BayernDach Magazin 3-2018
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INFORMATION BAYERISCHER DACHDECKER
112. Landesverbandstag: sport, spieL, (tiefenent-)spannung am Chiemsee
Ausg. 3-2018 Juli www.dachdecker.bayern
Foto: HF.Redaktion
EDITORIAL Auf ein Wort Was ist? Was kommt? Was bleibt?
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser,
eintreffen, wird die Zukunft zeigen. Im Vergleich zu anderen Län- dern wird BIM in Deutschland noch wenig angewendet. Doch BIM ist nur ein Beispiel für den dynamischen Wandel der Ar- beitswelt und die zunehmende Digitalisierung des Bauens. Bei allen Chancen für die Bauwirtschaft darf aber bei dem rasanten Tempo der Entwicklung der vielleicht wichtigste Faktor nicht ver- gessen werden: der Arbeitsschutz der Beschäftigten. Auch in der digitalen Arbeitswelt gilt: Jeder Unfall und jede Be- rufskrankheit, die vermieden werden können, ersparen dem Be- troffenen gesundheitliches Leid und dem Unternehmen den Aus- fall der Arbeitskraft. Die Digitalisierung bietet außerdem mit neuen Techniken große Chancen bei der Intensivierung des Arbeitsschutzes. Simulationen von Baustellen- und Gefahrsituationen in der Ausbildung und die Unterweisung unserer Mitarbeiter können mit Datenbrillen vor- genommen werden, über die Informationen im 3-D Format ab- rufbar sind. Die BG BAU wird wohl schon bis Ende dieses Jahres eine erste Schulungsversion vorstellen. BIM wird auch wesentlichen Einfluss auf das Bauen und damit auf unser Gewerk haben. Der Lebenszyklus einer Immobilie wird in Zukunft in den fünf Phasen Entwicklung, Planung, Realisierung, Betrieb/Instandhaltung und Abriss „vorprogrammiert”. Wir müs- sen diese digitalen Herausforderungen annehmen und uns in diese Phasen des Bauens einbringen. Schließen möchte ich mit Eindrücken von dem tollen Verbandstag am Chiemsee: „Der LIV, das sind wir, die bayerische Dachdeckerfamilie, wo jedem Familienmitglied geholfen wird. Geschwätz, Schönrederei und Proporzdenken ist uns fremd. Qualität, Vertrauen und Rechtsicherheit stehen in unserer Familie ganz oben, und damit werden wir uns auch in Zukunft viel Ärger ersparen”. Ich danke allen Vertretern unserer Innungen ganz herzlich für das ausgesprochene Vertrauen. Ich wünsche allen ein unfallfreies Ar- beiten und ertragreiche Aufträge.
der chinesische Philosoph Konfuzius stellte schon vor 2.500 Jahren fest: „Wer nicht an die Zukunft denkt, wird bald Sorgen haben“. Schon mehrmals erinnerte ich daran, dass wir in einer schnelllebi- gen Zeit leben. Stillstand bedeutet nicht nur mehr Rückschritt. Wer zu langsam ist, gerät unter die Räder. Rasant verändern sich auch im Dachdeckerhandwerk die Arbeits- welten – auch mit positiven Auswirkungen. Gleichwohl entstehen daraus große Herausforderungen, für die überzeugende und nachhaltige Lösungen gefunden werden müssen. Beim demogra- phischen Wandel ebenso wie bei der rasant fortschreitenden Di- gitalisierung. Für Wachstum werden gut ausgebildete Fachkräfte, aber auch Hilfskräfte, benötigt. Kein neuer Auftrag kann angenommen wer- den, wenn die Arbeitskräfte dafür fehlen. Schon länger ist die un- günstige demografische Entwicklung absehbar und dass die er- werbstätige Bevölkerung altersbedingt schrumpft. Was fehlt sind entsprechende Maßnahmen der Regierung. So bleibt es uns selbst überlassen, betriebliche Regelungen zur Weiterbeschäftigung un- serer Fachkräfte im Alter zu finden. Dazu sind finanzierbare Mit- tel erforderlich, um Arbeitsverfahren und -belastungen so abzu- ändern, dass körperliche Belastungen im Arbeitsleben