BayernDach Magazin 2-2022_OEB
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I N F O R M A T I O N B A Y E R I S C H E R D A C H D E C K E R
Ausg. 2-2022 | April www.dachdecker.bayern
MATERIAL: ALLES WEG?
KPZ: ALLE DA?
REISE: ALLES ÄTNA?
Foto: Pixabay
EDITORIAL
Wir schlagen Alarm
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser,
De liag’n, de die Wahrheit verbieg'n. Und wann’s ned kriag’n was woll'n. Dann wird's g'stohln. De falotten soll da Deifi hol'n. Jeder woas, dass es Geld ned auf da Wiesen wachst. Und essen kann ma's a ned. Aber brenna dads guat. Aber hoazen damma Woazen. Und de Ruabn und den Kukuruz. Wann ma lang so weiter hoazen. Brennt da Huat!“ Zurück zum Tagesgeschäft: Die Folgen dieses Krieges treffen uns jetzt direkt. Von einigen Lieferanten und Herstellern werden überhaupt keine Preisanfra gen mehr beantwortet und Bestellungen verbindlich bestätigt. Nicht vorhersehbare und in kurzen Zeitabständen wiederholte Preissteigerungen von 10 bis 20 % lassen keine realistische Kal kulation der Angebote mehr zu. Hinzu kommen ausgeprägte Lieferengpässe, die auch in Dachdeckerbetrieben bereits zu Kurzarbeit und großem Ärger mit Auftraggebern führen, weil vorgegebene Bauzeitentermine nicht mehr eingehalten werden können. Wir als Berufsverband stehen mit Herstellern und Lieferanten in ständigen Gesprächen, um Eskalationen und Spekulationen vor zubeugen. Zusätzlich haben unsere Mitglieder über den Rund schreibendienst Formulierungsvorschläge erhalten, die bei der ungewissen Materialpreisentwicklung bei der Angebotserstel lung angewendet werden können. Besonders ist darauf hinzu weisen, dass bei der Beschäftigung von Geflüchteten aus der Ukraine im Dachdeckerhandwerk handwerksrelevante Rechts grundlagen beachtet werden müssen. Dazu stehen wir allen un seren Miktgliedsbetrieben ebenfalls beratend zur Seite. Liebe Kolleginnen und Kollegen, letztlich sollten wir dankbar sein, dass es uns im Großen und Ganzen immer noch gut geht. Vielleicht sollten wir uns etwas in Bescheidenheit und Zufriedenheit üben und künftig auf mehr Nachhaltigkeit bei unseren Entscheidungen achten. Ich wünsche uns allen eine glückliche Hand bei unseren persön lichen und unternehmerischen Entscheidungen. Bleiben Sie gesund.
immer mehr werden internationale Ereignisse zu nationalen Problemen, die bis in unseren tiefsten Alltag eindringen und nun bereits täglich unsere betrieblichen Abläufe spürbar beein flussen. Kaum dass nach zwei Jahren endlich etwas Licht am Ende des Coronatunnels erkennbar war, kam es durch den kriegerischen Einmarsch Russlands in die Ukraine zum nächsten Supergau. Ein Überfall eines Nachbarlandes, der in den Kriegsgebieten men schenverachtende Verhaltensweisen der russischen Armee zeigt. Aber nicht nur menschliche Schicksale in der Ukraine sind be troffen und machen uns betroffen. Dieser Überfall hat in Europa große negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und damit auch auf die europäische Bevölkerung. Die oft fehlende Um- und Weitsicht der Politik in Europa in den vergangen Jahrzehnten rächt sich jetzt. Fälschlicherweise hat Europa sich immer tiefer in die Abhängigkeiten von Rohstoff- und Energielieferungen aus einigen wenigen Ländern begeben. Aus welchen Gründen auch immer. Mit in der Verantwortung sind aber auch Teile der Industrie, die ebenfalls auf andere Län der gesetzt haben, um den großen Reibach zu machen. Große Mengen Erdgas und Stahl etc. wurden aus Russland bezo gen. Dazu eine neue Gaspipeline gebaut. Mit und für genau das Land, das bereits mit der Besetzung der Krim 2014 aufzeigte, wohin Russlands strategischen Wege künftig gehen werden. Pa rallel dazu wurde die Ukraine mit Subventionen zur Kornkam mer Europas hochgezüchtet. Gleichzeitig drohen unseren Landwirten Strafen, wenn sie auf zusätzlichen vorhandenen Agrarflächen Getreide anbauen möchten. Was mich aber verwundert: Nach den harten Kämpfen des Handwerks mit der Politik um Finanzierungshilfen für die exis tenzbedrohten Betriebe und Ausbildungszentren des Hand werks in der Coronapandemie stehen jetzt für die Bewältigung der Kriegsfolgen und Einschränkungen anscheinend immer noch mehr als 100 Milliarden Euro zur Verfügung. Warum erinnert mich das nur an den Text aus dem Lied von Hu bert von Goisern: „Wo is des Geld? Des, was überall fehlt. Ja, hat denn koana an Genierer. Wieso kemman allweil de Viara.
Euer Landesinnungsmeister A. Ewald Kreuzer
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INHALT
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Materialengpass Hamstern würde die Lage nur verschärfen. Seiten 4-6
Materialengpass: Bloß nicht Hamstern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-6
Ukraine: Zur Hilfe aufgerufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
KPZ: Abschied und Anfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-9
LIV: Neue Beratung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
KPZ aktuell Ein alter Hase geht und ein Neuer kommt. Seiten 8-9
Fachregelwerk Update . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Fachexkursion: Auf zum Ätna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12-15
Landesverbandstag: Verdiente Pause . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16-17
Aus den Innungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18-22
Fachexkursion Architektur und Ätna erlebt. Seite 12-15
Werbemittel: Schreib’ mal wieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Blaue Seiten: Baurecht aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24-26
Attraktiver Arbeitgeber: Mahlzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Versicherung Gut geschützt in den Urlaub. Seiten 28-30
Versicherung: Reisefit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28-30
Klimaschutz: Bereit für Investitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
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MATERIALENGPASS
„Jetzt bloß keine Hamsterkäufe”
Foto: Pixabay
EIGENTLICH HATTEN HERSTELLER, HANDEL, VER ARBEITER UND BAUHERREN GEHOFFT, DIE REDU ZIERTE VERFÜGBARKEIT EINIGER BAUSTOFFE IM LETZTEN JAHR SEI ENDGÜLTIG VERGANGENHEIT. ZU FRÜH GEFREUT? Worüber viele Wochen und Monate spekuliert wurde, ist am Donnerstag, 24. Februar 2022, einge treten: Russlands Armee marschiert in der Ukraine ein. Um den „Auslöser” des Überfalls, Wladimir Putin, zur Vernunft zu bringen, einigten sich die Mehrzahl der Staaten auf wirtschaftliche Sanktio nen.
