BayernDach Magazin 3-2024 MB / Dezember
PV-SCHADENBERICHT
Abschließend wurden die Teilnehmer der Studie nach ihren Empfehlungen gefragt: Zwei Drittel be tonten dabei die Wichtigkeit, die Installation nur von gut ausgebildetem Fachpersonal durchführen zu lassen. Im Anhang zur Studie wurden typische Schadens fälle betrachtet. So wurden bei einer Aufdach-An lage nach einem Starkregen- und Hagelsturm Schäden an der Ziegeleindeckung ausschließlich im Bereich der Befestigungen der PV-Anlage festge stellt. Die Aussparungen an den Ziegeln waren weder fachgerecht noch passgenau ausgeführt. Und dies, obwohl die Montage durch einen Fach betrieb für Energie- und Gebäudetechnik durchge führt worden war und zusätzlich ein Sachverstän- diger für baubegleitende Qualitätssicherung (QS) eingeschaltet war. Bei der Schadensüberprüfung wurde zudem festgestellt, dass die Unterdeckbah nen an zahlreichen Stellen perforiert waren. In einem anderen Fall wurde eine Reihenhauszeile mit PV-Modulen ausgerüstet. Planung und Installa tion erfolgten durch einen Elektrofachbetrieb. Nach sechs Monaten kam es zu einem Brand, der auf das Verbauen von defekten, brüchigen Gleich stromkabeln zurückzuführen war. Außerdem wur den die erforderlichen Abstände gemäß Brandschutz zum benachbarten Reihenhaus nicht eingehalten. Der Schaden belief sich auf 30.000 €. Bei einem Neubau wurde eine dachintegrierte PV Anlage durch einen Dachdeckerbetrieb montiert. Nach einem Jahr wurden im ausgebauten Dachge schoss großflächige Durchfeuchtungen unterhalb der PV-Module festgestellt. Ursache war, dass bei den oberen Eindeckblechen die erforderliche Min destüberdeckung durch die Dachziegel unterschrit ten war. Außerdem waren Eindeckbleche schief montiert und falsch gesetzte Schraublöcher im Un terdach ließen Regenwasser eindringen. Die Kosten der Schadensbeseitigung beliefen sich auf 55.000 €. Bei einer durch einen Solarteur montierten Anlage kam es zur sogenannten Delamination bei zahlrei chen Modulen. Dadurch korrodierten die innenlie genden Lötbändchen, durch die Solarzellen unter-
einander verbunden sind. Die Schuld traf den So larteur, der mangelhafte Module verbaut hatte. Fazit der Studie: Die Ursachen für Mängel und Schäden im „aktiven Bereich“ sind eindeutig auf Fehler bei der Planung, Mängel am Produkt und in der Anlagenerrichtung zu finden. Insbesondere ba sieren sie auf der Nicht-Beachtung bzw. Nicht-Um setzung technischer oder rechtlicher Anforde- rungen.
Foto: Pixabay
Die gesamte Studie gibt es zum Download unter: www.bsb-ev.de/politik-presse/analysen-studien
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