BayernDach Magazin 2-2023MB

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INFORMATION BAYERISCHER DACHDECKER

Ausg. 2-2023 | April www.dachdecker.bayern

IHM: NACHWUCHS & POLITIK:

RASTLOS STATT RATLOS

SCHNEE & GAUDI

4-TAGE-WOCHE:

WORK & LIVE BALANCE

Foto: HF.Redaktion

EDITORIAL

Wünsche müssen erfüllbar sein

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser, von der Politik auf Europa- und Bundes

Aber schon jetzt sind Staat und Behörden nicht in der Lage, aktuelle Mindestlohnverstöße und Verstöße gegen tarifrechtli che Ansprüche aufzudecken und zu verfolgen. Bauaufträge des Bundes sind natürlich nicht das Gros des Um satzes in der Bauwirtschaft. Einige Bundesländer und Kommu nen wollen auch kein Tariftreuegesetz. Sie behaupten, ihre Baumaßnahmen könnten damit nicht mehr durchgeführt wer den. Dabei wird ausgeblendet, dass nicht die Löhne der Bau wirtschaft oder die Materialkosten allein die Preistreiber sind. Vielmehr treiben unzureichende Planungen und Planänderun gen der Auftraggeber während der laufenden Bauphase oft die Baukosten in schwindelnde Höhen. Zusätzlich zum Eingriff in die Tarifhoheit werden wir mit dem Wunsch nach mehr Work-Life-Balance, den völlig neuen Vorstel lungen der jüngeren Gesellschaft, konfrontiert. Ich übersetze diese Vorstellung so: Mehr Freizeit durch weniger Arbeiten, freie Gestaltung der Arbeitszeit, mehr Mitbestimmung bei weni ger Verantwortung. Und das bei vollem Lohnausgleich. Bei allem Verständnis: Das wird so nicht finanzierbar sein, denn letztlich trägt die Kosten wiederum der Verbraucher. Und wenn der sich unsere handwerklichen Leistungen nicht mehr leisten kann, werden wir keine Aufträge mehr erhalten. Folglich wer den weniger Arbeitsstellen in unseren Betrieben zur Verfügung stehen. Ein spannendes Thema, mit dem wir uns in unseren Un ternehmen und in der Tarifpolitik intensiv befassen müssen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wieder liegt ein stressiges Arbeitsjahr vor uns. Das Unterneh mertum wird nicht einfacher werden. Wir, der LIV und das KPZ, stellen uns weiter diesen Herausforderungen, werden Sie wie bisher auf dem aktuellen Stand halten und Sie dabei unterstüt zen, damit Sie die unternehmerischen Herausforderungen meis tern können. Ich wünsche uns allen eine glückliche Hand bei unseren persönlichen und unternehmerischen Entscheidungen. Ihnen, Ihren Familien und Ihren Mitarbeitern wünsche ich alles Gute, ein optimales Arbeitsklima und vor allem Gesundheit und Schaffenskraft. Gemeinsam werden wir die Herausforderungen auch in diesem Jahres wieder bewältigen.

ebene werden uns Steuerzahlern umwelt-, sozialpolitische und energetische Phantastereien per Gesetz auferlegt. Über deren Sinn, deren Begründungen und vor allem deren Finanzie rung kann man nur den Kopf schütteln. Spontan fällt mir da das bekannte, meist von „angetüterten“ Karnevalisten und Volks festbesuchern gesungene und von Jupp Schmitz 1949 geschrie bene Lied ein: „Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt, wer hat so viel Pinke-Pinke, wer hat so viel Geld?“ Wir als Handwerksunternehmer, die vielgepriesene Wirtschafts macht von nebenan, werden über Lohnnebenkosten und Steu erabgaben ausgepresst wie Zitronen. Aber auch die meisten Bürger haben das Geld für die (Re-)Finanzierung der angekün digten Vorhaben nicht auf der hohen Kante. Zudem die „sozial“ ausgerichtete Bundesregierung „gleiches Geld für alle” verspricht. Um diesen Anspruch realisieren zu können, müssen aber alle Bürger mehr Geld in der Tasche haben. Ein echtes Osterei hat hier Bundesminister Hubertus Heil gelegt, wenn er sich immer mehr in die Tarifpolitik einmischt und die Tarifautonomie der eingesetzten Mindestlohnkommis sion unterminiert. Nach seinen Worten müsste bereits im kom menden Jahr eine kräftige Erhöhung des gesetzlichen Mindest- lohns erfolgen. Linke Politiker fordern sogleich mindestens 13 €, Sozialverbände gar einen Anstieg auf 14 €. Das wird natürlich auch Druck auf die anstehenden Tarifverhandlungen im Dach deckerhandwerk ausüben. Mit freier Tarifpolitik der Tarifpar teien hat das nichts mehr zu tun. Wenn künftig Staat und Sozialverbände anstatt der Tarifkommissionen den Lohn aus handeln: In Richtung welcher Staatsform bewegen wir uns dann? Das von Hubert Heil angekündigte Tariftreuegesetz, das bis zum Sommer als weiteres Gesetz auf den Weg gebracht werden soll, bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein gegen die Unterneh men, die sich weder an tarifliche Mindestlöhne und schon gar nicht an Tariflöhne halten. Denn es soll ja nur für Aufträge des Bundes gelten. Heils Worten „Wenn wir als Staat Steuergeld ausgeben, dann dürfen davon nicht länger Unternehmer profi tieren, die ihre Leute nicht ordentlich bezahlen“, gebe ich recht.

Ihr Landesinnungsmeister A. Ewald Kreuzer

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INHALT

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Winter-Gaudi Puren Schnee-Spaß gab es beim Winter-Gaudi in Mittenwald. Seiten 4-6

Winter-Gaudi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-6

Branchen-News I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

35. Unternehmertagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-9

Neu beim LIV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Neu beim KPZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Unternehmertagung Vom Gründach bis zum Arbeitsrecht. Seiten 8-9

Branchen-News II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

IHM 2023 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13-15

4-Tage-Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16-19

IHM 2023 Politiker gefunden, Nachwuchs gesucht. Seiten 13-15

Weiterbildungsprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20-21

Aus den Innungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20-24

Nachwuchswerbung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

120 Jahre Dachdeckerinnung München-Oberbayern

Landesverbandstag 2023 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26-27

Landesverbandstag Schon angemeldet? Seiten 26-27

Blaue Seiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28-33

Bayerischen Dachdeckerhandwerks 115. Landesverbandstag des

Versicherungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34-37

Jubiläums- veranstaltung

Werbemittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Versicherung Alles drin – aber auch alles versichert? Seiten 34-37

Attraktiver Arbeitgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

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WINTER-GAUDI

Fotos: privat

WINTER Mittenwald 3.-5. Februar 2023 Gaudi

der Bayerischen Dachdecker

Wenn (nicht nur) Männer zu Kindern werden...

WENN BISHER ZUM „SKI&SNOWBOARD-CUP” DER BAYERISCHEN DACHDECKER EINGELADEN WURDE, IST DAS JETZT ZUR „WINTER-GAUDI” GEWORDEN.