Jede Sanktion hat aber auch Auswirkungen auf die Wirtschaft der Staaten, die sich einer solchen Sank tion anschließen. Nun ist es kein Geheimnis, dass nicht nur deutsche Autohersteller auf Kabelbäume aus der Ukraine und auf Stahl aus Russland, sondern auch viele an dere Hersteller aller Branchen auf Rohstoffe, Zulie ferer und vor allen Dingen Energie aus Russland angewiesen sind. In der zweiten Woche des Kriegs gegen die Ukraine hat die Redaktion von B AYERN D ACH bei mehreren für das Dachdeckerhandwerk relevanten Herstellern nachgefragt:
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MATERIALENGPASS
• ob sie über Produktionsstandorte in der Ukraine, Russland oder Belarus verfügen; • ob die aktuelle politische Situation Auswirkungen auf die Produktverfügbarkeit und Preisgestal tung haben wird, auf die sich das Handwerk ein stellen muss? • wie sich die Produktverfügbarkeit/Preisgestaltung im Hinblick auf die derzeitige und zu erwartende Verschärfung der Energieverfügbarkeit aus ihrer Sicht auswirken wird. Umgehend und umfassend hat Velux reagiert und kommuniziert: „Wir haben beschlossen, dass es für unser Unternehmen am besten ist, unsere Aktivitä ten in Russland und Belarus bis auf Weiteres einzu stellen. Wir sind der Meinung, dass wir unsere Tätigkeit dort aufgrund der aktuellen Situation nicht fortsetzen können und sollten”, so David Briggs, CEO der VELUX Gruppe (s. a. Infokasten rechts mit dem Statement im Wortlaut). Dies betrifft 66 Beschäftigte bei Velux Russland, 6 Beschäftigte bei Velux Belarus sowie 23 Beschäf tigte bei Velux Ukraine. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass aufgrund der ernsten Lage in der Ukraine alle Aktivitäten der Velux Ukraine am 24. Februar eingestellt und alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gebeten wurden, zu Hause zu bleiben. Zwei weitere Anfragen bei anderen Herstellern wurden nur kurz damit beantwortet, dass man hierzu keine Stellung nehmen wolle. Vier weitere Anfragen wurden überhaupt nicht beantwortet. Parallel dazu fragte B AYERN D ACH bei der DE Süd eG nach, denn hier dürfte ein hervorragender Gesamt überblick über die aktuelle Lage bestehen. Björn Augustin, geschäftsführendes Vorstandmit glied, kommunizierte dazu am 10. März 2022 sofort und offen: „Die DE Süd hat Ihre Warenbestände zum Jahres wechsel deutlich erhöht, um die Verfügbarkeit für unsere Mitglieder und Kunden sicher zu stellen. Jedoch bedingt durch die politische und wirtschaft liche Lage kommt es zum Ausfall einiger Lieferket
ten und diversen Auftragsannahmestopps seitens der Industrie. Dadurch wird die Sicherstellung der Verfügbarkeiten zunehmend schwieriger. Wie sich der Ukrainie-Konflikt in den nächsten Wo chen noch weiter auf unser Geschäft auswirkt, ist schwer vorauszusagen”. „Es ist wirklich eine traurige und sehr unglückliche Situation, und wir sind besorgt um unsere Kolle gen und Kolleginnen sowie Geschäftspartner und -partnerinnen in der Ukraine”, sagt David Briggs. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit den Kolle gen und Kolleginnen dort und werden alles tun, um sie zu unterstützen”. Im Wortlaut: das Statement von Velux Die Velux Gruppe stellt alle Aktivitäten in Russ land, Belarus und der Ukraine ein Alle Velux Aktivitäten in Russland und Belarus sind bis auf weiteres ausgesetzt. Dies gilt auch für die Annahme, Auslieferung und Bearbeitung von Bestellungen. Die IT-Systeme sind geschlossen, alle finanziellen Transaktionen zwischen Velux und diesen Ländern sind ausgesetzt und alle Mitarbei ter und Mitarbeiterinnen wurden nach Hause ge schickt. „Wir haben beschlossen, dass es für unser Unter nehmen am besten ist, unsere Aktivitäten in Russ land und Belarus bis auf Weiteres einzustellen. Wir sind der Meinung, dass wir unsere Tätigkeit dort aufgrund der aktuellen Situation nicht fort setzen können und sollten. Wir bedauern die im mensen Auswirkungen, die diese Entscheidung auf unsere loyalen und engagierten Mitarbeiten den in beiden Märkten hat”, sagt David Briggs, CEO der Velux Gruppe. Alle ukrainischen Aktivitäten gestoppt Aufgrund der ernsten Lage in der Ukraine wurden alle Aktivitäten in der Velux Ukraine am 24. Feb ruar eingestellt und alle Mitarbeiter und Mitarbei terinnen gebeten, zu Hause zu bleiben.
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MATERIALENGPASS
Weiter erklärt Augustin: „Es muss mit einer weiter angespannten Liefersituation gerechnet werden, alleine durch das Fehlen der ukrainischen LKW-Fah rer reißen schon Lieferketten ab”. Sein Tipp: Alle Mitglieder der DE Süd sollten sich zum Newsletter unter www.deg-sued.de/dde/de/ anmelden, um aktuell informiert zu sein. Dazu Björn Augustins abschließender Hinweis: „Wir kön nen den Mitgliedsbetrieben nur raten, sich mit Preisgleitklauseln abzusichern”. Vor enormen Problemen steht ein Teil der Bitu menindustrie. Für Rohbitumen und viele Zuschlags stoffe ist Russland einer der größten Lieferanten. In einem Brief an ihre Kunden weist BMI Flachdach systems am 10. März 2022 darauf hin, dass mit so fortiger Wirkung keine neuen Aufträge mehr entgegengenommen würden. Man rechne jedoch mit einer Lieferfähigkeit Anfang April 2022. Doch die Preise von bisher dürften dann eine Erin nerung an die gute alte Zeit sein: „Wir rechnen damit, dass unsere Änderungen im Beschaffungs bereich sowie die allgemein sehr stark steigenden Rohstoff-, Energie- und Transportkosten eine deut liche Preiserhöhung erfordern, die wir Ihnen kurz fristig mitteilen werden”, so die Ankündigung. In einem weiteren Kundenbrief informierte die BMI-Gruppe über Zuschläge bei den Frachtkosten und durchschnittliche Preiserhöhungen in den un terschiedlichen Produktbereichen. Ebenfalls stark betroffen sind Hersteller von Ton dachziegeln. Denn ihr „Lebenselixier” zur Ziegel herstellung ist nun mal Gas – und hier sind die Preise in den letzten Wochen um mehr als 45 % ge stiegen. Die URSA Deutschland GmbH weist am 10. März 2022 ihre Kunden auf „Aktuelle Herausforderun gen in Logistik und Warenverfügbarkeit” hin: „Zum einen zeichnet sich ab, dass es zu einer wei teren Verknappung bei verfügbarem Frachtraum in Deutschland und Europa kommt [...] Das führt zu einer weiteren Reduktion von Fahrzeugen und Fahrern in der Logistikbranche und zu einer Unter brechung von europäischen Lieferketten. Zusätz
Foto: DE Süd
Björn Augustin, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DE Süd eG hofft auf die Solidarität der Mitglieder und auf den Ver zicht von Hamsterkäufen.
lich beeinflussen neue europäische Regelungen wie der EU-Mobilitätspakt und die steigenden Energie kosten, welche zu Verschiebungen bei den Trans portmitteln führt, die Transportkapazitäten”. Auf keinen Fall darf sich das wiederholen, was die Materianengpässe im vergangenen Jahr weiter ver schärft hat: Hamsterkäufe. So appelliert auch die DE Süd an ihre Kunden in einer Information zum Holzmarkt: „Auch im vergangenen Jahr hatte der deutsche Markt weitestgehend ausreichend Ware zur Verfügung. Durch Hamsterkäufe und Hortung lag das Holz jedoch oft zur falschen Zeit am fal schen Ort [...] Der Handel und die Verarbeiter ste hen mit in der Verantwortung, dass wir diese Blase nicht noch einmal erleben. Andernfalls kann und wird es wieder zu massiven Lieferschwierigkeiten und einer nicht vorstellbaren Preisentwicklung kommen”. Das dürfte nicht nur für Holz gelten.