zurückge- fahren werden. Damit könnte eine längere Verbleibdauer auch im Beruf des Dachdeckers erreicht werden. Die Regierungsparteien müssen verstärkt aufgefordert werden, die Erforschung der Arbeitsverfahren und Arbeitsbelastungen zu fördern. Der so mögliche spätere Renteneintritt würde gleichzei- tig die Rentenkasse entlasten. Gerade hat die Bundesagentur für Arbeit mitgeteilt, dass derzeit Überschüsse von ca. 20 Mrd. € vor- handen sind und in den nächsten zwei Jahren bis auf 33 Mrd. € ansteigen werden. Die finanziellen Mittel sind also vorhanden. Wenn von der Digitalisierung des Bauens gesprochen wird, fällt der Begriff BIM: „Building Information Modeling“ – die Gebäu- dedaten-Modellierung. Mit spezieller Software und gemeinsam genutzten Datenbanken sollen Verzögerungen und Kostenstei- gerungen beim Bauen massiv abnehmen. Ob diese Erwartungen
Ihr Landesinnungsmeister A. Ewald Kreuzer
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INHALT
Auf einen Blick
In dieser Ausgabe
112. Landesverbandstag: Tiefenentspannt
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
112. Landesverbandstag: Volle Kraft voraus . . . . . . . . . 4-13
Nachwuchswerbung: VideoClip
Landesverbandstag 2019: Kur pur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Nachwuchswerbung: Moviestar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
KPZ-Serie: Dichter-Werkstatt
Branche: Heißes Geschäft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
KPZ-Serie: Dichter-Werkstatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
18-23
Erasmus-Projekt: Teamwork in Rumänien . . . . . . . . . .
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Erasmus-Projekt: Teamwork lernen
Betriebe: DDH-Sanierungspreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Betriebe: Hindernislauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Betriebe: DDH-Sanierungspreise für Innungsbetriebe
Nachgefragt: Bayerns Wirtschaftsminister . . . . . . . . . . . . . . . 32
Baukosten: Energiesparen kein Preistreiber . . . . . . . . . . . . 33
Aus den Innungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Neubau Waldkirchen: Auf der Zielgeraden
Blaue Seite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
KPZ: Neubau Waldkirchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Blaue Seite: Urlaubsanspruch
DE Süd: E-Commerce wird Standard . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
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EVENT 112. Landesverbandstag
DER CH I EMS E E , AN DEM DER 112 . L ANDE SVERBANDSTAG STATTFAND , WI RD AUCH DAS „ BAYER I SCHE ME ER ” GENANNT. VON 29 . J UN I B I S 1. J UL I H I E S S E S ZU RECHT: DAS BAYER I SCHE MEHR . VOLLE KRAFT VORAUS
Fotos: HF.Redaktion
FÜR BAyERNS DACHDECKER HAT DAS JAHR 362 AR- BEITSTAGE UND DREI LANDESVERBANDS-”TAGE”. JETZT WAR ES WIEDER SOWEIT MIT EINIGEN BLI- CKEN ZURÜCK UND VIELEN BLICKEN NACH VORN. Was haben eigentlich Tennis- und Golfspieler, Reiter, Polospieler und Dachdecker gemeinsam? Gut Ising am Chiemsee als Treffpunkt und Zuhause auf Zeit. Diese Hotelanlage in Familienbesitz erstreckt sich auf
einer Fläche von 170 Hektar und entstand vor 400 Jahren aus drei Bauernhöfen am Nordostufer des Chiemsees. Die gastgebende Innung München-Obb. des 112. Lan- desverbandstages hatte in zweijähriger Vorberei- tungszeit ein Wochenende für die Dachdecker- Familien organisiert, dass wohl keine Wünsche offen ließ. Während noch 24 Stunden vor dem Anreisetag, Freitag, 29. Juni, hier Gummistiefelwetter herrschte,
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EVENT