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WINTER-GAUDI

UNTER NEUEM TITEL GING DIE DACHDECKER- INNUNG MÜNCHEN-OBERBAYERN JETZT FÜR DEN SCHON TRADITIONELLEN WINTER-EVENT AN DEN START. UND NICHT NUR DER TITEL WAR NEU. Wenn bisher mit dem Motto „Ski&SnowboardCup” eher die Brettl- und Sportfreaks angesprochen wur den, ging die Einladung für den alljährlichen Win ter-Event an alle, die Spaß an der weißen Pracht haben. Die „Winter-Gaudi” kam an. Fast 50 % mehr „Schnee-Süchtige” nahmen diesmal in Mittenwald teil: Mit 71 Gästen wurde ein neuer Rekord aufge stellt. Und jede Menge Gaudi gab es trotz des April-Wetters im Februar. Am Freitag, 3. Februar, erklommen die Teilnehmer den Berg hinauf zur Korbinianhütte – mit einem

Sessellift, der „durchaus das H-Kennzeichen ver dient hätte” (O-Ton Kay Preißinger). In der Korbinianhütte herrschte dann aufgrund des großen Andrangs zwar eine Dachdecker-familiäre Enge. Das jedoch sorgte für eine entsprechende Feier-Stimmung, die ihren Höhepunkt bei der an schließenden Rodel-Abfahrt nach Mittenwald fand. Drei der Rodler hatten jedoch die Wirkung von Al kohol über den Kufen in Kombination mit Aqua planing im strömenden Regen unterschätzt. Um eine schmerzhafte Erfahrung reicher endete für sie dieser Abend. Am Samstag kamen die Ski- und Snowboard-Fans auf ihre Kosten bei einem gemütlichen Pistentag am Kranzberg. Getreu dem Motto „ein Dachdecker kennt keinen Schmerz” zog es trotz der Erfahrungen vom Vor-

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WINTER-GAUDI

abend dennoch viele der Teilnehmer am Nachmit tag erneut zur Korbinianshütte. Und wer den Weg zu Fuß nicht auf sich nehmen wollte, konnte sich im Land Rover von Dach-Frank ans begehrte Ziel bringen lassen. Am Abend feierte die Dachdecker-Crew dann ge meinsam die gelungene Veranstaltung im Mitten walder Post-Keller bei einem zünftigen Essen und ebenso zünftiger Musik. Die ganz Unermüdlichen hatten am Sonntag noch einmal Gelegenheit zum Karwendel-Besuch und zum Genießen eines traumhaften Weitblicks.

Alle 71 Teilnehmer an diesem Event waren sich einig: Das schreit förmlich nach Wiederholung. Und sie sind sicher, dass dieser Ruf von der Dachdecker Innung München-Oberbayern, ihrem Obermeister „Sepp” Frank und seiner Frau Dagmar gehört wird. Ein großes Dankeschön an diese Organisations- talente.

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BRANCHE Trocken im Traufbereich

DIE ERFINDUNG DES DACHDECKER- UND SPENG LERS MARKUS RIEDL LÖST EIN LEIDIGES PROBLEM IM TRAUFBEREICH VON METALLDÄCHERN MIT DOPPELSTEHFALZ - UND IST INZWISCHEN BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMT ANGEMELDET. Das von Markus Riedl entwickelte Profil mit seiner innovativen Falzung und Perforation unterbricht die Kapillarwirkung des hochziehenden Wassers im Traufbereich, bei vertieften Kehlen, Gauben und dem Dachknick bei Mansarddächern. Durch die Montage des Kapillarprofils entfällt zudem die Falzung des Einlaufblechs mit angereif ter Einhängenase. Montiert wird das KAPIpro Kom priband zusätzlich im Doppelstehfalz. Es verhindert auch dort das Eindringen des Wassers. Das Edel stahlprofil ist in den Stärken 0,6/0,8mm erhältlich. Zur Gewährleistung des hohen Qualitätsstandards

Das KAPIpro-Profil mit dem Kompriband (gem. DIN 18542 BG1) verhindert beim Metalldach Nässebildung im Traufbereich.

wird das Profil des jungen Start-Up-Unternehmens ausschließlich in Deutschland produziert. Neue Ver triebspartner sind übrigens willkommen. „Wir suchen Referenzen mit Bildern, die unser Ka pillarprofil im Bereich Traufe, Gaube, Dachknick Mansarddach und vertiefte Kehle eingebaut haben”, so Riedl. Kontakt: info@kapipro.de

UNTERNEHMERTAGUNG

Foto: C. Schneider

Appetit auf mehr GLEICH IN ZWEIFACHER HINSICHT HAT DIE

Dipl.-Kfm. Thorsten Meyerhöfer aufgrund einer krankheitsbedingten Verhinderung von Kay Preißinger die Begrüßung. Unter der immer wieder faszinierenden rustikalen Dachkonstruktion der Kurfürstlichen Reitschule in Ingolstadt ging es im ersten Vortrag um die Schwammstadt. Johannes Riedter von der Optigrün international AG stellte die unterschiedlichsten Dachbegrünungen und die Möglichkeiten und Vo raussetzungen zur Schaffung von Retentionsdä chern vor. Besonders in den nahezu vollständig „zugepflasterten” Zentren der Städte wird es immer wichtiger, wasserspeichernde Dächer – auch

35. UNTERNEHMERTAGUNG DER BAYERISCHEN DACHDECKER APPETIT AUF MEHR GEMACHT: APPETIT AUF DIE VERTIEFUNG DER THEMEN – UND APPETIT AUF MEHR TEILNEHMER. Mit den rund 50 Teilnehmern brach die 35. Unter nehmertagung am Dienstag, 14. Februar 2023, zwar keine Rekorde. Dennoch zeigte sich, dass dieses Veranstaltungsformat trotz zweijähriger Corona Zwangspause nicht von gestern ist. Anders als im Programmablauf angekündigt, über nahm der Geschäftsführer des LIV Bayern,

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UNTERNEHMERTAGUNG

als „Kühlinseln” – zu schaffen. Die Vereinbarkeit des technisch Machbaren bei Gründächern mit einer fachregelkonformen Ausführung und den Anforderungen an die „Null-Grad-Dächer” der Schwammstädte wurde anschließend kontrovers diskutiert. Auf reges Interesse stieß auch die kleine Ausstellung von Optigrün im Bereich der anschlie ßenden Kaffeepause. Den Blick auf das gegenwärtig Machbare, aber auch in die Zukunft des papierlosen Büros, warf Michael Schlumberger (schlumberger digital). In seinem Vortrag ging es um die Digitalisierung und das Dokumentenmanagement im Handwerksbe trieb. Die Reaktionen auf diesen Vortrag waren sehr unterschiedlich: Betriebe, bei denen die Digi talisierung bereits intensiv praktiziert wird, bewer

Der LIV-Bayern Geschäftsführer Thorsten Meyerhöfer sprang spontan als Moderator der 35. Unternehmertagung ein.

Schuster stellte das neue Muster des LIV Bayern für einen Arbeitsvertrag für gewerbliche Arbeitneh mer im Dachdeckerhandwerk vor. Die Änderungen im Nachweisgesetz zum 01.08.2022 waren Anlass für den LIV Bayern, zusätzlich zur vorhandenen ZVDH-Vorlage ein eigenes Vertragsmuster zu for mulieren. Es bietet den Innungsbetrieben bei un veränderter Anwendung die Rechtssicherheit, dass alle Vorgaben des Nachweisgesetzes eingehalten werden. RA Schuster wies insbesondere darauf hin, welche Rechtsfolgen bei Verstößen gegen das Nachweisge setz drohen. Dass mit diesem Vortrag eine weitere Punktlandung gelungen war, bewiesen die zahlrei chen Nachfragen und der mehrfach geäußerte Wunsch nach einer vertiefenden Veranstaltung zum Thema Arbeitsrecht. Insgesamt zeigte die abschließende Bewertung der Unternehmertagungs-Teilnehmer, dass dieses For mat auch in Zukunft nicht von gestern sein wird.

