BayernDach Magazin 3-2024 MB / Dezember

PV-SCHADENBERICHT

Diese Prüfungen werden von vielen Versicherun gen inzwischen verbindlich vorgeschrieben, um die Deckung zu erhalten. Dennoch ist die regelmäßige Wartung für die meis ten Betreiber der Anlagen ein „Fremdwort“. Vier von fünf Anlagenbetreibern haben keinen War tungsvertrag abgeschlossen. Auch weitere Ergebnisse der Studie sind erschre ckend: Mehr als 40 % der gemeldeten Schäden be treffen die Baukonstruktion (z. B. durch fehler- hafte Montage auf bzw. in dem Dach). Zweithäu figste Schadensart sind Wasser- und Feuchtigkeits schäden (z. B. als Folgeschaden einer beschädigten Dachabdichtung) mit knapp 30 %. Schäden durch Sturm, Hagel und Schneedruck betreffen lediglich 2,1 von 1.000 installierten Anlagen. Die Planung der PV-Anlagen der Studienteilnehmer wurde zu 25 % von Ingenieurbüros, zu 20 % von Elektrikern dicht gefolgt von Dachdeckerbetrieben (15 %) durchgeführt. Gemeinsam mit Elektriker und Dachdecker wurden nur 5 % der Anlagen ge plant. Bei knapp der Hälfte der Betreiber (40 %) waren mögliche Förderungen ein wichtiges Krite rium. Erschreckend ist, dass 55 % der Betreiber keine Ver sicherung für die PV-Anlage abgeschlossen haben. Bemerkenswert: Nur jeder 20. Betreiber nutzt die PV-Anlage für sein E-Auto. Eindeutig im Vorder grund steht die Nutzung für den Haushaltsstrom bei 70 % der Betreiber. Diese Quote deckt sich mit dem Betrieb der Anlage mit Batteriespeichern. Zu den Mängeln haben sich 30 % der Befragten ge äußert. Dabei gab jeder Zweite an, es seien stati sche Mängel festgestellt worden. Bei immerhin jeder 5. Anlage wurden rechtliche Mängel wie Nichteinhaltung von Mindestabständen zu anderen Bauteilen oder Verstöße gegen Brand- und Denk malschutz festgestellt. Die Installation erfolgte zu 40 % über die Herstel ler. Knapp jede dritte Anlage wurde von Elektri kern und nur jede zehnte Anlage von Dachdeckern installiert. Knapp jeder dritte Anlage wurde von Elektroinstallateuren und nur jede zehnte Anlage

Foto: HF.Redaktion

Mangelnde Wartung und Pflege: 80 % der Solaranlagenbetrei ber haben keinen Wartungsvertrag für ihre PV-Anlage.

von Dachdeckern montiert. Im Rahmen der Installa tion wurden jeweils bei mehr als jeder dritten An lage Mängel an der Kabelführung/Steckverbindung sowie an der Abdichtung festgestellt. Hier waren Mehrfachnennungen möglich. Doch auch diese nicht gerade positiven Erfahrun gen schon bei der Installation der PV-Anlage war für drei von vier Betreibern kein Grund, einen War tungsvertrag abzuschließen. Abgefragt wurden in der Studie auch die Schadens regulierung der aufgetretenen Mängel, meist zwi schen 300 und 3.000 €. Diese wurde zu 27 % vom Hersteller/Installateur im Rahmen der Gewährleis tung übernommen. Gleich hoch war aber die Quote, bei der keine Regulierung erfolgte. Im folgenden Betrieb kam es bei fast jeder zweiten Anlage zu Mängeln (45 %). Dabei betraf jeder zehnte Mangel einen Feuchtigkeitseintritt ins Dach.

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