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UKRAINE
„Wir müssen Freunden helfen”
Bayerns Dachdecker schlagen Alarm
Mit einer Presse-Information haben sich Bayerns Dachdecker am 11. März an die Medien gewandt:
Bayerns Dachdecker-Innungsbetriebe ausgebremst
Nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie und ak tuell durch die internationalen Ereignisse stehen viele Dachdeckerbetriebe vor einer „Vollbrem sung“. Allein der Blick auf die Kraftstoffpreise führt zur Ernüchterung. Mit nur zwei Transportern in einem Dachdeckerbetrieb haben sich die Kraft stoffkosten binnen weniger Tage auf bis zu 1.500 € nahezu verdoppelt. Die jährliche Zusatz belastung fehlt z. B. für die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen. Und Alternativen für den Transport der Baustoffe zu den Baustellen exis tieren nicht. Auch Arbeitnehmer sind betroffen. Bisher konnte das Dachdeckerhandwerk weitgehend Kurzarbeit und damit eine Lohnreduzierung um bis zu 40 % vermeiden. Wenn jedoch jetzt ein wesentlicher Teil des Net toverdienstes der Arbeitnehmer mangels einer vielerorts fehlenden Infrastruktur des ÖPNV für die Fahrt zur und von der Arbeitsstätte aufge bracht werden muss, sinkt das verfügbare Ein kommen dramatisch. Bund und Länder besitzen entsprechende Mög lichkeiten, weitere Kostenexplosionen, die inzwi schen von den Fachbetrieben auf ihre Kunden umgelegt werden müssen, zu verhindern. Daher die Forderung des Bayerischen Dachde ckerhandwerks – Landesinnungsverband – an die Politik: „Setzen Sie diese Möglichkeiten zeitnah und unbürokratisch um. Damit kann eine spür bare Entlastung für die Betriebe als Arbeitgeber, für ihre Arbeitnehmer und für ihre Kunden her beigeführt werden. Das sichert die Existenz von Betrieben, von Arbeitsplätzen und gibt Bauher ren mehr Planungssicherheit, wenn damit eine weitere Steigerung von Baukosten vermieden werden kann”.
1996 – ZEHN JAHRE NACH DEM REAKTORUNFALL IN TSCHERNOBYL – HAT DIE DACHDECKER-INNUNG MÜNCHEN-OBB. MIT UNTERSTÜTZUNG DES LIV BAYERN 27 KINDERN AUS EINER BESONDERS BE TROFFENEN REGION EINE AUSZEIT ERMÖGLICHT. UND JETZT ZEIGEN DIE DACHDECKER, DASS SIE IHRE FREUNDE NICHT VERGESSEN HABEN. Mit einem Aufruf in den Medien haben sich die Dachdecker an alle Innungsbetriebe und Geschäfts freunde gewandt und zu Spenden aufgerufen: Spenden an die RTL-Stiftung „Wir helfen Kindern“: Empfänger: Stiftung RTL . Sparda-Bank West e. G. IBAN: DE55 370 605 905 605 605 605 BIC: GENODED1SPK . Stichwort: UKRAINE Auch eine Spende per Charity-SMS ist möglich: SMS mit dem Stichwort UKRAINE an 44844 Pro SMS werden 10 € gespendet (+ ggf. Kosten für den SMS-Versand).
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KPZ
Alfons Hartl: Abschied in den Ruhestand
Foto: Andy Högn
ES BEGANN MIT DER BEWERBUNG BEIM LANDES INNUNGSVERBAND FÜR DAS BAYERISCHE DACH DECKERHANDWERK VOM 11. SEPTEMBER 1982 AN „SEHR GEEHRTE HERREN“, MIT DER SICH ALFONS HARTL UM DIE IM DDH AUSGESCHRIEBENE STELLE ALS „FACHLEHRER AN DER FACHSCHULE WALD KIRCHEN“ BEWORBEN HAT. Zu diesem Zeitpunkt hatte Alfons Hartl dort bereits schon Teil 1 und 2 der Meisterprüfung im Dach- deckerhandwerk erfolgreich absolviert. Teil 3 und 4 lagen noch vor ihm. Er wusste auf was er sich einlässt. Schließlich hatte er doch seine damals noch als „Sonderlehrgänge des Landesinnungsverbandes für das bayerische Dachdeckerhandwerk“ bezeichneten Ausbildungs maßnahmen und die Berufsschule im Laufe seiner Ausbildung von 1974 bis 1976 mit gutem Erfolg in der Fachschule Waldkirchen abgelegt.
Die Ausbildung schloss er mit guter Fertigkeitsprü fung und sehr guter Kenntnisprüfung ab. Neben diesen guten Noten folgte bis heute der ständige Tenor: „Verhalten und Mitarbeit tadellos”. 1982 begann Hartl nach sechs Gesellenjahren mit dem Vorbereitungslehrgang auf die Meisterprü fung im Dachdeckerhandwerk. Dabei wurde vom ehemaligen Ausbildungsleiter Josef Böhm „ent deckt“ und unterstützte den späteren Landesin nungsmeister A. Ewald Kreuzer bei den „Sonder- lehrgängen”. Nach den bestandenen Teilen 3 und 4 begann Al fons Hartl als Ausbilder ab 10. Januar 1983 seine Zeit als Fachlehrer. Und schon bald war er an der Bewältigung der höchsten Ausbildungszahlen in Waldkirchen (797 Auszubildende im Schuljahr 1984/1985) beteiligt. Auf Anfrage der Berufsschule war Hartl zeitweise vom LIV auch für einige Wo chenstunden als „Entwicklungshelfer“ abgestellt.
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KPZ
Nach den hohen Ausbildungszahlen folgte zeitver setzt dann das Anwachsen der Zahl der Meister schüler in bis zu drei Meisterkursen im Jahr. Auch wenn derzeit nur noch ein Vorbereitungslehr gang pro Jahr angeboten wird: Die Kursdauer hat sich inzwischen mehr als verdoppelt. Die weiteren Etappen und Stufen auf der Karriere leiter nach oben wie die Ablegung der Meisterprü fung im Spenglerhandwerk 1988 und die Berufung zum „stv. Leiter der LIV-Außenstelle Waldkirchen“ am 26. Oktober 1998 mit erweiterten Aufgaben und Verantwortungsbereich folgten. In seiner 39-jährigen „Dienstzeit” bis zum Eintritt in den Ruhestand am 1. März 2022 erlebte Alfons Hartl z. B. 2004 die Einführung eines Qualitätsma nagements und Transparenz der Ausbildungsin halte bis zur Berufung der Ausbilder zu Fach- bereichsleitern. Mit Gründung des Kompetenzzentrums Dachtech nik Waldkirchen e. V. und Übernahme der Berufs bildungsmaßnahmen vom LIV ab 01.01.2010 wechselte der Dienstherr, nicht aber die Aufgaben. So bereitete Alfons Hartl auch die bayerischen Lan dessieger auf den Bundeswettbewerb vor und war damit auch an vielen Plätzen auf dem Podest der besten Dachdeckerinnen und Dachdecker indirekt beteiligt. Das (fast vollständige) Team des KPZ und des LIV Bayern bedankte sich bei Alfons Hartl (Foto linke Seite: 5. v. li.) mit einer zünftigen Brotzeit am 25. Februar 2022 für die überaus angenehme Zu sammenarbeit und verabschiedet ihn mit einem vergoldeten Schieferhammer nach knapp 39 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Eine stolze Bilanz in der Rückschau auf das Berufs leben, dem hoffentlich noch viele Jahre im „Unru hestand“ folgen werden.