Die Schwammstadt könnte das Klima in den Metropolen maß geblich beeinflussen.

teten den Vortrag als „wenig in die Tiefe gehend”, während andere Teilnehmer urteilten, hier sei schon zu sehr in Details eingestiegen worden. Die traditionelle Mittagspause fand diesmal im be nachbarten Restaurant „Anker” statt – eine insge samt hochgelobte Abwechslung gegenüber früherer Tagungspausen in der Stadthalle Ingol stadt. Am „Unternehmer-Nachmittag” stand das Arbeits recht auf dem Programm. Rechtsanwalt Michael

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NEU BEIM LIV

Beratung mit praktischem Hintergrund

tritt beim Landesinnungsverband Bayern nicht we sentlich verändert – nur die Schwerpunkte sind an dere”, meint Jörg Rößler mit einem Augenzwin- kern. „Bisher habe ich in erster Linie Planer und Ar chitekten beraten und jetzt sind es die Innungsmit glieder, die Bestleistungen für ihre Auftraggeber erbringen”. Die Fragestellung und Beratung zur Problemlösung sieht er jedenfalls sehr ähnlich wie in seiner berufli chen Vergangenheit. „Mein persönlicher Anspruch ist es, nach gründlicher Recherche die Fakten exakt abzubilden”, fasst Rößler zusammen. Als Praktiker bedauert er allerdings die unaufhalt same Entwicklung im Handwerk: „Heute wird we niger handgefertigt, sondern immer mehr mon- tiert”, so Rößler. „Es dreht sich immer mehr um Fachregeln, Normen und die perfekte Kombination hochentwickelter Einzelkomponenten”. Aber auch das – oder gerade das – hat seinen be sonderen Reiz für den 53-Jährigen. Was wie und wo optimal vom Dachdeckerhandwerk geplant, kombiniert und ausgeführt werden kann, ist für ihn die „hohe Kunst” der Beratung mit seinem enormen Praxis-Background. Treu bleibt Jörg Rößler auch als Berater seiner als Dachdecker gewachsenen Liebe zum Outdoor-Er lebnis. Nach Feierabend und an Wochenenden ist Naturfeeling angesagt – beim Wandern, Radlfah ren oder Campen.

Foto: HF.Redaktion

WAS LANGE WÄHRT... NACH LANGER (MAN KANN AUCH SAGEN: BESONDERS GRÜNDLICHER) SUCHE KONNTE JETZT DIE STELLE DES TECHNISCHEN BE RATERS BEIM LIV BAYERN NEU BESETZT WERDEN. Vom ersten Schieferhammerschlag an hat Jörg Rößler das Dachdeckerhandwerk gelernt. Der Nachfolger des schon legendären Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Werner wurde einst im elterlichen Be trieb zum Dachdeckergesellen ausgebildet. Später folgte die erfolgreiche Prüfung zum Dachdecker meister. Mit seinem Knowhow und seinem jahrelangen praktischen Erfahrungsschatz war er bei einem Münchner Haustechnik- und Dachdeckerbetrieb 13 Jahre lang erfolgreich als Projektleiter tätig. „Eigentlich hat sich meine Tätigkeit mit dem Ein

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NEU BEIM KPZ

Dass Bayerns Dachdecker im KPZ einen Ausbilder suchen, fand Jürgen Koim eigentlich eher durch einen Zufall heraus: Auf der Suche nach Informa tionen zu den DMS-Meistertagen stieß er auf das Stellenangebot – und bewarb sich. Waldkirchen war für den Dachdeckermeister, der ursprünglich aus Bochum kommt, kein „Neuland”. Schließlich hatte er 2017 hier seinen Meistertitel er worben. Sich um den Dachdecker-Nachwuchs zu kümmern, ist auch nicht neu für ihn. Schließlich war er als Meister auch für die Ausbildung im Betrieb zustän dig. „Aber hier im KPZ hat man den direkten Ver gleich der Azubis untereinander”, so Koim. Fällt es nicht schwer, nach 24 Jahren ununterbro chener Arbeit als Dachdecker, darunter auch als Be triebsleiter, nun „Indoor” zu arbeiten? „Ganz ehrlich – ich schaue gewohnheitsmäßig immer noch täglich dreimal auf die Wetterlage”. Stolz ist der 40-Jährige auch auf seinen eigenen „Handwerker-Nachwuchs”: seine beiden Söhne. „Die greifen auch schon mal zum Werkzeug und konstruieren und basteln eifrig”. Und wie ent spannt Jürgen Koim nach Feier abend? Als er folgreicher Ein Meister kommt zurück nach Waldkirchen

Ordnung muss sein Eigentlich war es Zufall, dass Simone Bauer ihre(n) neue Beruf(ung) im KPZ-Wohnheim in Waldkirchen gefunden hat: Sie half dort einer Bekannten bei der Einführung eines neuen Sys tems der Wäschelieferungen Anfang des Jahres. Und was sie gleich gemerkt hat: Hier bei der Dachdecker-Familie wird Wertschätzung groß geschrieben. Seit 1. Februar 2023 ist die demnächst 37-jährige gelernte Einzelhandelskauffrau zweimal wö chentlich u. a. auf „Kontroll-Mission” im Wohn heim unterwegs. Bevor ein Bettenwechsel stattfindet, nimmt sie den Zustand der Zimmer und regelmäßig die Gemeinschaftseinrichtungen in Augenschein – und wenn es sein muss, ver fasst sie eine entsprechende Kontrollmel Foto: HF.Redaktion

dung. „Manch mal haben die jungen Men schen halt ein fach eine andere Einstel lung zum Thema Ord nung”, weiß die zweifache Mutter aus ei gener privater Erfahrung. „Aber Einsicht zeigen eigent lich alle”. Und das gilt auch für die Reini gungskräfte im Wohn heim, deren Arbeit Simone

Kaninchenzüch ter (u. a. einmal sogar Bayerischer Meister) und pas sionierter Angler wird ihm auf jeden Fall nicht langweilig, wenn er die Werkhal len abschließt.

Die Waldkirchenerin Simone Bauer leistet seit 1. Februar 2023 saubere Arbeit im KPZ-Wohnheim.

Bauer ebenfalls unter die Lupe nimmt. Und wenn Sie an den anderen Tagen der Woche nicht bei der Dachdecker-Familie unterwegs ist, hat sie auf ihrem Hof in Waldkirchen genug zu tun mit der Pflege des großen Gartens und ihrer 50-köpfige Hühnerschar.

Foto: HF.Redaktion

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BRANCHE

NACHDEM VELUX LETZTES JAHR SCHON ÜBER 90 % SEINER DACHFENSTER-VERPACKUNGEN AUF KARTON UMGESTELLT HAT, FOLGT JETZT DER NÄCHSTE SCHRITT ZU MEHR NACHHALTIGKEIT. Auch bei nahezu allen Eindeckrahmen verzichtet der Dachfensterhersteller ab September 2023 kom plett auf Plastik und produziert sie nur aus Karton. Zudem wurde die Verpackung der Eindeckrahmen für den Transport auf der Baustelle mit einem Griff an der Längsseite optimiert. Außerdem verändert VELUX das Einbauprinzip sei ner Anschlussschürze BFX. Sie wird ab sofort im eingerollten Zustand geliefert und bei der Mon tage so über dem Fenster platziert und fixiert. Erst dann wird sie Schritt für Schritt ausgerollt und in die benötigte Position gebracht. Die im Lieferum fang enthaltenen Schrauben stellt VELUX komplett

auf magnetische Varianten um. Auch die zur Fixie rung der Eindeckrahmen-Clips bisher vorgesehenen Nägel werden durch magnetische Schrauben er setzt. Seit März dieses Jahres bietet VELUX den Dämm- und Anschlussrahmen BDX 2000 in einer einheitli chen Profilhöhe von 105 Millimetern an, die für alle Einzelfenster geeignet ist. So wird die Auswahl der richtigen Lösung vereinfacht, und Fehler bei der Bestellung sind ausgeschlossen. Das gilt auch für die Eindeckrahmen und Anschlussschürzen BFX, um den regensicheren Anschluss ans Dach sicherzustel len. Diese BFX sind künftig nicht mehr einzeln, son dern nur noch als Eindeckrahmen-Paket 1000 erhältlich. Dadurch wird die Bestellung einfacher und bis zu 23 % günstiger gegenüber den Preisen der einzeln bestellten Anschluss-Produkte.

