BayernDach Magazin 3-2024 MB / Dezember

BAUEN DER ZUKUNFT

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cher und robuster zu bauen, um Schäden zu ver meiden oder zumindest zu reduzieren. Schätzungen zufolge belaufen sich im Jahr 2022 die Kosten zur Behebung der Fehlerkostenanteile bei der Errichtung von Gebäuden auf 8,1 % des gesam ten Branchenumsatzes. Bei einem erwirtschafteten Umsatz von 160,3 Mrd € im Bauhauptgewerbe be laufen sich die Schadenbeseitigungskosten so auf rund 13 Milliarden €. Jeder 12. €, der in der Bauwirt schaft umgesetzt wird, muss demnach für die Scha densbeseitigung eingesetzt werden. Der Bauschadensbericht empfiehlt in einem Kern satz: „Wichtig sind ... moderne und bedarfsge rechte Ausbildungen, gute und möglichst bundes- landübergreifend einheitliche Ausbildungsstan dards sowie gezielte Weiterbildungsmöglichkeiten zur Anpassung und Fortentwicklung der erworbe nen Kompetenzen.“ Im Bericht werden im Folgenden Fallbeispiele ge nannt wie eine nicht fachgerechte Wanddurchdrin gung in einem Keller oder eine PV-Anlage, die von einem Dachdeckerbetrieb installiert wurde. Sie er zeugte aufgrund eines Planungsfehlers weniger Er trag als erwartet. Die abschließenden Empfehlungen der Studie: Kli mawandel und Extremwetter neu bewerten und bei der Planung und dem Bau diese Erkenntnisse einfließen lassen. Besonders wichtig ist eine lücken lose Dokumentation aller Bauphasen. „Ein »Weiter wie bisher« mit der Begründung »Das haben wir immer so gemacht« und »Um nicht haf ten zu müssen, sind wir gezwungen…« ist nicht mehr möglich“, so das Fazit der Autoren. www.vhv-bauexperten.de/aktuelles/downloads/ hochbau-2023-2024

Recycling statt Entsorgung: Auch das ist „Bauen neu denken“.

rend und nach der Fertigstellung von betreffen den Bauleistungen. Die häufigsten Ursachen für Wasser-/Feuchteschä den (einschließlich Leitungswasserschäden) sind: • Flüchtigkeitsfehler aufgrund des hohen Zeit drucks bei der Fertigstellung von Bauvorhaben, • keine oder mangelhafte Berücksichtigung von Grundwasserverhältnissen bzw. Verzicht auf die • fehlerhafte Gebäudeabdichtungen oder mangel haft geplante und/oder ausgeführte Anschlüsse von Gebäudeteilen. Neben dem mittlerweile üblichen Zeitdruck auf Baustellen ist auch die mangelhafte Sorgfalt in der Ausführung und der Bauüberwachung verantwort lich. Hinzu kommen Qualitätsverluste durch den Fachkräftemangel, aber auch Planungsfehler. Nachteilig wirkt sich ebenso die gängige Praxis der Weitergabe von Teilgewerken an verschiedene Subunternehmer und Sub-Subunternehmer aus. Auch hier mangelt es häufig an der Kommunika tion zwischen den einzelnen Schnittstellen. Zur Schadensprävention ist es wichtig, Gebäude im Hinblick auf Extremwetterereignisse künftig einfa Erstellung eines Baugrundgutachtens, • unzureichende Schutzmaßnahmen,

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