BayernDach Magazin 5-2021

PORTRAIT

Serie: „Ichmach’s einfach nders“ a

Foto: HF.Redaktion

„Im Hörsaal war’s schön – aber

auf dem Dach ist es besser“.

IST EIGENTLICH DER DACHDECKER DER BESSERE INGENIEUR ODER DER INGENIEUR DER BESSERE DACHDECKER? REINHARD ECKSTEIN HAT ERST EIN INGENIEUR-STUDIUM ABSOLVIERT UND DANN DIE DACHDECKERAUSBILDUNG. Nicht den „konventionellen Weg“ Ausbildung – Meister – Studium ging der 29-jährige Reinhard Eckstein aus Pfahldorf im Altmühltal. Auf seinen ungewöhnlichen (umgekehrten) Weg wurde auch der CSU-Bundestags-Direktkandidat aus seinem Wahlkreis, Dr. Reinhard Brandl, aufmerksam: „Das ist ein Weg im Generationenwechsel, zu dem ich nur gratulieren kann“. Nach seinem Abitur 2011 war Reinhard Eckstein zu- nächst Dauergast im Hörsaal der Technischen Hoch- schule in Regensburg. Die vorlesungsfrei Zeit nutze er für diversen Praktika – so z. B. bei Architekten, Ingenieurbüros, dem Staatlichen Bauamt Ingolstadt und bei der AUDI AG. Dazu kam ein Praxissemester bei einem Bauunternehmen in Ingolstadt im Be- reich der Objektbauleitung. Ab 2013 übernahm Eckstein Aufgaben im Bereich der Bauleitung, bevor er ab 2015 eigenverantwort- lich Hochbau-, Ingenieurbau- und schlüsselfertige Projekte leitete und realisierte. 2015 legte er seine Studienarbeit vor. Der Ingenieur Reinhard Eckstein

Auf dem Dach des Ingolstädter Hotels am Campus gratulierte Dr. Reinhard Brandl MdB dem Ingenieur Reinhard Eckstein zur Dachdecker-Ausbildung danach. Das Hotel war eines seiner Projekte, an der Eckstein maßgeblich beteiligt war.

war „geboren“. Dann jedoch traf er eine nicht all- tägliche Entscheidung: „Ich lerne das Dachdecker- handwerk von der Pike auf“. Von der Ingenieur- Welt zur Dach- und Wand-Spezialisierung? „Kein anderes Gewerk ist in so viele andere Gewerke ein- gebunden wie die Dachdecker“, war der Reiz für Reinhard Eckstein. Hinzu kam motivierend die Lage auf dem Fachkräftemarkt, die er nur zu gut von seinem elterlichen Betrieb, eckstein Bedachungen, kannte: „Mangels Fachkräften droht ein Qualitäts- verlust im Handwerk sowie ein Wissensverlust durch die erfahrenen Vorarbeiter, die in den wohl- verdienten Ruhestand gehen“. Dr. Reinhard Brandls Fazit aus einer eigenen Erfah- rung nach einer (fast) vergeblichen Handwerkersu- che für seine Berliner Wohnung: „Immer wieder fragen mich junge Menschen, welcher Beruf wirk- lich zukunftssicher ist – und meine Antwort heißt: das Handwerk“. Und dem kann der Ingenieur und Dachdecker Rein- hard Eckstein nur zustimmen.

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