VELUX Lichtlösung LICHTBAND Bodentiefe Dachfenster – die Lösung für lichtdurchflutete Räume im Dachgeschoss Die Verlängerung von Dachfenstern in der Dachschräge nach unten schafft ein unvergleichliches Panorama und mehr Lichteinfall – wie bei bodentiefen Fassadenfenstern. Die Lichtlösung LICHTBAND ist kombinierbar mit VELUX Hitze- und Sonnenschutzprodukten. Aus eins Mach zwei Ein weiterer Vorteil ist der einfache Einbau auch bei einem geplanten Fensteraustausch, da die Dachöffnung nur nach unten vergrößert werden muss. Fünf verschiedene Breiten von 66 bis 134 cm stehen für die Realisierung großflächiger Lichtlösungen vom Boden bis fast zur Decke zur Verfügung.

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AUF DER IHM

IHM 2023: Kamera läuft EINE LANGE IHM-PAUSE IST VORBEI. DAS HANDWERK STARTETE JETZT NEU DURCH. VOR ALLEM DAS DACHDECKERHANDWERK.

Fotos: HF.Redaktion

DIE AUSZEIT IST VORBEI. NACH DER LETZTEN INTERNATIONALEN HANDWERKSMESSE IHM 2019 MIT PRÄSENZ DER BAYERISCHEN DACHDECKER WAR ES JETZT ENDLICH WIEDER SOWEIT: IHM-ZEIT. Fast schon „Entzugserscheinungen” hatte das Team der Bayerischen Dachdecker nach der langen IHM-Pause. Von 0 auf 100 startete die Standcrew schon wenige Minuten nach der Messeeröffnung

am Mittwoch, 8. März 2023, durch. Und die ersten Besuchergruppen ließen nicht lange auf sich war ten. Der Stand war ganz kurzfristig von der Dachde cker-Innung München-Obb. organisiert worden. Hier kümmerten sich neben Dagmar Frank von der Innung sowie Fachlehrer Markus Ratzer, der dan kenswerter Weise von der Staatlichen Berufsschule Waldkirchen eigens für die IHM freigestellt worden

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AUF DER IHM

Im Rahmen der Berufe-Rallye im Bereich der YoungGeneration galt es beim Dachdeckerhand werk, mehrere beliebte und bewährte Aufgaben zu lösen. So z. B. die wohl beliebteste Disziplin des Schiefer-Hackens, der Biberschwanz-Ziegelwurf oder das Golf-Geschicklichkeitsspiel. Lange Warteschlangen und Stau auf den angren zenden Gängen waren keine Seltenheit am Dach decker-Stand.

Ein starkes Team, das auf der IHM im Bereich YoungGeneration das Dachdeckerhandwerk repräsentierte.

war, um den potenziellen Nachwuchs. Unterstützt wurden sie von zwei Spengler-Azubis des Innungs mitglieds Burghardt, die zusätzlich den „Wochen end-Dienst” übernahmen. Außerdem unterstützte das Gastmitglied Securanta zwei Tage lang das Stand-Team. Verstärkung kam am Messe-Wochen ende auch vom Innungsvorstand: Der stellvertre tende Obermeister Harald Sigl, begleitet von Ehefrau Gabriele sowie Obermeister Dr. h. c. Josef Frank engagierten sich bei der Standbesetzung.

Zeitweise wurde es eng auf dem Stand des Dachdeckerhand werks. Gut so.

Weiterentwickelt hatte sich auch die Präsentation der einzelnen Gewerke im Rahmen der Young- Generation-Rundgänge. Anstatt der früheren oft nervigen Interview-Übertragungen über die allseits platzierte Boxen trugen die Rundgang-Teilnehmer nun Headsets, mit denen sie den Interviews folgen konnten. Ob man die Herzen der Medien im Sturm erobern kann, testete Harald Friedrich als PR-Mann des LIV Bayern am Eröffnungstag. Mit der Ansage „Wir schenken Euch unser Herz” überreichte er den Ka merateams je ein Schieferherz. Und so waren noch am gleichen Abend Bayerns Dachdecker in der ARD-Tagesschau, in den Nachrichten von RTL und ntv mit kostenloser Sendezeit vertreten.

Das Handwerk „ganz oben” ist schon lange keine reine Männer sache mehr. Auch das war die Botschaft.

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AUF DER IHM

Das Dachdeckerhandwerk wurde in der gleichen Halle C2 auch vom ZVDH gemeinsam mit dem Elek trohandwerk repräsentiert. Auf dem Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima zeig ten die Dachdecker, dass eine Energiewende ohne sie schlichtweg nicht läuft. Eine Aussage, von der sich auch Bundesminister Dr. Robert Habeck bei seinem Besuch am Stand überzeugen konnte. Dass sich der Minister im Be reich Energiesparen durchaus auskennt, stellte er bei dem Zwischenruf eines „Ur-Bayers” unter Be

Nicht nur über das Handwerk philosophiert, sondern es auch mal ausprobiert, hat Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck – mit Beratung von ZDH-Präsident Jörg Dittrich (re.).

habe. Nach einem kurzen Praktikum bei seinem Vater, einem Maurermeister, kam dieser zu dem Er gebnis, dass Markus als Handwerker definitiv unge eignet sei. So war Söders Appell dann auch: Nicht jeder müsse Abitur machen und studieren. So mancher Hand werker verdiene mit seinem Beruf mehr. Und so solle jeder den Beruf ausüben, der ihn wirklich glücklich macht. Fazit der Innung: Das Handwerk hat an Ansehen und Achtung deutlich zugelegt. Es liegt nun auch an der Politik, dies bis in die Schulen bei der Berufs wahl hereinzutragen. Aber auch die Innungsmit glieder sind aufgefordert, bei der Nachwuchs- Suche ihre Innungen tatkräftig zu unterstützen.

Dagmar Frank war eine gefragte Interview-Partnerin – auch bei der großen Münchener „Abendzeitung”.

weis. Die Frage: „Du, Robert, kimm’ amoi her. Warum fördert Ihr eigentlich das ganze Styropor Zeugs?” beantwortete Habeck sofort: Nicht jeder Dämmstoff sei derzeit immer verfügbar und so freue man sich über jeden, der überhaupt dämmt. Zur Erinnerung an seinen Besuch überreichte ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk dem Minister ein Hausmodell mit Solar- und Gründach. Zuvor hatte sich Robert Habeck im Bereich Young Generation selbst einmal als „Handwerker” ver sucht – allerdings mit mäßigem Erfolg beim Biegen eines Kupferdrahts nach Vorgabe und unter fachli cher Anleitung eines Junghandwerkers. Einige Stunden zuvor hatte Bayerns Ministerpräsi dent Dr. Markus Söder schon offen zugegeben, dass er persönlich wenig Talent zum Handwerker