Tolle(r) neuer Ausbilder Gerade war er noch im Vorbereitungslehrgang auf die Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk – und nun wechselt Nico Tolle die Seite des Pults. Am 10. Januar 2022 startete er als Ausbilder im KPZ Kompetenzzentrum Dachtechnik Waldkir chen e. V. Damit hat sich einmal mehr bewährt, neue Mitarbeiter aus den eigenen Absolventen zu rekrutieren. Der 25-Jährige Mittenwalder hatte sich nach dem Abitur und diversen Praktika für die Ausbil dung im Dachdeckerhandwerk entschieden.
Direkt nach seiner Ausbildung von 2017 bis 2019 startete er durch und absolvierte 2020 zunächst die Teile 3 und 4 der Meisterprüfung, um dann nach den Teilen 1 und 2 in Waldkirchen 2021 den Meisterbrief in den Händen zu halten. Vom KPZ Ausbilder-Team angesprochen hat Nico Tolle sich schnell entschieden, sein Knowhow künftig an den Dachdecker-Nachwuchs weiterzugeben. Willkommen im KPZ-Ausbilder-Team, Nico Tolle. Teamarbeit liegt dem begeisterten Eishockey- und Fußballspieler im Blut. Foto: Werner
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LIV
Freundliche Übernahme
Foto: Werner
Zur Übernahme der technischen Beratung der Mit glieder der dem LIV Bayern angeschlossenen Dach decker-Innungen und Einzelmitglieder ist seit Freitag, 1. April 2022, Martin Bäurle in der Einarbei tung. Nach seiner langjährigen Tätigkeit auf Baustellen weckte die Stellenausschreibung des LIV Bayern bei Martin Bäurle den Wunsch für ein neues Aufgaben gebiet. Der Dachdecker- und Zimmerermeister aus Schwaben hat sich für die Tätigkeit des Techni schen Beraters beim LIV entschieden und konnte bei einer zweitägigen Probearbeit schon erste Ein drücke zu den Fragestellungen der Betriebe sam meln. Die wichtigste Erkenntnis des 46-Jährigen in der Beratungstätigkeit: „Niemand weiß alles, man muss nur wissen wo es steht“. Zu Beginn der Einarbeitungszeit werden die Bera tungsgespräche, soweit möglich, gemeinsam ge führt und die weitere Vorgehensweise für eine
Beantwortung durch Martin Bäurle abgesprochen. Weiterhin ist die Beratungsstelle des LIV Bayern montags bis donnerstags von 10.00 – 15.00 Uhr te lefonisch zu erreichen. „Die Bearbeitung der Anfragen soll so schnell wie möglich, aber stets unter Berücksichtigung der Prä zision und Rechtssicherheit erfolgen”, wie A. Ewald Kreuzer im Vorstellungsgespräch betonte. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, denn es ist noch kein Technischer Berater vom Himmel gefal len. Für Bäurle bedeutet das besonders zu Beginn seiner Tätigkeit harte Arbeit. Neben der Beratung erwarten ihn weitere Aufga bengebiete beim LIV, die dieser Position zugeord net sind. So z. B. Beiträge für den Informations- dienst, Fragen zur Berufsabgrenzung im Hand werksrecht, Koordinierung der Feststellung der Eig nung für Sachverständigen-Bewerber. Aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
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PRAXIS
regensichernden Zusatzmaßnahmen, sind nicht zulässig. 4. Unterschreitungen der Regeldachneigungen bei Deckungen mit Schiefer (Faserzement-Dachplat ten) dürfen nur bei Deckungen auf Lattungen erfolgen. In diesem Fall müssen Zusatzmaßnah men gemäß dem Merkblatt für Unterdächer, Un terdeckungen, Unterspannungen wie folgt beachtet werden: - bis 4° Unterschreitung ≥ Klasse 3 - bis 10° Unterschreitung ≥ Klasse 1 - Unterschreitungen von mehr als 10° sind nicht zulässig. (Anmerkung des Verfassers: Klasse 1 bedeutet nach dem Merkblatt Unterdächer, Unterdeckungen, Un terspannungen, ein wasserdichtes Unterdach und damit die hochwertigste Form einer Zusatzmaß nahme – mehr geht nicht). Die Berechnungshilfen von Markus Friedrich sind entsprechend über Datenaktualisierung via Inter net anzupassen. In MF Steildach mini wurde die Änderung des Teilsicherheitsbeiwertes aufgrund der Änderung vollzogen. Fachregelwerk: Auf den neuesten Stand gebracht
DIE VERSION 7.1 MÄRZ 2022 WURDE VOM RUDOLF MÜLLER-VERLAG AN DIE ABONNENTEN DES REGEL WERKS VERSANDT. Darin enthalten sind u. a. die Neufassung „Merk blatt Einbauteile für Dachdeckungen“ mit Ausga bedatum April 2022 und Ergänzungen zu Zusatz- maßnahmen bei Unterschreitung der Regeldach neigung in der „Fachregel für Dachdeckungen mit Schiefer“ und der Fachregel für Dachdeckungen mit Faserzement-Dachplatten“. Im „neuen“ Merkblatt Einbauteile“ wurde die Differenzierung des Teilsicherheitsbeiwertes für die Schneelasten bei der Bemessung/Dimensionierung der Schneefangsysteme aufgehoben. Es gilt künftig eine einheitliche ɣ Q = 1,5. Die unter schiedlichen Teilsicherheitsbeiwerte haben in der Vergangenheit zu fehlerhaften Annahmen ge führt. Geändert wurde auch die Formulierung „statischer Nachweis“ in „Berechnung der Tragfähigkeit“. Gleichlautend in den beiden Fachregeln ist nun in den Änderungen April 2022 festgelegt: 3. Unterschreitung der Regeldachneigung bei De ckungen auf Schalung, auch in Verbindung mit
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UNTERWEGS
Fotos: Kunzendorf
Zwischen Ätna und Architektur
ENDLICH WIEDER AUF EXKURSION GEHEN. DAS HABEN SICH MEHR ALS 30 ENTDECKUNGS- UND REISEFREUDIGE BAYERISCHE DACHDECKER UND DEREN FAMILIEN GEGÖNNT BEI DER FACHEXKUR SION NACH SIZILIEN. Die Exkursion in den sonnigen Süden Italiens star tete am Samstag, 26. Februar 2022, in „Italiens nördlichster Stadt”: München. Vom Airport MUC startete die Reise mit Lufthansa in Richtung Pa lermo. Nach der Ankunft und dem Einchecken im
Hotel stand der Rest des Tages zum „Auf-den-ita lienischen-Geschmack-Kommen” zur Verfügung. Appetit und Architektur sind wohl die treffend sten Stichworte für Tag 2 gewesen. Segesta im Nordwesten Siziliens war die erste Sta tion. Hier besichtigten die Teilnehmer der Reise den gut erhaltenen dorischen Tempel aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. sowie das altgriechische Theater. Das Stichwort Appetit kam zum Tragen bei der Weiterfahrt nach Erice und einem Bummel durch die Stadt der „Ericini” – der bekannten Man
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UNTERWEGS
„Baustelle” ein Besuch abgestattet werden. Im Staatsarchiv werden derzeit umfangreiche Sanie rungs- und Restaurationsarbeiten ausgeführt – von einer sizilianischen Baufirma, aber im Auftrag Spa niens. Hintergrund ist, dass ein Teil des Anwesens mit der Kapelle im Besitz des spanischen Staates ist. Am Nachmittag fuhren die „reisenden Dachde cker” nach Monreale zur Besichtigung des Doms und der einzigartigen Kreuzgänge des Klosters. Der vierte Tag der Fachexkursion begann mit einem Besuch der Kirche San Giovanne degli Ere miti in Palermo. Mit dem Bus ging es weiter nach Cefalù an der Nordküste. Hier faszinierte der äl teste Normannendom der Insel und das über 1.000 Jahre alte arabische Waschhaus in der Altstadt. Tag 5 der Fachexkursion führte die Reiseteilnehmer in die Mitte Siziliens nach Piazza Armerina. Der fast magische Anziehungspunkt ist die altrömische Vil lades Casale, eine Unesco-Weltkulturerbstätte mit einzigartigen Fußbodenmosaiken. Nach einer Stär kung in einem typisch sizilianischen Antipasti-Lokal ging die Fahrt weiter nach Acireale nordwestlich von Catania. Hier in der Metropolitanstadt über nachtete die Reisegruppe. Am nächsten Morgen stand ein Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Programm: der Besuch des Ätna, der mit 3.300 m der größte noch aktive Vulkan Europas ist. Endstation für den Bus waren die Silvestri-Krater auf 1.900 m Höhe. Viele
Das Staatsarchiv in Palermo wird von sizilianischen Spezialis ten restauriert. Der Kontakt zu den „Bau-Spezialisten” des bayerischen Dachdeckerhandwerks ist sofort hergestellt.
