BayernDach Magazin 3-2018

KPZ Serie: Überbetriebliche Lehrgänge

vermittelt und mit einem Film der BG-Bau vervoll- ständigt. Erst wenn danach alle offenen Fragen be- antwortet und sich alle Auszubildenden der Verant- wortung und Gefahren bewusst sind, wird diese Si- cherheitsbelehrung beurkundet. Im praktischen Teil findet eine zweite Sicherheitsbe- lehrung statt. Sie befasst sich mit den Besonderhei- ten der Gasanlage im KPZ, der Handhabung von Brenner und Schlauch, den vorhandenen Fluchtwe- gen, entsprechenden Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie den Sicherheitseinrichtungen und dem Verhalten im Brandfall. Auch diese Belehrung wird anschließend schriftlich dokumentiert. Danach werden auf den großen Bitumenmodellen die Trenn- und Ausgleichsschichten verlegt und me- chanisch befestigt. In diesem Praxisteil werden die Verlegerichtungen erarbeitet und die mechanische Befestigung für eine ausreichende Windsogsiche- rung erklärt. Anschließend werden Keile wegen der hohen mechanischen Beanspruchung am Übergang von Dachfläche und aufgehendem Bauteil einge- bracht und zusätzlich mit Schleppstreifen als unver- klebte Zonen versehen. Dabei werden alle Arbeits- schritte ausführlich erklärt und am eigenen Modell besprochen. Die erste Abdichtungslage wird in der Fläche ver- klebt und erste Nähte mit dem Brenner geschlossen. Im nächsten Schritt geht es an die Eckausführungen, die mit 20 cm breiten Streifen der jeweiligen Abdich- tungslage ausgeführt werden. Für die Innenecke werden Techniken vermittelt, bei denen entstehen- de Falten minimiert werden, ohne die Trägereinlage zu beschädigen oder die Bahnendicke schwinden zu lassen. Alle Außenecken werden zweiteilig ausge- führt, um so die Mindestüberdeckungen von 8 cm einhalten zu können. Außerdem entsteht damit ein optisch ansprechendes Ergebnis. Zum Schluss werden die drei Anschlussbahnen am aufgehenden Bauteil verklebt. Hierbei wird beson- derer Wert auf eine vollflächige Verklebung und einen freien Wasserlauf bei den Eckausführungen gelegt. Denn genau hier soll schließlich das austre- tende Bitumen die Nähte sichern und diese auch

kontrollierbar machen. Nach Fertigstellung der ers- ten Abdichtungslage erfolgt die gemeinsame Bewer- tung der einzelnen Arbeiten. Dabei wird auf mög- liche Ausführungsfehler hingewiesen, ebenso aber auch gute Arbeit gewürdigt. Analog zur ersten Abdichtungslage zeigen die Aus- bilder die ersten Schritte der zweiten Abdichtungs- lage. Besonders hingewiesen wird auf die vollflä- chige Verklebung der Bitumenbahnen, den Lagen- rückversatz und die kapillarverlängernden Schnitte, die am T-Stoß gefordert werden. Diese weitere Ab- dichtung führen die Auszubildenden wieder selbst- ständig an eigenen Modellen aus. Die Kontrolle und Bewertung der Arbeiten sind ebenso wichtig wie die Einhaltung der Unfallverhü- tungsvorschriften, um Personen- oder Sachschäden im Umfeld des Arbeitsplatzes zu vermeiden. Im zwei- ten Teil der Woche werden weitgehend selbststän- dig ähnliche Abdichtungen an kleineren Tischmo- dellen ausgeführt. Die Ausführung erfolgt dabei mit Kaltselbstklebebahnen und Warmgasgeräten.

Übung macht nicht nur den Meister: Irgendwann klappt es und wird auch dicht.

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