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4-TAGE-WOCHE

Foto: Pixabay WORK-LIVE- BALANCE

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4-TAGE-WOCHE

GELD ALLEIN MACHT NICHT MEHR GLÜCKLICH. WAS ZÄHLT IST DIE WORK-LIVE-BALANCE. AUF DEM WUNSCHZETTEL VIELER ARBEITNEHMER STEHT EINE 4-TAGE-WOCHE. IST DAS WIRKLICH REALISTISCH? Im deutschen Dachdeckerhandwerk ist die 5-Tage Woche die Regel und so auch im allgemeinverbind lichen Rahmentarifvertrag für gewerbliche Arbeit- nehmer im Dachdeckerhandwerk (RTVG) festge schrieben: „Die regelmäßige werktägliche Arbeitszeit aus

gegen die Arbeitszeitverordnung und damit gegen geltendes Arbeitsrecht. Ein zweites denkbares Modell für eine 4-Tage Woche wäre die Beibehaltung der täglichen Ar beitszeit von 8 Stunden. Würde für diese daraus resultierende 32-Stunden-Woche der volle bishe rige Lohn gezahlt, entspräche dies mathematisch einer Lohnerhöhung von 20 % – und für den Ar beitgeber damit eine Kostenerhöhung von 20 %. Das ist am Markt wohl kaum umsetzbar und daher in der Praxis wenig vorstellbar. Zudem wäre eine Verkürzung der Wochenarbeits

schließlich der Pausen beträgt von der 18. bis zur 48. Kalenderwoche montags bis freitags 8 Stunden, in der übrigen Zeit montags bis frei tags 7,5 Stunden.“ Dies bedeutet jedoch nicht, dass neue Arbeitszeitmodelle ausge schlossen sind. So ist eine Umver teilung der Arbeitszeit auf die Arbeitstage der Woche im Einver nehmen mit den Mitarbeitenden (und ggf. dem Betriebsrat) durch aus möglich. Das heißt, es dürften bei vollem Lohn die Arbeitsstun den des freien Freitags an den üb rigen Wochentagen hereinge- arbeitet werden. Die Arbeitszeit beträgt dann an den vier verblei benden Arbeitstagen jeweils 10 Stunden. Das ist zunächst einmal

zeit aus arbeitsrechtlicher Sicht eine Umstellung von Voll- auf Teilzeitbe schäftigung. Dies würde eine neue Regelung in den Arbeitsverträgen zwingend erforderlich machen. Grundsätzlich ist es übrigens nicht un bedingt erforderlich, eine neue Ar beitsmodellregelung im gesamten Betrieb einheitlich einzuführen. So ist auch eine Regelung (im Einverneh men mit den Mitarbeitenden und – soweit vorhanden – mit dem Betriebs rat) in einzelnen Arbeitskolonnen möglich. Die 4-Tage-Woche könnte beispiels weise durchaus Sinn machen, wenn dafür eine weite Anfahrt zur Bau stelle freitags eingespart werden kann. Die Entscheidung pro oder contra 4

„ICH HALTE EINE VIER-TAGE-WOCHE FÜR DEUTSCHLAND ALS GANZES GERADE IN ZEITEN, IN DENEN DER FACHKRÄFTE-MANGEL DAS GRÖSSTE WACHSTUMSHINDERNIS IST, FÜR KEIN SINNVOLLES KONZEPT.” DR. MARTIN ROSEMANN SPD SPRECHER FÜR ARBEIT UND SOZIALES

nicht ungewöhnlich und bei vielen Betrieben ohne hin bedingt durch die Auftragslage und den Fach kräftemangel Alltag. Darüber hinaus kann mit einer täglichen Mehrar beit das Arbeitszeitkonto für witterungsbedingten Arbeitszeitausfall aufgefüllt werden. Zu beachten ist jedoch, dass die maximal zulässige Arbeitszeit 10 Stunden pro Tag nicht überschreiten darf. Bei einem im Rahmen einer 4-Tage-Woche angepeilten Tages-Arbeitspensum von 10 Stunden wäre also jede Minute Mehrarbeit ein Verstoß

Tage-Woche kann also nicht pauschal, sondern nur im invididuellen Einzelfall besprochen und umge setzt werden.

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4-TAGE-WOCHE

No Stress,

more Fun?

Foto: Fotolia

AUSGELÖST UND ANGEHEIZT WURDE DIE DISKUS SION UM DIE 4-TAGE-WOCHE DURCH EINE NACH RICHT, DIE DURCH ALLE MEDIEN GING: EINE STUDIE BERICHTET VON DURCHWEG POSITIVEN ERFAHRUNGEN. Dabei sollte es allerdings nicht verschwiegen wer den, dass diese Studie des Non-Profit-Unterneh mens 4 Day Week Global (4DWG) in erster Linie mit rund 60 Betrieben in Großbritannien durchgeführt wurde, die sich freiwillig daran beteiligten. Da durch ist bereits eine positive Erwartungshalten vo rauszusetzen, wie auch der Arbeitsmarktexperte Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarktfor schung Nürnberg in einem BR-Interview anmerkte. Das Pilotprogrammm erstreckte sich über ein hal bes Jahr und wurde wissenschaftlich begleitet von den Universitäten Cambridge und Oxford. Allerdings waren an der Studie ein Branchen- und Firmenmix vom Imbissstand bis zu großen Finanz dienstleistern beteiligt. Insoweit sind die Ergeb nisse nicht 1:1 auf den deutschen Durchschnitts- Dachdeckerbetrieb mit der aktuellen Problematik des Fachkräftemangels übertragbar.

Zu beachten ist auch, dass im Rahmen der Studie die tägliche Arbeitszeit nicht verlängert und der Lohnanspruch nicht gekürzt wurde. So erstaunt es nicht, dass die Auswertungen eine hohe Zufriedenheit bei den Arbeitnehmern über die zugewonnene Freizeit bei vollem Lohn zeigen. Bemerkenswert: Die Fehlzeiten und Krankheitstage hatten sich reduziert. Bereits die hohe Motivation, ein langes Wochen ende ohne Lohnkürzungen genießen und dabei in der neuen Freizeit neue Kräfte tanken zu können, scheint auch die Produktivität zu steigern. Daher wollen nach einem ersten Zwischenergebnis die Hälfte der beteiligten Unternehmen das Modell der 4-Tage-Woche „wahrscheinlich“ oder „äußerst wahrscheinlich“ auch nach dem Testzeitraum fort setzen. Es muss allerdings betont werden, dass an der Zwi schenumfrage auch nur etwas mehr als die Hälfte der beteiligten Unternehmen geantwortet haben.

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4-TAGE-WOCHE

DER JOB SOLLTE SICH DEN INDIVIDUELLEN BE DÜRFNISSEN AN DAS LEBEN ANPASSEN – UND NICHT UMGEKEHRT. DOCH MEIST GEHT ES NICHT OHNE KOMPROMISSE. Die Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten ist nicht neu. In der 1960er Jahren setzten Gewerk schaften die 40-Stunden-Woche durch. Mitte der 1970er forderten die Gewerkschaften eine weitere Arbeitszeitverkürzung. Hintergrund waren u. a. die fortschreitende Ratio nalisierung und Automatisierung von Arbeitsabläu fen. Gleichzeitig sollte damit der Krise auf dem

Meinungsforschung: Nach einer Umfrage von Forsa im Auftrag von RTL und ntv würden sich 71 % der Erwebstätigen für eine 4-Tage-Woche entscheiden. Unter ihnen sind übrigens 7 %, die diese gewon nene Zeit für einen Nebenjob nutzen würden. Nach einer HDI-Studie sind immerhin noch fast 63 % der Befragten für eine 4-Tage-Woche. Geht diese verkürzte Wochenarbeitszeit auch mit einer Lohnkürzung einher, sind allerdings nur noch knapp 14 % bereit, in eine 4-Tage-Woche einzustei gen. Das hat sicher auch damit zu tun, dass ein verrin gertes Einkommen auch zu weniger Punkten bei

Arbeitsmarkt nach der Rezession entge gengetreten werden. Es ging also in ers ter Linie um die Sicherung von Beschäftigung bei einem Arbeitskräfte Überangebot. Dies setzte sich nach der wirtschaftli chen Rezession Anfang der 1980er Jahre fort. Die Diskussion um Arbeitszeitver kürzungen als Mittel zur Bekämpfung