delspezialitäten. Gut gestärkt lockten Sehenswür digkeiten wie der Dom und das mittelalterliche Schloss des Grafen Pepuli. Den Tagesabschluss bil dete die Rückfahrt entlang der Salinen. Am nächsten Tag konnte im Rahmen einer Stadt führung durch Palermo einer ganz besonderen
Taormina, der „Ruhepol” nach dem Besuch des Ätna am Vormittag des sechsten Reisetags.
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Einen wahren Kunstschatz an Wänden und Decken beherbergt die Cappella Palatina in Palermo.
ganz Mutige erklommen nun mit Spezialfahrzeu gen und einem erfahrenen Vulkanführer die Rän der südöstlichen Krater auf 2.700 m Meereshöhe. Am Nachmittag war Entspannung in Taormina an gesagt, bevor die Rückfahrt zum Hotel in Catania folgte. Bevor die Dachdeckerfamilien am letzten Tag Ab schied von Sizilien nahmen, verbrachten sie den Tag in Catania, der zweitgrößten Stadt der Insel. Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt zunächst durch einen Ausbruch des Ätna, wenige Jahre später durch ein Erdbeben, völlig zerstört. Nach dem Wie deraufbau im barocken Stil gehört Catania mit der Via Etna und ihren Barockpalästen sowie dem Dom zu den „Perlen” Siziliens. Nachmittags stand ein Besuch von Syrakus auf dem Programm. Die einst mächtigste Griechenmetropole lockt mit der ar
Fachgespräche zwischen den Denkmalschützern des Dachde ckerhandwerks und den Experten, die das Staatsarchiv in Pa lermo in spanischem Auftrag restaurieren.
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chäologischen Zone im „Parco della Neapolis”. Hier wurde u. a. das griechische Theater mit dem Altar des Hieron besichtigt. Es folgte ein Abstecher in die Altstadt auf der Halbinsel Ortygia mit dem Dom und der Arethusa quelle. Am nächsten Morgen, dem
achten Reisetag, brachte der Bus die bayerischen Dachdecker zum Flughafen von Palermo zum Rückflug nach München.
Frischer geht’s nicht: Austern-Kostprobe auf dem Markt von Catania.
Feurige Liebe: Beim Sizilien-Besuch darf natürlich auch der Abstecher zum größten aktiven Vulkan Europas, dem Ätna, nicht fehlen.
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LANDESVERBANDSTAG
Die Pause haben Sie sich verdient
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LANDESVERBANDSTAG Sehen, wiedersehen, informieren & erholen:
Fotos: HF.Redaktion
Freitag, 8. Juli 2022: nachmittags: Begrüßung durch die Innung Unterfranken und Einchecken im Dorint-Hotel. ab 19:00 h: Begrüßungsabend mit italienischem Buffet.
Samstag, 9. Juli 2022: 09:00 h:
Öffentliche Kundgebung im Dorint-Hotel.
10:00 h:
1. Fachvortrag: Staatsministerin Judith Gerlach (CSU) vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales berichtet über den Stand der Digitalisierung. 2. Fachvortrag: Sebastian Wächter über die „Barrierefreiheit im Kopf“. Der junge Würzburger Mentaltrainer erlitt mit 18 Jahren einen Unfall mit Querschnittslähmung. Heute lebt er vor, dass die Barrierefreiheit im Kopf beginnt. Aus eigener Erfahrung. Denn Wächter holte sein Abitur nach, studierte Wirtschaftsmathematik und wurde trotz und mit dem Rollstuhl zum erfolgreichen Sportler.
11:00 h:
12:00 h: Mittagsimbiss im Hotel. 13:30 - 17:30 h: Mit dem Shuttlebus geht es zum nur wenige Kilometer entfernten Hochseilgarten am Volkersberg. Die Teilnahme ist auch für Kinder ab 10 Jahren geeignet. 14:15 - 16:15 h: Geführte Schlosspark-Wanderung mit einigen Überraschungen für die Teilnehmer. 14:00 - 16:15 h: Beim Ginworkshop werden alle Geheimnisse um den Wachholderschnaps gelüftet. Und natürlich darf auch probiert werden. 14:15 - 16:15 h: Die Schaumkrönung für alle Bierliebhaber: das große Rhön-Biertasting. ab 19:00 h: Großer Festabend im Hotel mit einem riesengroßen Rhön-Buffet.
Sonntag, 10. Juli 2022: 09:00 h:
1. Ordentliche Mitgliederversammlung des LIV Bayern und des KPZ und Ordentliche Mitgliederversammlung des BFW.
anschließend: Kleiner Mittagsimbiss.
Keine Langeweile gibt es für die Familien, denn Fahrrad-Museum, Minigolf oder die Rasenspiele sorgen für den schönen Verbandstagsabschluss. Übrigens stehen Samstag und Sonntag allen großen und kleinen Gästen das Wikinger-Schach und ein Crocket-Spiel kostenlos zur Verfügung.
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INNUNGEN
Fotos: Scheer
Mittelfranken
MIT SICHERHEIT AUFGEFRISCHT: DIE INNUNG FÜR MITTELFRANKEN HATTE ALLEN MITGLIEDSBETRIE BEN ANGEBOTEN, IN EINER SCHULUNGSMASS NAHME DER BG BAU IHREN KENNTNISSEN IN SACHEN SICHERHEIT EIN UPDATE ZU GÖNNEN. Das Praxiszentrum für Prävention der BG BAU in Nürnberg war das Sicherheits-Update-Zentrum der mittelfränkischen Dachdecker-Innungsbetriebe. Die Kurse wurden jeweils als Halbtagesveranstaltungen von 8:00 bis 12:00 Uhr an vier Terminen angeboten. Zwei weitere geplante Termine fielen der Pande mie zum Opfer. Voraussetzung für die Teilnahme war grundsätzlich die (streng kontrollierte) Einhal tung der 2-G-Plus Regelung. Insgesamt nahmen 76 Teilnehmer die angebotenen Termine wahr – ein sehr erfreuliches Ergebnis, da diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Be trieben als „Multiplikatoren” das Sicherheitsbe wusstsein weitergeben.
