BayernDach Magazin 2-2023MB

4-TAGE-WOCHE

No Stress,

more Fun?

Foto: Fotolia

AUSGELÖST UND ANGEHEIZT WURDE DIE DISKUS SION UM DIE 4-TAGE-WOCHE DURCH EINE NACH RICHT, DIE DURCH ALLE MEDIEN GING: EINE STUDIE BERICHTET VON DURCHWEG POSITIVEN ERFAHRUNGEN. Dabei sollte es allerdings nicht verschwiegen wer den, dass diese Studie des Non-Profit-Unterneh mens 4 Day Week Global (4DWG) in erster Linie mit rund 60 Betrieben in Großbritannien durchgeführt wurde, die sich freiwillig daran beteiligten. Da durch ist bereits eine positive Erwartungshalten vo rauszusetzen, wie auch der Arbeitsmarktexperte Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarktfor schung Nürnberg in einem BR-Interview anmerkte. Das Pilotprogrammm erstreckte sich über ein hal bes Jahr und wurde wissenschaftlich begleitet von den Universitäten Cambridge und Oxford. Allerdings waren an der Studie ein Branchen- und Firmenmix vom Imbissstand bis zu großen Finanz dienstleistern beteiligt. Insoweit sind die Ergeb nisse nicht 1:1 auf den deutschen Durchschnitts- Dachdeckerbetrieb mit der aktuellen Problematik des Fachkräftemangels übertragbar.

Zu beachten ist auch, dass im Rahmen der Studie die tägliche Arbeitszeit nicht verlängert und der Lohnanspruch nicht gekürzt wurde. So erstaunt es nicht, dass die Auswertungen eine hohe Zufriedenheit bei den Arbeitnehmern über die zugewonnene Freizeit bei vollem Lohn zeigen. Bemerkenswert: Die Fehlzeiten und Krankheitstage hatten sich reduziert. Bereits die hohe Motivation, ein langes Wochen ende ohne Lohnkürzungen genießen und dabei in der neuen Freizeit neue Kräfte tanken zu können, scheint auch die Produktivität zu steigern. Daher wollen nach einem ersten Zwischenergebnis die Hälfte der beteiligten Unternehmen das Modell der 4-Tage-Woche „wahrscheinlich“ oder „äußerst wahrscheinlich“ auch nach dem Testzeitraum fort setzen. Es muss allerdings betont werden, dass an der Zwi schenumfrage auch nur etwas mehr als die Hälfte der beteiligten Unternehmen geantwortet haben.

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