Mehr Lebensqualität mit weniger Geld?

der Massenarbeitslosigkeit flammte erneut auf. Heute stellt sich die Arbeitsmarktsituation völlig anders dar: Es gibt kein Überangebot von Fachkräf ten und keine Massenarbeitslosigkeit, sondern in allen Branchen – und gerade im Handwerk – einen Fachkräftemangel. Auftragsvorläufe von einem halben Jahr und mehr stehen auf der Tagesordnung von Handwerksbe trieben. Eine Verkürzung der Arbeitszeit auf vier Tage pro Woche würde den Auftragsstau drastisch verlängern. So bliebe als Lösung nur, die Arbeitszeit von bisher fünf Tagen in vier Tagen pro Woche zu absolvie ren. Damit jedoch steigt die Belastung für Arbeits nehmer gerade in Branchen wie dem körperlich anspruchsvollen Dachdeckerhandwerk deutlich. Ob der Zugewinn des zusätzlichen freien Tages diese Mehrbelastung kompensieren kann, ist mangels Langzeiterfahrung mit der 4-Tage-Woche in die sem Handwerk noch nicht zu beantworten. Interessant bleibt jedoch der Blick in die aktuelle

der Rentenversicherung und damit zu einer geringeren Rente führen würde. Angesichts der immer noch hohen Inflation in Deutschland sind die aktuellen Forderungen der Gewerkschaften zum Inflationsausgleich

nachvollziehbar. Dem widerspricht aber die Bereit schaft, im Rahmen einer 4-Tage-Woche für weniger Geld weniger arbeiten zu wollen. Darüber hinaus würde ein geringeres Einkommen zu noch geringerer Kaufkraft führen. Schon jetzt beklagen viele Branchen, dass inflationsbedingt jeder Euro zweimal herumgedreht wird, bevor er in der Kasse des Handels landet.

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WEITERBILDUNG

Bereich

Titel

Termin / Ort

Seminar-Nr.

Technik

Vorbereitungslehrgang auf die praktische Gesellenprüfung im Dachdeckerhandwerk

26.-30.06.2023 Waldkirchen 03.-07.07.2023 Waldkirchen 10.-14.07.2023 Waldkirchen

2023 19 2023 20 2023 21

Technik

ZVDH-zertifizierter Photovoltaik-Manager im Deutschen Dachdeckerhandwerk

12.-16.06.2023 Schwaig/München

2023 22

ausgebucht

neu

Technik

Vorbereitungslehrgang auf die theoretische Gesellenprüfung im Dachdeckerhandwerk

05.-07.06.2023 Waldkirchen

2023 18

neu

Verbindliche Anmeldung zum Seminar-Nr. (per Fax: 089 14 34 09-19 . E-Mail: info@dachtechnik.bayern )

Es gelten die unter www.dachtechnik.bayern eingestellten Veranstaltungsbedingungen. Bitte pro Lehrgang eine Anmeldung. Bei Anmeldung von mehr als fünf Personen bitte weitere(s) Formular(e) ausfüllen.

Rechnunganschrift/Firmenstempel

Teilnehmer/in: Name

Vorname

Geburtsdatum (nur bei Asbest- zementlehrgängen erforderlich)

Ort, Datum, Unterschrift

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WEITERBILDUNG

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DAS WEITERBILDUNGSANGEBOT ERFREUT SICH ENORMER BELIEBTHEIT: FÜR DIE GENANNTEN SEMINARE AUF DER LINKEN SEITE SIND NOCH PLÄTZE VERFÜGBAR. Alle Seminarangebote sind mit tagesaktuellem Status einsehbar bei www.dachtechnik.bayern bzw. www.dachdecker.bayern im öffentlichen Bereich unter Die Bildung/ Bildungsangebot eingestellt. Dort gibt es zusätzli che umfangreiche Informationen zu den einzelnen Maßnahmen. Um sich frühzeitig die benötigten Plätze zu sichern, kann die Anmeldung dort einfach und sofort online erfolgen. Die Durchführung der angebotenen Maßnahmen erfolgt vorbehaltlich der zum Zeitpunkt des Kurses geltenden Bayerischen Infektionsschutzmaßnah menverordnung und kann durch behördliche An ordnung auch kurzfristig ausfallen. Wie schon in der Vergangenheit muss bei einigen angebotenen Maßnahmen die Teilnehmerzahl be grenzt werden: Schon angemeldet? Es sind noch Plätze frei

Vorbereitung auf die Gesellenprüfung Seminar-Nr. 2023 19; 2023 20; 2023 21 max. 12 Teilnehmer

In der Seminardatenbank auf der Homepage ist eine „Ampel” integriert, die Informationen über die Anzahl der noch freien Plätze darstellt. Grund sätzlich erfolgt die Berücksichtigung der Anmel dung in der Reihenfolge des Eingangs der Anmel- dungen. Wegen der langen Stornofristen der Ta gungsstätten wird um frühzeitige Anmeldung ge beten. In der Regel muss sechs Wochen vor Beginn der Maßnahme entschieden werden, ob mit den vorliegenden Anmeldungen das Angebot durchge führt wird. Aufgrund einer zu geringen Anzahl von Anmeldungen kann es notwendig werden, die Ver anstaltung abzusagen. Zur Vereinfachung der Anmeldung über Telefax bzw. E-Mail sind die Weiterbildungsmaßnahmen mit einer Seminar-Nummer versehen. Diese Semi nar-Nummer bitte in das Anmeldeformular eintra gen und mit dem Namen des Teilnehmers, Ort, Datum, Unterschrift und Firmenstempel ergänzen.

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INNUNGEN

Nach kurzer Pause ging es um Begriffsabgrenzun gen aus juristischer Feinsicht: Dietrich Weder, der Vorsitzende Richter am OLG München, 14. Zivilse nat, erläuterte „Was heißt gleichwertig?” und „was eine handwerkliche Selbstverständlichkeit ist”. Sehr schnell wurde den Teilnehmern des Mün chener Dachtages klar, dass für Kunden und Juris ten noch lange nicht alles so selbstverständlich und gleichwertig ist, wie es ihnen als Planer und Aus führende erscheint. Weiter ums Denken und Umsetzen ging es bei dem Vortrag von Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein. Der von der IHK Oberfranken öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Schäden an Ge bäuden berichtete von den oft „gravierenden Fol gen vernachlässigter Denk- und Umsetzungs- prozesse”. Für die Dachtag-Teilnehmer ein nach denkenswerter Blick auf den Schreibtisch eines Sachverständigen aus einem anderen Blickwinkel. Der Bereichsleiter Fachtechnik beim ZVDH, Dipl.- Ing. (FH) Christian Anders, ging in seinem abschlie ßenden Vortag auf „Neues aus dem Regelwerk”

München-Obb.

EINE VERANSTALTUNG DER DACHDECKER-INNUNG MÜNCHEN-OBB. DARF DURCHAUS ALS „DAUER BRENNER” BEZEICHNET WERDEN: DER MÜNCHE NER DACHTAG. Das Novotel München Messe war auch an diesem Mittwoch, 1. März 2023, das „Dachdeckerzentrum Münchens”. Zum 29. Mal hatte die Innung zu ihrem Dachtag eingeladen. Neben den über 160 Teilnehmern, die zu dieser Tagung persönlich er schienen waren, verfolgten rund 40 weitere Inte ressierte den Dachtag per Live-Streaming. Nach der Begrüßung durch Obermeister Dr. h. c. Josef Frank übernahm Florian Geyer in bewährter Manier die Moderation dieses Tages. Als erster Referent stellte Dr. Gunter Mann als Prä sident des Bundesverbands GebäudeGrün e. V. die „Grundlagen und Beachtenswertes bei Dach- und Fassadenbegrünungen” vor.

