BayernDach Magazin 3-2020

HILFSPROJEKT

Auszubildende müssen hier ihre Ausbildung selbst finanzieren, denn betriebliche Ausbildungsverhält- nisse wie bei uns gibt es in Uganda nicht. Zur Werkstatthaus-Eröffnung kamen etwa 400 Gäste, angefangen von den Azubis des Zentrums über die Ausbilder bis hin zu den Ehrengästen. Unter ihnen waren Vertreter der Nationalregie- rung und des Bistums, von deutschen

und ugandischen Verbänden (wie ZDH und USSIA) und Un- ternehmen. Dazu kamen Me- dienvertreter von Printmedien, Radio- und TV-Sendern. Zur offiziellen Eröffnung mit dem Durchschneiden des Bandes griff der deutsche Botschafter in

Begeisterung pur bei allen Gästen der Eröffnungsfeier.

Uganda, Dr. Albrecht Conze, eigenhändig zur Schere. Mario Kunzendorf wurde eine besondere Ehre zuteil: Als Vertreter des deutschen Handwerks – von den ugandischen Azubis scherzhaft auch als „working whities“ bezeichnet – durfte er ein Gruß- wort auf Englisch sprechen. Nicht nur für Kunzen- dorf war das ein Highlight der aufwändigen und bunten Eröffnungsfeier mit Hymnen, Musik und Tanz. Das Werkstatt-Haus wird künftig als „Übungsmo- dell“ genutzt. Hier können viele Teile demontiert, ummontiert und wieder neu montiert werden: Learning by doing. Im Inneren des Hauses informieren Schautafeln über die „goldenen Regeln“ der einzelnen Ge- werke und über den Arbeitsschutz. Darüber hinaus sind hier eine Trainingswand für Elektrik und eine Trainingsecke für die SHK-Ausbildung installiert. Da Corona inzwischen auch hier angekommen ist, mussten mittlerweile alle geplanten Präsenzkurse in der Entwicklungszusammenarbeit verschoben werden. Die GIZ und zahlreiche deutsche Handwer- ker erarbeiten derzeit Online-Module, damit die Schulung weiter fortgeführt werden kann. Ganz knapp wurde es noch für Kunzendorf: Einen Tag nach seinem Rückflug am 8. März wurden die Grenzen wegen der Corona-Pandemie geschlossen.

Der große Wunsch des ZDH ist, dass solche Werk- statt-Häuser auch in anderen Ausbildungszentren weltweit entstehen. GIZ und das zuständige Bun- desministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung arbeiten aktuell an konkreten Planungen. Im ugandischen Hoima selbst soll ab 2021 mögli- cherweise als weiteres Gebäude eine Mehrzweck- halle errichtet werden. Dafür und für andere Auslandsprojekte sucht die GIZ ständig interes- sierte deutsche Handwerker für Einsätze, die übri- gens finanziell vergütet werden. Mario Kunzendorfs Appell: „Mitmachen und die Hilfe zur Selbsthilfe fördern – und damit auch per- sönlich von dieser Erfahrung profitieren, wenn man mal selbst über den Tellerrand schaut.“

Interessierte Handwerker*Innen erfahren mehr auf der Website www.skilledcrafts.org

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