Update in Sachen Sicherheit: Das Angebot der BG BAU und der Dachdecker-Innung stieß auf große Resonanz.
Auf eine noch größere Resonanz stießen die Ter mine beim BRK zur Schulung von Ersthelfern. 92 Teilnehmer haben insgesamt diese sechs Schu lungstermine besucht. Im Laufe dieses Jahres wird die Dachdecker-Innung weitere Schulungs- und Weiterbildungsmaßnah men in den unterschiedlichsten Bereichen organi sieren und anbieten.
76 Mitarbeiter von Innungsbetrieben absolvierten die Sicher heitsschulung im Nürnberger BG BAU Praxiszentrum.
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INNUNGEN
Oberpfalz u. Krs. Kelheim
WIR DACHDECKER HABEN WAS – AUCH GEGEN DIE KLIMA- ERWÄRMUNG.
VOM KLIMAWANDEL SIND ALLE BETROFFEN. UND DOCH KANN JEDER EINEN BEITRAG DAZU LEISTEN, DIESEN KLIMAWANDEL IN GRENZEN ZU HALTEN. MIT DABEI: DAS DACHDECKERHANDWERK. Was also liegt näher, als dies schon der jungen Ge neration aufzuzeigen? Die Dachdecker-Innung Oberpfalz und Kreis Kelheim hatte bereits in der Vergangenheit ein wissenschaftlich fundiertes Buchprojekt mit einer PR-Seite auf der Buchrück seite unterstützt. Inzwischen ist die zweite Auflage des „Klimawan del-Buchs” erschienen – natürlich erneut mit der Unterstützung der Innung. Während es in der ersten Auflage um die Ursachen der Klimakrise ging, zeigt die zweite Auflage Lösungswege aus der Klimakrise auf. „Jeder unserer Mitgliedsbetriebe kann bei un serer Geschäftsstelle diese Bücher kostenlos für die Teilnahme an Ausbildungs-Börsen und entsprechenden Veranstaltungen anfordern”, so das Angebot von Obermeister Mario Kunzendorf. Herausgeber: B AYERN D ACH Gesellschaft zur Förderung des Bayerischen Dachdeckerhandwerks mbH Ehrenbreitsteiner Straße 5 . 80993 München Tel. 0 89 / 14 34 09-0 E-Mail: info@bayerndach-magazin.de www.bayerndach-magazin.de V. i. S. d. P.: Kay Preißinger, Geschäftsführer B AYERN D ACH GmbH Gestaltung und Redaktion: HF.Redaktion Harald Friedrich Mohnweg 4a . 85375 Mintraching www.hf-redaktion.de Druck: Nachbar-Druck GmbH 85375 Neufahrn Es gilt Anzeigenpreisliste 1-2022 I M P R E S S U M
Energie ist kostbar. Zu kostbar, um die (Um-)Welt damit aufzuheizen. Deshalb sorgen wir Dachdecker dafür, dass die Wärme dort bleibt, wo sie hingehört: imWinter nach drinnen und imSommer nach draußen. Das erreichen wir mit einer perfekten Dämmung vom Dach, vom Keller boden und von den Außenwänden mit speziellen Fassadensystemen. Nicht nur bei neuen Häusern. Fast 20 Millionen bestehende Gebäude allein in Deutschland könnten so energetisch optimiert werden. Und damit noch weniger Energie zugekauft werden muss, bringen wir Dachdecker die Sonnenkraft ins Haus. Solarthermieanlagen helfen beim Heizen. Fotovoltaikanlagen senken die Stromrechnung. Übrigens bringen begrünte Dächer und Dachlandschaften nicht nur ein Stück Natur dorthin zurück, wo der Boden durch das Haus versiegelt wurde. Gründächer sind Mini-Biotope und natürliche Null-Energie-Klima- anlagen für das Haus. Denn im Sommer kühlt Verdunstungskälte das Haus, im Winter wirkt der Garten auf dem Dach wie eine weitere Dämmschicht. Und im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter profitieren die Hausbewohner von dem zusätzlichen Schallschutz.
Wir Dachdecker allein können das Klima nicht retten. Aber ohne uns ginge viel verloren.
Dachdecker-Innung Oberpfalz und Kreis Kelheim
www.dachdecker-oberpfalz.de www.dachdeckerdeinberuf.de
Auch die zweite Auflage des „Klimawandel-Buchs” zeigt, wie sich Dachdecker gegen die Klimaerwärmung engagieren.
Die Innung gratuliert
Josef Kolbeck zum 70. Geburtstag
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Um weiteren „Dachtag-Fans” wenigsten eine On line-Teilnahme zu ermöglichen, wurde mit dem langjährigen Technikanbieter eine Streaming Lö sung erarbeitet. Das strapazierte zwar die Kasse der Innung zusätzlich. „Aber das sind wir einfach unseren vielen langjährigen treuen Dachtag-Teil nehmern schuldig”, so Hilda Hromadka von der In nung. Damit war zusätzlich zur Präsenzveran- staltung eine 100 % virenfreie Teilname am Moni tor zuhause oder im Büro möglich. Von dieser „Fernteilnahme” machten weitere 90 Interessierte Gebrauch. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist der Mün chener Dachtag für seine „Stammgäste“ ein fester Termin im Februar. Sie erfüllen durch ihre Teil nahme einen Teil ihrer jährlichen Pflichtfortbildun gen. Moderator Florian Geyer konnte auch in diesem Jahr wieder interessante Referenten gewinnen. So beispielsweise Dipl.-Ing. Architekt Wolfgang Goll witzer, der über den Schwimmbadbau und seine Ei genarten referierte.
München-Obb.
ALS ECHTER „DAUERBRENNER” ERWEIST SICH DER MÜNCHENER DACHTAG. AM MITTWOCH, 23. FEBRUAR 2022, FAND DIE 28. AUFLAGE STATT. Coronabedingt musste im vergangenen Jahr der Münchener Dachtag abgesagt werden. Auf ein Neues, meinten die Macher der Innung München Oberbayern und planten den 28. Dachtag für den Februar 2022 im Hotel Motel One an der Messe München. Doch erneut schlug das Corona-Virus zu und ließ die Inzidenzwerte drastisch ansteigen. Dachtag in Gefahr? Schnell stand fest: Der 28. Münchener Dachtag konnte – wenn überhaupt – nur in stark reduzierter Form mit maximal 90 Personen in Prä senz abgehalten werden. So verlangte das Hygie nekonzept einen Mindestabstand von 1,5 m zwischen den einzelnen Plätzen. Als „Belohnung” durfte die FFP2 Maske am Platz abgelegt werden.
Fotos: Innung
Mit Abstand – im wahrsten Sinne des Wortes – ein ausgezeichnetes Fachseminar war auch der 28. Münchener Dachtag.
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Richter Dietrich Weder berichtete als zweiter Refe rent über den richtigen Umgang mit technischen Normen aus seiner Sicht. Nachdem einer Stärkung am reichhaltigen Mittags buffet startete Prof. Dr.-Ing. Marco Einhaus von der BG BAU – Abt. Sicherheit, Referat Hochbau – Ar beitsschutz und Betriebssicherheit – Prävention, sei nen Vortrag. Das Thema waren „Absturzsicherun- gen am Dach – Sicheres und wirtschaftliches Umset
Die Fachgespräche fanden bereits vor dem Einlass statt.