Fotos: HF.Redaktion

Das war toll – und es war voll: Der 29. Münchener Dachtag wurde von 160 Teilnehmern persönlich und von weiteren 40 Gästen per Live-Streaming verfolgt.

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INNUNGEN

Oberpfalz u. Krs. Kelheim

Die Innung gratuliert

Max Feuerer zum 70. Geburtstag Hans-Jürgen Müller zum 85. Geburtstag

HIER KÖNNTEN AUCH IHRE BEITRÄGE AUS DER INNUNG STEHEN.

Florian Geyer (re.) führte auch bei diesem Dachtag als erfahre ner Moderator durch das Programm und interviewte die Refe renten wie hier Dr. Gunter Mann vom Bundesverband GebäudeGrün e. V.

ein. Schwerpunkte waren die DIN 4108-3 und das Merkblatt Wärmeschutz, die Zusatzmaßnahmen unter Dachdeckungen und die Fachregeln Dachzie gel & Dachsteine mit den neuen Regelungen zu Zusatzmaßnahmen und Solaranlagen. Noch vor Ende des 29. Münchener Dachtages war klar: Die Nr. 30 kommt bestimmt: „Never change a running system”.

Herausgeber: B AYERN D ACH Gesellschaft zur Förderung des Bayerischen Dachdeckerhandwerks mbH Ehrenbreitsteiner Straße 5 . 80993 München Tel. 0 89 / 14 34 09-0 E-Mail: info@bayerndach-magazin.de www.bayerndach-magazin.de V. i. S. d. P.: Kay Preißinger, Geschäftsführer B AYERN D ACH GmbH Gestaltung und Redaktion: HF.Redaktion Harald Friedrich Mohnweg 4a . 85375 Mintraching www.hf-redaktion.de Druck: Nachbar-Druck GmbH 85375 Neufahrn Es gilt Anzeigenpreisliste 1-2023 I M P R E S S U M

Die Innung gratuliert

Anton Söllner zum 50. Geburtstag Heinz Fischer zum 80. Geburtstag Richard Kraft zum 80. Geburtstag

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INNUNGEN

Foto: Schneider

Schwaben

DAS WAR KEIN „GANZ NORMALER FREITAG” FÜR CHRISTIAN SCHNEIDER VON DER DACHDECKER- INNUNG SCHWABEN. An diesem Freitag, den 17. Februar 2023, wurde der PR-Referent und Vorstandsmitglied der Innung echt überrascht: Zu seinem 40. Geburtstag gratu lierten persönlich in Neu-Ulm der stellvertretende Obermeister Markus Stöffelmeir, Kassiererin Karin Dolinek und Ehrenobermeister Walter Gauß mit einem großen Präsentkorb.

Im Namen der Innung gab es die besten Wünsche und einen Präsentkorb zum 40. Geburtstag von Christian Schneider.

Mittelfranken

Bei einem „Berufebasar” zeigte die Innung für Mittelfranken Flagge für das Handwerk ganz oben. Der stellvertretende Obermeister Christian Scheer und Lehrlingswart Matthias Assmann präsentierten den Schülerinnen und Schülern die Vielseitigkeit des Dachdeckerhandwerks – und forderten zur „Nagelprobe” auf.

DIE DACHDECKER-INNUNG FÜR MITTELFRANKEN MACHT SCHULE - ODER BESSER GESAGT: SIE WIRBT AN DER SCHULE FÜR DEN DACHDECKER-NACH WUCHS.

Fotos: Scheer

Es durfte auch zum Hammer gegriffen werden.

Die Städtische & Staatliche Wirtschaftsschule in Nürnberg war am Freitag, den 24. Februar 2023, ein Marktplatz der Branchen und Berufe.

Vielseitigkeit fasziniert beim Dachdeckerhandwerk.

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INNUNGEN NACHWUCHSWERBUNG

Anpacken anstatt ankleben: So kann jetzt Nachwuchs für die Energiewende gesucht werden

AUF DER IHM IN MÜNCHEN (S. BERICHT IN DIESER AUSGABE) IST DEUTLICH GEWORDEN: OHNE DAS HANDWERK KLAPPT ES MIT DER ENERGIEWENDE NICHT. Auch die zur Eröffnung der IHM anwesenden Poli tiker – vom bayerischen Ministerprtäsidenten Dr. Markus Söder bis zum Wirtschafts- und Klima minister Dr. Robert Habeck – waren sich einig: Handwerk hat Zukunft. Und das gerade jetzt. Denn ohne Handwerker gibt es keine Energiewende. Der Kontaktbeauftragte des LIV Bayern, Harald Friedrich, hat in

Die Wärme muss drinnen bleiben. Du machst das schon.

Anpacken s  t t ankleben

Abstimmung mit dem PR-Aus schussvorsitzenden Kay Preißin ger drei neue Kampagnen- motive entwickelt. Die Motive können jedem Innungsbetrieb und jeder Innung (mit indivi duellem „Absender”) zur Verfügung gestellt werden. Und schon haben erste In nungen und Betriebe von

Energie kommt vom Dach. Du machst das schon.

Pack’s an: Werde Dachdecker(in). www.DachdeckerDeinBeruf.de

Bayerisches Dachdeckerhandwerk Klimaschutz leben. Dachdeckerhandwerk lernen.

Foto: HF.Redaktion

Anpacken s  t t ankleben

www.dachdecker.bayern

gründach

Anpacken s  t t

ankleben

Biotope gehören auf das Dach. Du machst das schon.

diesem Angebot Ge brauch gemacht und werben für einen Nach wuchs, der lieber anpa cken als sich ankleben will.

Pack’s an: Werde Dachdecker(in). www.DachdeckerDeinBeruf.de

Bayerisches Dachdeckerhandwerk Klimaschutz leben. Dachdeckerhandwerk lernen.

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www.dachdecker.bayern

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Bayerisches Dachdeckerhandwerk Klimaschutz leben. Dachdeckerhandwerk lernen. www.dachdecker.bayern

Pack’s an: Werde Dachdecker(in). www.DachdeckerDeinBeruf.de

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LANDESVERBANDSTAG 2023

120 Jahre Dachdeckerinnung München-Oberbayern

im Werksviertel München vom 7. bis 9. Juli 2023 Jubiläums- veranstaltung mit Stadtführung, Führung durchs Werk- viertel und Riesenradfahrt! Bayerischen Dachdeckerhandwerks 115. Landesverbandstag des Anmeldung, Programm und Informationen:

WERKSVIERTEL MÜNCHEN Gewerbegebiet IVG Businesspark | Media Works Munich Atelierstraße 1 | 81671 München

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LANDESVERBANDSTAG 2023

Mitmachen in München: Anmelden, fertig, los.

Freitag, 7. Juli 2023

Samstag, 8. Juli 2023

Sonntag, 9. Juli 2023

Wir empfangen die Dachdeckerfamilie nach der Anreise im Hotel Adina im Werks viertel ab 15.00 Uhr. Sie können in Ruhe im Hotel einchecken, bevor wir uns um 19.00 Uhr im Hoch5 im 5. Stock zum Be grüßungsabend treffen. Das Hoch5 mit seinem modernen Design mit rauem In dustriecharme ist eine absolut coole und moderne Location mit einem atemberau benden Blick über die Dächer von Mün chen.

