BayernDach Magazin 4-2021_OEB
GESELLENPRÜFUNG
Bisher sehen sich die ausbildungsbetriebe eher in der klassischen Rolle als Vermittler handwerklicher Fähigkeiten und verweisen für die Theorie auf die Berufsschule. Tatsächlich muss die Berufsschule jedoch häufig auf eher löchrigen Fundamenten aufbauen. So ist dann insgesamt kein tragfähiger Boden zum Bestehen der Prüfung vorhanden. „Übung macht den Meister“ – und das bedeutet, dass vermehrt theoretische Kenntnisse auch zum Gegenstand der betrieblichen ausbildung gemacht werden müssen, um gute Fachkräfte zu generieren. ausbildungsbetriebe und KPZ müssen gemeinsam die Menschen qualifizieren, die Dachdecker wer- den wollen. Darauf zu hoffen, dass sich alles von selbst löst, wäre fatal für die Zukunft des Dachde- ckerhandwerks. „Übung macht den Meister“
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oFT WIRD VERMUTET, DaSS BESonDERS BEI aUS- ZUBILDEnDEn MIT MIGRaTIonSHInTERGRUnD DIE SPRacHBaRRIEREn EInE DER URSacHEn DaFÜR SInD, DaSS InHaLTE nIcHT anKoMMEn oDER nIcHT VERaRBEITET WERDEn KönnEn. Tatsächlich trifft dies bei der Sommer-Gesellenprü- fung 2020/2021 nicht zu. Denn diese Schwächen lie- gen auch bei zahlreichen Prüfungsteilnehmern vor, bei denen der name nicht auf einen Migrationshin- tergrund schließen lässt. Schwächen beim Lesen, Rechnen, Schreiben und Verstehen sind also nicht allein von der Herkunft abhängig. Diese Schwächen waren insgesamt leider bei einem zu hohen anteil der vielen gescheiterten Prüfungsteilnehmer festzustellen. Ein Weg zur Lösung kann daher auch sein, in der betrieblichen ausbildung die Theorie mehr als bis- her zu vermitteln.
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