BayernDach Magazin 3-2024 MB / Dezember

EDITORIAL

Alles leuchtet

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser, in Berlin gibt es Menschen, die

Schnell geboren und fixiert war dagegen der interne Be schluss des Landesinnungsverbands, das Wohnheim des Kompetenzzentrums Dachtechnik Waldkirchen umzube nennen. Wer sich weiterhin an der Abkürzung WHKPZ versuchen will, weil er es für einen slawischen Kraftaus druck hält, dem sei das unbenommen. Aber umgangs sprachlich wird künftig wohl eher zwischen dem staat- lichen Heim und dem Kreuzer-Heim unterschieden wer den. Ohne unseren langjährigen Landesinnungsmeister Ewald Kreuzer gäbe es das KPZ-Heim schlicht nicht. Was lag also näher, als dieses nach ihm zu benennen. Unseren langjährigen stellvertretenden Landesinnungs meister Kay Preißinger wollten wir natürlich ebenfalls ehren und binden. Ein neuer, regelmäßig zu verleihen der Preis für besondere Leistungen im Dachdecker-Hand werk trägt jetzt seinen Namen. Und er trägt den ersten Preis gleich selbst in Würdigung seines Verbandswerks. Wenn Kays Sohn Daniel als sein neuer Chef seine späte Karriere als kaufmännischer Teilzeit-Angestellter nicht völlig in Frage stellt, wird Kay hoffentlich bei der künfti gen Jury-Arbeit mitwirken. Die Dachdecker-Familie kann es nur freuen. Denn nicht vergessen werden sollte, dass Ewald Kreuzer und Kay Preißinger mit dem Landesverband vor enor men Herausforderungen standen, als sie 2005 ihre Ämter übernahmen. Heute hingegen diskutieren wir über Fach technik und Digitalisierung, erneuerbare Energien und Social Media, Seminare für Betriebe und Freizeitange bote für Auszubildende in Waldkirchen – und der Ver band hat eben Möglichkeiten und Mittel dazu, wenn auch bescheidene. Eine andere Welt, nebenbei eine Welt für starke Ideen. Der nächste „Preißinger Preis“ soll 2025 vergeben werden. Zuvor aber wünsche ich allen einen versöhnlichen Jahres ausklang, friedvolle Weihnachtstage und für das kom mende Jahr gute Gesundheit und gute Geschäfte.

glaubten, dass die Funktionsfähigkeit einer Ampel ge geben bleibt, wenn alle Farben immer gleichzeitig leuch ten. Fürwahr, das hätte weihnachtlich wirken können, wurde letztlich jedoch zunehmend ein Fall von Irrlichte rei. Anders als manchen direkt Beteiligten war vielen Außenstehenden das klar, wohl wissend: Politik kann eben sogar Fehlfunktionen strukturell anlegen. Aber die verschwinden irgendwann auch immer wieder. Schaden kann trotzdem erwachsen. Einmal mehr zeigte sich das heuer im Streit um die Gefahrstoff-Verordnung und hier konkret am Umgang mit bestehenden Bauwer ken. Nachgerade verstören muss der Versuch eines SPD geführten Bundesarbeitsministeriums, Auftraggeber aus der Haftung zu nehmen, indem sie diese von der Pflicht befreit, ihren Bestand vor einem Auftrag auf Schadstoffe prüfen zu lassen. Zuständig ist das Ministerium hier für den Arbeitsschutz, aber tatsächlich argumentiert es mit möglichen Eintrübungen in der Gebäude-Sanierungs quote. Das heißt dann wohl: Ein Hoch den unseriösen Anbie tern, denen es egal ist, was wie verbaut ist. Denn sie ga rantieren, dass die Kundschaft nicht wegen schnöder Schadstoffe die Lust am Bau verliert. Aus Sicht des ehrli chen Handwerks stellt es sich leider so dar: Geprüft wer den muss anfangs trotzdem, bezahlt werden muss im Nachgang vielleicht noch mehr, diskutiert wird durchge hend ohne Ende und die Eintrübungen in manchen mi nisteriellen Gedankengängen ändern daran gar nichts. Was tröstet: Weniges ist in der Politik von Dauer, das gilt auch für Verordnungen (für Regierungen ja sowieso). Das Dachdecker-Handwerk jedenfalls wird das Veranlas ser-Prinzip nicht aufgeben, da es bei der Kalkulation, An gebotslegung und Baustellen-Abwicklung nicht Auf- wand, aber jede Menge Ärger sparen kann. Nebenbei: Bereits in der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie findet sich das Veranlasser-Prinzip wieder. Aber dieses Vorhaben ist tendenziell leider ebenso dem Tod geweiht.

Mario Kunzendorf Landesinnungsmeister

2

Made with FlippingBook - Share PDF online