Am Samstagvormittag starten wir um 9 Uhr in den Räumen des Hotels Adina mit der öffentlichen Kundgebung. Danach konnten wir Leo Martin verpflichten. Er ist Ex-Ge heimagent, Bestseller-Autor und Experte für „das Lesen von Menschen“. Nach einem Snack bieten wir das auf der Rückseite genannte Rahmenprogramm. Der Festabend findet in der Tonhalle statt und beginnt um 18.30 Uhr. Neben den Ehrungen von Betrieben mit langjähriger Mitgliedschaft und Überreichung der gol denen Meisterbriefe haben wir noch eine lustige Überraschung auf Lager. Nach ei nem 4-Gänge-Menu wird ein DJ mit Musik aus den 80er für Stimmung sorgen. Wem danach ist, kann gerne seine 80er Klamot ten noch einmal ausführen.

Vormittags findet die Deligiertenversamm lung statt. Die genaue Uhrzeit entnehmen Sie der Einladung vom Landesinnungsver band. Für das Parallelprogramm bieten wir eine Führung durch das angrenzende Stadtvier tel Haidhausen an.

Mit der Anmeldung geben Sie Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung der Fotos, die am LVT entstehen.

KOPIEREN ODER AUSSCHNEIDEN UND ANMELDEN. JETZT.

7. b i s 9. Jul i 2023

„Dachdecker trifft Lebensfreude“ Bitte bis spätestens Ende April an die Dachdeckerinnung München-Oberbayern senden: Per E-Mail: dachdeckerinnung@t-online.de | Bei Rückfragen: Tel. 089 / 17 80 91 04

120 Ja Dachdec Münch

H i erm i t buche(n) i ch (w i r) verb i ndl i ch :

Hotel Ad i na

RAHMEN- PROGRAMM : Samstag ab 14 Uhr Führung durchs

Anmeldung : Teilnahmegebühr LVT 150,- 1 zzgl. MwSt./Pers.

Anreise | Abreise

Personen.

Inkludiert im Preis ist der Begrüßungsabend und der Festabend mit Getränken (ausgenommen Cocktails und Spirituosen). Hotel : Anmeldung zur Veranstaltung beinhaltet keine Hotelbuchung. B i tte Hotelz i mmer d i rekt buchen : mun i ch@ad i na.eu

Vorname | Name

Werk T viertel mit Riesenradfahrt (20,- 1 )

Firma

Führung durch die Münchner Innenstadt (20,- 1 ) Sonntag ab 10 Uhr Stadtviertelführung durch Haidhausen (20,- 1 )

Doppelzimmer:169,00 Euro Einzelzimmer: 149,00 Euro

Straße | Hausnr.

PLZ | Ort

Datum | Unterschrift

E-Mail | Telefon

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BLAUE SEITEN

Neues aus der

RECHT- SPRECHUNG

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§ 4 Abs. 7 VOB/B ist unwirksam: Keine Kündigung wegen Mängeln vor Abnahme

Förmliche Abnahme vereinbart: Fiktive und konkludente Abnahme ausgeschlossen

Die Klausel des § 4 Nr. 7 Satz 3 VOB/B hält ebenso wie die hier auf rückbezogene Bestimmung in § 8 Nr. 3 Abs. 1 Satz 1 VOB/B bei Verwendung durch den Auftraggeber der Inhaltskontrolle nicht stand, wenn die VOB/B nicht als Ganzes vereinbart worden ist. Diese Kündigungsregelung benachteiligt den Auftragnehmer unangemessen und ist daher unwirksam. Das hat der Bundesge richtshof in seinem kürzlich veröffentlichten Urteil vom 19.01.2023 entschieden (BGH, Az.: VII ZR 34/20 vom 19.01.2023).

Mit der Vereinbarung einer förmlichen Abnahme gem. § 12 Abs. 3 VOB/B ist die Abnahmefiktion des § 12 Abs. 5 VOB/B und die Abnahme durch schlüssiges Verhalten (konkludente Abnahme) ausgeschlossen. Darauf weist das OLG München hin (OLG München, Az.: 28 U 9184/21 Bau vom 08.03.2022; Nichtzu lassungsbeschwerde vom BGH mit Beschluss vom 05.10.2022 – VII ZR 83/22 zurückgewiesen).

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BLAUE SEITEN

Bauüberwacher hat keine Vollmacht zur Beauftragung von Nachträgen Verlangt der Auftragnehmer für die Ausführung seiner Mei nung nach zusätzlicher Leistungen eine zusätzliche Vergütung, hat er darzulegen und zu beweisen, dass die Zusatzleistung auf einer Anordnung des Auftraggebers oder einer Anordnung eines dazu vom Auftraggeber bevollmächtigten Vertreters be ruht. Aus dem Umstand, dass ein vom Auftraggeber mit der Bauüber wachung beauftragter Bauleiter Ausführungsmängel rügt und die Nachbesserung überwacht, ergibt sich allenfalls eine Vertre tungsmacht in Bezug auf die zur technischen Ausführung bereits erteilten Aufträge, nicht aber in Bezug auf die Beauftra gung von Nachtragsleistungen (OLG Köln, Az.: 16 U 192/20 vom 27.03.2021; Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH mit Beschluss vom 07.09.2022 – VII ZR 649/21 zurückgewiesen). Prüf- und Hinweispflichten auch bezüglich des nachfolgenden Gewerks? Der Auftragnehmer muss Planung und Ausführung daraufhin überprüfen, ob seine Leistung zum geschuldeten Werkerfolg führt. Erkennt er bzw. ist es für ihn erkennbar, dass die Planung des Auftraggebers unzureichend ist, muss er diesen darauf hin weisen. Die Prüfungs- und Hinweispflichten gebieten es in der Regel nicht, dass der Auftragnehmer die seiner Werkleistung nach- folgenden Arbeiten beobachtet und den Auftraggeber auf zu erwartende bzw. bereits aufgetretene Mängel aufmerksam macht. Der Auftragnehmer darf grundsätzlich darauf vertrauen, dass die Nachunternehmer oder der in Eigenleistung tätig werdende Auftraggeber selbst die erforderlichen Kenntnisse besitzen und die anerkannten Regeln der Bautechnik einhalten (OLG Olden burg, Az.: 14 U 50/17 vom 24.03.2022; Nichtzulassungsbe schwerde zurückgenommen).

WEG-Verwalter ist richtiger Adressat einer Bedenkenanzeige Hat der Besteller eine zur Beeinträchtigung des Werks führende Anweisung erteilt und sie trotz der vom Unternehmer hinrei chend deutlich geäußerten Bedenken aufrechterhalten, hat der Unternehmer seine Hinweispflicht erfüllt, und ihn trifft an dem Mangel keine (Mit-)Verantwortung. Wird nicht der Besteller, sondern sein befugter Vertreter belehrt und verschließt sich dieser den vorgebrachten Bedenken, muss sich der Unternehmer unmittelbar an den Besteller selbst wen den. Das gilt nicht, wenn es sich bei dem Vertreter um den Ver walter einer Wohnungseigentümergemeinschaft handelt (LG Mainz, Az.: 9 O 191/18 vom 07.04.2022).

Abstandsflächen eingehalten: Verschattung einer PV-Anlage ist hinzunehmen

Bei Einhaltung der bauordnungsrechtlichen Abstandsflächen gegenüber einem Grundstück mit einem mit einer Solar- bzw. Photovoltaikanlage ausgerüsteten Gebäude ist eine vorhaben bedingte teilweise Verschattung der Anlage grundsätzlich nicht als Verstoß gegen das Gebot der Rücksichtnahme zu werten. Es besteht regelmäßig kein schutzwürdiges Vertrauen darauf, dass ein bestehender Lagevorteil einer nach Südwesten ausgerichteten Photovoltaikanlage fortbestehen wird (OVG Nordrhein-Westfalen, Az.: 2 A 518/22 vom 02.11.2022).

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