BayernDach Magazin 1-2024 / April
DIGITALISIERUNG
halb von mehreren Akteuren gleichzeitig und mehrfach genutzt werden können. Dies eröffnet zugleich eine hohe Skalierungsfähigkeit von Ge schäftsmodellen und deren Organisation über Plattformen”. Auf das Dachdeckerhandwerk übertragen bedeu tet dies zunächst, dass administrative Arbeitsab läufe mittels Digitalisierung optimiert werden könnten. Das beginnt schon bei der Routenpla nung zur Baustelle und endet nicht bei der Arbeits zeiterfassung. Auch auf der Baustelle selbst kann Digitalisierung
Situationen zurechtzufinden und Aufgaben durch Denken zu lösen. Eine neue Situation bedingt aber zunächst einmal, alte oder ähnliche Situationen zu kennen und zu erkennen. Nach diesem ersten Schritt kann das Denken und Finden neuer Lösungen erfolgen. Voraussetzung für künstliche Intelligenz ist dem nach, dass diese auf eine möglichst umfassende Da tensammlung zugreifen und daraus neue Schlüsse ziehen kann. Dies kann die Kombination und der Vergleich verschiedener gesammelter „Erfahrun gen” (Daten) sein – oder eigene „Lernerfahrun
die Möglichkeit eröffnen, Lager- und Warenbestände online abzufra gen, die Abläufe zu beschleunigen und zu vereinfachen. Die mittlerweile am weitesten ver breitete Form der Digitalisierung im Dachdeckerhandwerk ist die Kom munikation und Datenerfassung per Smartphone. Dazu gehört die „klas sische” akustische (telefonische) Kommunikation ebenso wie die Foto-Dokumentation von Baustellen und Baustellenbereichen. Natürlich können auch bei der Pla nung, Aufmaßermittlung, Ange botserstellung und Dachüberprüf- ung/Wartung digitale „Werkzeuge” eingesetzt werden. Hierzu gehören digitale Bilderfassungsgeräte
gen” von KI. Denn auch KI kann selbst Erfahrungen sammeln, zur Entscheidungs-(Denk)Findung nega tive Erfahrungen berücksichtigen und bei der Lösungsfindung aus schließen. KI ist also entweder von dem „Input” ihrer menschlichen „Erzeuger” abhängig. Oder die KI trainiert sich selbst aufgrund negati ver oder positiver Erfahrungen. So können auch neuronale Netze wie derum andere neue neuronale Netze generieren. KI kann sowohl rationale als auch ethische Entscheidungen treffen und entsprechende Lösungen fin den. Auch hier kommt es auf deren Programmierung an. Gerade Ethik in der KI ist also subjektiv. Zwar wird es durchaus einmal mög lich sein, einen „künstlichen Dach
„Schon zwei Drittel (68 Prozent) aller Handwerks betriebe in Deutschland nutzen digitale Technologien und Anwendungen” ZDH/Bitcom Research 2022
ebenso wie Drohnen und entspre chende Softwarelösungen. Jedoch kann keines dieser zahlreichen „Hilfsmittel” den „Menschen Dachdecker” derzeit ersetzen. Ein weiteres „Wundermittel” im Hype um die Digi talisierung rückt KI – künstliche Intelligenz – immer mehr in den Fokus. Um künstliche Intelligenz zu definieren, muss zuerst einmal exakt erklärt wer den, was Intelligenz überhaupt ist. Und genau das hat die Wissenschaft bis heute nicht einheitlich festgelegt. Eine recht allgemeine Definition be schreibt Intelligenz als die Fähigkeit, sich in neuen
decker” zu erschaffen. Ob er jedoch in der Lage sein wird, die mechanische Arbeit unter Berücksich tigung von Fachregelwerk, äußeren Einflüssen (Wetter u. ä.) sowie Individualität eines jeden Da ches ebenso einzigartig und optimal zu lösen wie sein menschliches Vorbild, kann heute niemand si cher beantworten. Dies ist auch von den Möglich keiten und dem Stand der Robotik anhängig. Die KI ist derzeit noch eine „Inselbegabung”: Sie ist für eine einzige Aufgabe entwickelt und trainiert.
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