BayernDach Magazin 4-2021_OEB
EDITORIAL
Und was hat die Wahl ergeben?
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser, als ich dieses Editorial geschrieben habe, waren es nur noch wenige Tage bis zur Bundestagswahl. Wenn Sie diese B ayERn D acH ausgabe nun in Händen halten, ist die Wahl gelaufen, und Sie wissen, für welche Parteien sich die Wähler letztendlich entschieden haben. Ich hoffe nur, dass sich Parteien mit linkem und rechtem Gedankengut nicht etablieren und nicht weiter ausbreiten konnten. Man kann nur hoffen, dass es nicht wieder dasselbe Trauerspiel wird wie nach den letzten Bundestagswahlen, bis sich die Par- teien zu einer Regierungsbildung durchringen. So oder so werden sich als Regierende wahrscheinlich Parteien zusammenfinden, die – wie es nachher wieder heißen wird – keiner in dieser Konstellation so wollte. Vor und nach der Wahl: Wir müssen am Ball bleiben. Denn das Handwerk, das von der Politik immer als wichtiger Wirtschafts- faktor angepriesen wird, ist seit jeher mit hohen Lohnzusatzkos- ten und ausufernder Bürokratie belastet. Trotz der immer wiederholten Versprechungen der Parteien, spürbare Verbesse- rungen herbeizuführen – den Worten folgen leider keine Taten. Dabei war es wieder einmal das Handwerk, das allen Hemmnis- sen der corona-Pandemie getrotzt hat und brav für Steuerein- nahmen sorgt. Die Übergabe von im Markt etablierten Unternehmen und in der Region oft wichtigen arbeitgebern wird auch durch das Erb- schaftsteuerrecht torpediert. Das bringt Unternehmen oft an die Grenze des finanziellen Ruins. Dabei ist klar: Wenn Unter- nehmen keine ausreichenden Erträge erwirtschaften und sich dadurch keine Investitionen mehr leisten können, geht das Wirt- schaftswachstum in den Keller. Und mit ihm auch gleich die Steuereinnahmen. Es kann nicht mehr lange funktionieren, dass weiterhin nur ei- nige Wenige den Laden aufrecht erhalten. Sie zahlen die Zeche für die globalen, mit der Gießkanne verteilten Finanzhilfen der Regierenden. Wir befinden uns in keinem „all-inclusive-Hotel“, in dem mit Zahlung des Grundpreises die Leistungen eines 6-Sterne Hotels in anspruch genommen werden können. Jeder muss seinen anteil zum allgemeinwohl beitragen. Die finanziel- len Lasten müssen gerecht auf viele Schultern verteilt werden.
auf jeden Fall kann der bayerische Engel „aloisius“ weiterhin granteln und seine Maßen trinken. auf die göttlichen Eingebun- gen würde sowieso niemand hören, die Politik ist viel zu viel mit sich selbst beschäftigt. Wie heißt es so schön: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Hoffen wir also das Beste für die Zukunft. Erfreuliches ist aus dem Kompetenzzentrum Dachtechnik zu be- richten. Die aktuellen Zahlen der ausbildungsverhältnisse im 1. ausbildungsjahr lassen – trotz der Hemmnisse durch die Pan- demie – deutliche positive Signale bei der nachwuchsgenerie- rung des Bayerischen Dachdeckerhandwerks erkennen. Es liegt an uns und den ausbildungsbetrieben, den azubis attraktive ar- beits- und ausbildungsplätze anzubieten, damit sie auch im Dachdeckerhandwerk bleiben. Die Schule liegt hinter den neuen azubis. neue Regeln wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Vertrauen und Kollegialität be- stimmen nun ihren Tagesablauf. nicht jeder azubi ist aber in der Lage, diese Umstellung zu bewältigen. Deshalb benötigen viele von ihnen Unterstützung, müssen an die Hand genommen und geführt werden. nicht nur fachliche aspekte sind zu vermit- teln, sondern auch das Miteinander, die arbeit im Team und dass jeder eine Mitverantwortung zur erfolgreichen abwicklung des arbeitsauftrages trägt. „Work-Life-Balance“ ist keine Wortphrase mehr, sondern das Programm für eine „gesunde und attraktive Beschäftigung“ – auch im Dachdeckerhandwerk. Qualität der arbeit, betriebliche Gesundheitspolitik, Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Frei- zeit sind die Herausforderungen, die an uns gestellt werden, um den Fortbestand unserer Dachdeckerbetriebe zu sichern. Es liegt an uns, dass die arbeitskräfte von morgen sicher in ihren neuen Lebensabschnitt starten können. Mit dem großen Wunsch, dass Ihr Euch mit der corona-Impfung selbst und andere vor ansteckung, schwerem Krankheitsverlauf und Langzeitfolgen schützt, hoffe ich, dass wir uns zu unserem 114. Landesverbandstag vom 8. - 10. Juli 2022 in Bad Brückenau persönlich treffen können. Haltet weiterhin abstand und bleibt gesund.
Euer Landesinnungsmeister a. Ewald Kreuzer
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