahmen zum Schutz von uns, unseren Mitarbeitern und den Mitmenschen erforder- lich. Maßgeblich sind auch wir von den Hygienevorschriften be- troffen, die für die Wege zu und von den Baustellen, aber auch für das Verhalten auf Baustellen, gelten. Setzen Sie hierfür die geforderten Maßnahmen um, und unterweisen Ihre Beschäftig- ten im Umgang damit. Lassen Sie nicht nach, und führen Sie sich vor Augen, welche Folgen eine neue Infektion auf einer Bau- stelle für Sie, für Ihr Unternehmen und Ihre Kunden haben kann. Im Kompetenzzentrum Dachtechnik Waldkirchen ist die Ausbil- dung der Dachdecker von morgen und der Meisterschüler, wenn auch mit Einschränkungen, nach mehrwöchiger Aussetzung wie- der angelaufen. Die Ausbildung erfolgt strikt nach den aktuel- len Hygienevorschriften, die immer auf den neuesten Erkennt- nissen basieren. Gleiche Hygieneanforderungen gelten auch für die Unterbringung im Dachdeckerwohnheim, wo jedes Zimmer mit nur mit einem Auszubildenden belegt wird. Die anstehen- den Prüfungen unserer Auszubildenden und Meisterschüler konnten, wenn auch mit erheblichem Aufwand verbunden, rea- lisiert werden. Helfen Sie uns auch damit, dass Sie Ihre Auszubildenden bereits vor der Reise nach Waldkirchen darauf hinweisen, dass es zu Einschränkungen bei gewohnten Abläufen kommen kann. Mit den sich daraus ergebenden geringeren Gruppenstärken sowie höheren Sach- und Personalaufwendungen ergeben sich Kostensteigerungen in nicht unerheblichem Umfang für das KPZ, aber auch für den LIV. Noch können wir das Meiste schul- tern, aber „große Sprünge“ werden wir uns in nächster Zeit nicht erlauben können. Unser Ziel ist es, die Ausbildungsbe- triebe nach Möglichkeit nicht höher zu belasten als bisher. Trotz allem geht das Leben weiter. Auf den Baustellen kann mit Einschränkungen gearbeitet werden. Hier zeigt sich einmal

mehr die wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks, das auch in schwierigen Zeiten dem Staat zur Seite steht und ihren nicht un- wesentlichen Beitrag zur Finanzierung des Staates und zum Er- halt von Arbeitsplätzen beisteuert. Dessen sollten sich parteiübergreifend alle Politiker bewusst sein und sich auf Bundes- und Europaebene nicht immer neue Maßregelungen und Belastungen für das Handwerk und den Mittelstand einfallen lassen. Absolut unverständlich ist das wie- derholte Bestreben der AfD, von den Tarifvertragsparteien aus- gehandelte, gut funktionierende und solidarisch finanzierte Sozialkassensysteme zu torpedieren. Über das Sozialkassensys- tem im Dachdeckerhandwerk erfolgt mittels eines Umlagever- fahrens die Finanzierung der Berufsbildung, Teile der betrieb- lichen Altersversorgung, der Insolvenzsicherung und Beschäfti- gungssicherung außerhalb der Winterperiode. Was soll daran schlecht sein? Mir fehlt da jedes Argument. Hinweisen möchte ich noch auf das neue beitragsunabhängige Prämienpaket der BG BAU zur Vermeidung von Absturzunfäl- len. Fast 50 % aller Arbeitsunfälle sind Absturzunfälle, die oft langwierige und schmerzhafte Folgen für die Betroffenen haben. Zudem ist jeder Unfall mit enormen Behandlungskosten für die Wiederherstellung der Arbeitskraft des Verunfallten ver- bunden. Mit diesem Prämienpaket, das in drei Förderstufen mit maxima- len Fördersummen von 3.000, 5.000 und 10.000 € ausgestattet wurde, sind selbstverständlich Förderbedingungen verbunden. So müssen u. a. Gefährdungsbeurteilungen zur Absturzgefähr- dung erstellt werden. Ebenso muss die betriebliche Erklärung des Unternehmens zum Arbeitsschutz vorliegen, die vom Unter- nehmer und den Beschäftigten unterschrieben wurde. In der Stufe 2 und 3 sind vom Unternehmen weitere Qualifizierungs- maßnahmen zu erbringen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, übernimmt die BG BAU 50 % der Anschaffungskosten für die förderfähigen Maßnahmen zur Absturzprävention. Interesse ge- weckt? Weitere Informationen auf der Homepage der BG BAU. Auch weiterhin gilt: Schützt Euch und schützt mit Eurem Schutz Eure Mitmenschen. Haltet Abstand und bleibt gesund.

Euer Landesinnungsmeister A. Ewald Kreuzer

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