Wenig Neues ergab die Auswertung der Fragebö gen, die von den Teilnehmern ausgefüllt wurden. Sie zeigten ein überwiegend positives Bild mit guten Bewertungen der Referenten. Aber das ist seit 28 Dachtagen ja nicht ungewöhnlich...
Die Innung gratuliert
Helmut Strobl zum 60. Geburtstag Werner Kinast zum 60. Geburtstag
Bewährtes Team: Obermeister Dr. h. c. Josef Frank (Mitte) und Moderator und Organisator Florian Geyer (li.).
zen“. Das führte zu zahlreichen Zwischenfrage zur Alltagstauglichkeit der Vorschriften, die dann kon trovers diskutiert wurden. Den Abschluss des 28. Münchener Dachtags bildete der Vortrag des Organisators Florian Geyer über DIN Normen und Fachregeln.
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Dass es sich durchaus lohnen kann, mit dem Bus zu fahren, stellten rund 40 Schülerinnen und Schüler der Wirtschaftsschule Garmisch-Partenkirchen und drei Dachdeckerbetriebe aus der Region fest. Am Freitag, den 1. April 2022, besuchten die 9. und 10. Klasse dieser Schule gemeinsam mit ihren Lehr käften OStR Otto Bibinger und OStRin Ulrike Ertl mit dem „Job-Bus” den Dachdecker-Innungsbetrieb von Josef Bobinger in Oberau. Organisiert wurde der „Job-Bus” von der Zugspitz-Region GmbH, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Region. Dabei wurden mit zwei Fahrten je drei Ausbil dungsbetriebe besucht. Darunter auch der Dachde ckerbetrieb von Josef Bobinger. Er hatte zum „Dachdecker-Date” die Innungskollegen Michael Heim und Markus Greiner gleich mit eingeladen. Die Schülerinnen und Schüler erhielten bei ihrem Rundgang durch den Betrieb und die Werkstatt halle von Josef Bobinger die wichtigsten Informa tionen zum Dachdecker-Beruf aus erster Hand. Dabei betonten die drei Dachdeckermeister auch die aktuelle Situation der Energieversorgung: „Die Energiewende ist eines der größten Zukunftspo tenziale für das Dachdeckerhandwerk und sichert unsere Arbeitsplätze auch in Zukunft”. Dachdecker sind nicht nur Ziegelaufleger, sondern hochqualifizierte vielseitige Experten – das war die Botschaft, die von den Jugendlichen mitgenommen wurde. OStRin Ulrike Ertl fasste den Tag auch gleich auf der Homepage der Schule treffend zusammen: http://www.bsz-gap.de/page/wsgap/schulleben/projekte
Fotos: HF.Redaktion
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WERBEMITTEL
Das ist Alltag: Ein Anruf kommt und wieder mal kein Block für die Telefonnotiz zur Hand. Oder: Schnell mal das Detail der Ausführung skiz zieren – wenn man jetzt nur einen Stift oder einen Block zur Hand hätte... Dabei ist die Lösung doch ganz einfach: Ein Klick in den Werbemittelshop der Bayerischen Dachdecker genügt. Mehr Werbemittel für Innungsmitglieder gibt’s im internen Mitgliederbereich unter www.dachdecker.bayern Haben Sie gerade mal was zum Mitschreiben?
Notizblock DIN A4: 20 Blatt, blau kariert, gelocht, kopfgeleimt, 80 g/m². Verpackungseinheit: 10 Stück Best.-Nr. 8/2001 10,50 € netto
Telefonnotizblock DIN A5: 50 Blatt, liniert, weiß mit blauem Aufdruck. Verpackungs- einheit: 10 Stück Best.-Nr. 8/2100 8,20 € netto
Kugelschreiber BIO: Biologisch abbaubar, Mine blau. Mit Verbandszeichen, Firstl und „www.dachdecker.bayern“ Verpackungseinheit: 10 Stück Best.-Nr. 1/1001 10,90 € netto
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BLAUE SEITEN
Neues aus der aktuellen Recht- sprechung
Leistungsumfang wird verringert: Pau schalpreis bleibt unverändert! Weist der bauüberwachende Architekt den Abbruchunterneh mer dazu an, in einem bestimmten Bereich – kostenneutral – keine Abbrucharbeiten durchzuführen, ist diese Anweisung auch ohne Zustimmung des Auftraggebers verbindlich. Führt die Leistungsreduzierung zu einem erheblich verminder ten Aufwand, so dass ein Festhalten an einer Pauschalsumme nicht zumutbar ist, kann ein Ausgleich unter Berücksichtigung der Minderkosten verlangt werden. Wann ein Festhalten an der vertraglich vereinbarten Pauschal summe unzumutbar ist, kann nicht allgemein gesagt werden. Es kommt maßgeblich darauf an, wie sich die Leistungsreduzie rung auswirkt. Innungsmitglieder können hier weit rlesen.
Foto: Pixabay
Eine Verringerung des Leistungsumfangs, die im Vergleich zum vereinbarten Pauschalpreis von 29.500 € lediglich einen Betrag in Höhe von rund 1.000 € ausmacht, ist unerheblich (OLG Mün chen. Az.: 28 U 3906/18 Bau vom 13.05.2019. Nichtzulassungsbe schwerde vom BGH mit Beschluss vom 05.05.2021 – VII ZR 132/19 zurückgewiesen). Den kompletten Inhalt lesen Innungsmitglieder.
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BLAUE SEITEN
Stundenlohnzettel sind sorgfältig auszufüllen
Die pauschale Gleichsetzung mit „Ohne-Rechnung-Abrede“, die zwangsläufig zur Unwirksamkeit führen würde, liegt aufgrund der fehlenden Eintragung hier nicht vor. Der vorliegende Ver trag wäre somit auch ohne Handwerksrolleneintragung wirk sam und der Auftraggeber kann die Vergütung für die ausgeführten Leistung nicht verweigern (OLG Köln. Az.: 7 U 12/20 vom 16.12.2021). Hi r lesen Innungsmitglieder mehr.
Eine auf Stundenlohnbasis erfolgte Abrechnung ist nicht ausrei chend dargelegt und bewiesen, wenn die Stundenlohnzettel nicht so detailliert und nachvollziehbar ausgefüllt sind, dass der angesetzte Zeitaufwand durch einen Sachverständigen über prüft werden kann. Hieran ändert auch eine Vereinbarung, die Unterzeichnung durch den Bauleiter ohne Nennung der Namen aller Mitarbeiter sei ausreichend oder der Einwand, dass die Ar Wichtig für Sie? Innungsmitglied werden.
Auftraggeber haftet nicht für Schäden durch Neben- oder Nachfolgeunternehmer
beiten vor Ort angeordnet worden seien, nichts (LG Frankfurt/Main. Az.: 3-15 O 3/20 vom 21.06.2021).
Nachweis der Standsicherheit nur durch eingetragenen Tragwerksplaner Konkrete Zweifel an der Standsicherheit rechtfertigen nicht nur eine Untersagung der Nutzung der baulichen Anlage, sondern bilden auch eine hinreichende Grundlage dafür, vom Verant wortlichen die Vorlage eines Standsicherheitsnachweises durch einen staatlich anerkannten Sachverständigen zu fordern. Durch die Vorlage der Stellungnahme eines Ingenieurbüros für Tragwerksplanung und Architektur wird die Standsicherheit nicht nachgewiesen. Gefordert ist ein von einem „qualifizierten Tragwerkplaner“ erstellter Standsicherheitsnachweis (OVG Nordrhein-Westfalen. Az.: 2 B 941/21 vom 15.11.2021). Topaktuelle Information n: Exklusiv für Inn ngsmitglieder. Fehlende Meistereigenschaft ist keine Schwarzarbeit Hinsichtlich der Wirksamkeit eines Werkvertrages hat das OLG Köln zu der Frage, ob Schwarzarbeit vorliegt, eine aktuelle Ent scheidung gefasst, die für das Dachdeckerhandwerk relevant ist. Nach dieser Entscheidung liegt keine Schwarzarbeit im Sinne des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit vor, wenn die dem Meisterzwang unterliegenden Arbeiten (hier Abdichtungs arbeiten) ohne Meistertitel und Eintragung in die Handwerks rolle ausgeführt werden. Als Innungsmitglied könnten Sie hier weiterlesen.
Wird die Leistung des Auftragnehmers vor der Abnahme durch einen parallel am Gesamtwerk arbeitenden Drittunternehmer beschädigt, kann der Auftragnehmer vom Auftraggeber keine Mehrvergütung für erforderlich werdende Nach- oder Repara turarbeiten verlangen. Der AG ist jedoch nach den Grundsätzen der sogenannten Dritt schadensliquidation dazu verpflichtet, sein gegenüber dem Schädiger bestehenden Schadenersatzanspruch an den AN ab zutreten (OLG Düsseldorf. Az.: 5 U 131/18 vom 16.04.2020. Nicht zulassungsbeschwerde vom BGH mit Beschluss vom 24.02.2021 – VII ZR 72/20 zurückgewiesen). Wir halten unsere Innungsmitglied r auf dem Laufenden. Bedenken können immer an einen angestellten Bauleiter gerichtet werden Der Grundsatz, dass dann, wenn der Bauleiter sich den vorgetra genen Bedenken des Werkunternehmers verschließt, der Bau herr selbst informiert werden muss, betrifft die Fälle, in denen der Bauleiter außerhalb der Sphäre des Bauherrn steht. Insbe sondere, weil er mit dem Bauherrn durch einen Werkvertrag verbunden ist. Steht der Bauleiter in einem Arbeitsverhältnis mit dem Bau herrn, so gelangt der Bedenkenhinweis unmittelbar in die Sphäre des Bauherrn. Die den Hinweis missachtende Anweisung ist dann ebenfalls der Sphäre des Bauherrn zuzurechnen (OLG Köln. Az.: 16 U 55/21 vom 05.10.2021). Die aktu lle Rechtsprechung kö n n hie nur Innungsmitglieder lesen.
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BLAUE SEITEN
Schlussrechnung bezahlt und Prüffrist abgelaufen: Auf förmliche Abnahme verzichtet Die Parteien eines Bauvertrags können übereinstimmend durch konkludentes (schlüssiges) Handeln auf die vertraglich vorgese hene förmliche Abnahme verzichten. Übersendet der Auftragnehmer seine Schlussrechnung und wird sie vom Auftraggeber nach einer angemessenen Prüfungsfrist (hier: vier Monate für Rohbauarbeiten) vorbehaltlos und voll ständig bezahlt, liegt darin die konkludente Abnahme. Das Angebot des Auftragnehmers, aufgetretene Differenzen über gerügte Mängel gütlich beizulegen, stellt kein verjäh rungshemmendes Anerkenntnis dar (OLG Frankfurt. Az.: 13 U 198/18 vom 25.03.2020). Wär das auch interessant für Sie? Dann sollten Sie Innungsmitglied werden.
Leistung funktional beschreiben: Auftragnehmer bestimmt die Ausführungsart
Enthält der Werkvertrag zur Errichtung eines Parkhauses keine Vorgaben zur Befestigung der Trapezbleche des Daches, und lassen die Werkpläne die Verwendung von Edelstahlschrauben oder eine „gleichwertige Ausführung“ zu, kann der Unterneh mer die Ausführungsart frei wählen, so lange sie nur den techni schen Vorgaben entspricht. Zur Bestimmung der anerkannten Regeln der Technik i. S. v. § 13 Abs. 1 Satz 2 VOB/B können der Inhalt der europaweiten techni schen Zulassung der Baumaterialien und auch die Verwen dungshinweise des Herstellers herangezogen werden (OLG Naumburg. Az.: 2 U 41/19 vom 30.07.2021). Spätest ns jetzt ist es höchste Zeit, besser i formiert zu sein. Also: Innungsmitglied w rden.
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MITARBEITERMOTIVATION
Die Brotzeit spendiert der Chef
Serie: Attraktiver
Arbeitgeber
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FÜR DACHDECKER GIBT ES KEIN HOMEOFFICE. NEUER TAG, NEUE BAUSTELLE IST ALLTAG. ZU DIE SEM ALLTAG GEHÖRT AUCH DIE SELBSTVERPFLE GUNG UNTERWEGS. Die Verpflegungsmehraufwendungen können ganz schön an der Geldbörse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter knabbern. Aber wer mehr als acht Stunden täglich vollen Einsatz zeigt, kann das schließlich nicht mit leerem Magen leisten. Eine gute Möglichkeit, das Team für das Unterneh men (noch mehr) zu motivieren ist ein Essengeldzu schuss vom Chef. Dann geht die Liebe zum Betrieb auch durch den Magen. Verpflegungsmehraufwendungen darf der Arbeit geber steuer- und sozialabgabenfrei ausbezahlen. Voraussetzung ist, dass der Arbeitnehmer mehr als acht Stunden am betreffenden Tag im Einsatz ist.
Dann darf der Chef bis zu 14 € pro Tag als Mehrauf wendung spendieren. Bei einer mehrtägigen Abwesenheit steigt dieser Betrag je vollem Abwesenheitstag auf 28 €. Für den An- und Abreisetag gibt’s immerhin noch 14 €. Grundsätzlich sollte die Gewährung einer „Zu gabe” oder einer Nettolohn-Optimierung immer individuell mit dem Steuerberater unter Berück sichtigung eventueller tarifvertraglicher Regelun gen abgestimmt werden.
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VERSICHERUNG
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Sicher und gesund erholen
DAS FRÜHJAHR IST DA UND DIE REISEZEIT BE GINNT. ENDLICH WIEDER EINMAL HERAUS AUS DEM ALLTAGSTROTT UND NEUE LÄNDER ENTDE CKEN. DOCH WEGEN CORONA IST DAS RISIKO, IM URLAUB ZU ERKRANKEN, IMMER NOCH HOCH. Zum Thema Reisen bietet der Versicherungsmarkt neben der günstigen Auslandsreisekrankenversi cherung auch die Reiserücktritt- und die Reiseab bruchversicherung sowie die Reisegepäckversiche- rung an.
Die drei Versicherungen für den Krankheitsfall können sowohl von gesetzlich als auch von privat versicherten Personen abgeschlossen werden. Dabei kann beim Versicherungsschutz – je nach Versicherer – für eine einzelne Reise oder als Jah resvertrag für alle Reise innerhalb eines Jahres ge wählt werden. Vor Reiseantritt ist es empfehlenswert, sich näher mit den Informationen zu den Einreisebestimmun gen für das gewünschte Urlaubsland zu beschäfti gen. Diese Informationen können beim Reisebüro
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