112. Landesverbandstag
wurde am Freitag der Schalter auf Sonne pur umge- legt – mal abgesehen von einem einzigen kurzen Nieselregen am Abend. Zünftig bayerisch war der Begegnungsabend an die- sem Freitag in der ehemaligen Scheune. Die DE-Süd war der Sponsor dieses Abends mit deftigen kulina- rischen Überraschungen von drei Grillstationen und einem Buffet soweit das Auge reichte. Gegenüber der Scheune rief Roto zum Charity Golf Chipping auf. Ziel war es, (bezahlte) Golfbälle mit einem Schlag in ein Roto-Dachfenster zu befördern. Der Erlös aus den „Teilnahmegebühren” wurde dem Kinderdorf der Caritas am Irschenberg gespendet. Unter den erfolgreichen Teilnehmern wurde ein Roto Mini Cooper Cabrio für ein Wochenende ver- lost. Bei diesem Verbandstag der kurzen Wege startete die Eröffnungsveranstaltung am Samstag in der Fest- halle von Gut Ising mit über 200 Teilnehmern, mo- deriert von Michael Link. Zu den Gästen gehörten auch ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, sein neuer Vize Mike Schilling, Josef Rühle vom ZVDH in Köln sowie zahlreiche Landesinnungsmeister und Geschäftsfüh- rer anderer Landesinnungsverbände. Obermeister Josef Frank von der Innung München- Obb. lobte das Berufsprestige der bayerischen Dach-
„Volle Scheune” bei zünftigen Schmankerln.
decker. Mahnend wies er aber auch auf deren Sor- gen hin: drohende Fahrverbote in den Innenstädten, die schleppende Bearbeitung des Münchener Kreis- verwaltungsreferats bei der Genehmigung zur Nut- zung öffentlicher Flächen und die weiterhin beste-
„O’zapft is”, konnte Vorstandsmitglied Jürgen Hinz beim baye- rischen Begegnungsabend melden.
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mangels deren Arbeitskraft längstmöglich zu erhal- ten. Der Arbeitsschutz dürfe niemals vernachlässigt werden. Zur Nachwuchssituation stellte Kreuzer klar fest: Die Dachdecker selbst müssen das Problem lösen. Auf Unterstützung der Politik zu hoffen sei der falsche Weg. Dies zeige sich ebenso bei der Beschäftigung oder Ausbildung von Geflüchteten.
Obermeister Josef Frank begrüßte mit einer launigen Rede die Gäste bei der öffentlichen Kundgebung.
„Karriere geht auch mit Hauptschule”, bestätigte Chiemings Bürgermeister Benno Graf aus eigener Erfahrung.
Die Fachkräfte durch eine Reduzierung der Belastung länger er- halten, forderte Landesinnungsmeister A. Ewald Kreuzer.
hende Entsorgungsproblematik. Auch der Mietpreis- bremse erteilte Frank eine klare Absage als nicht zielführend für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. „Wer zu langsam ist, wird überholt oder überfah- ren”, warnte Landesinnungsmeister A. Ewald Kreu- zer in seinem Statement. Er plädierte leidenschaft- lich dafür, die körperlichen Belastungen der Mitar- beiter zu reduzieren, um angesichts des Fachkräfte-
Staatssekkretär Josef Zellmeier: „Fahrverbote sind der falsche Weg”.
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bar. Sein Ressort setze auf die Flächenverdichtung durch eine gezielte Städtebauförderung. In der Flüchtlingsfrage machte er die paradoxe Si- tuation deutlich: Bei den Syrern, die den subsidiären Schutzstatus genießen, sei die Neigung zum Hand- werk weniger ausgeprägt. Im Gegensatz dazu seien Geflüchtete aus Afghanistan eher Handwerk-affin. Jedoch müssten sie – im Gegensatz zu Syrern – eher mit der Abschiebung rechnen. Zur Fachkräftesituation war die Meinung des Staats- sekrätärs eindeutig: „Wir brauchen eine Mischung aus Theoretikern und Praktikern”. Jeder, der im Bau- wesen studiere, solle auch auf dem Bau gearbeitet haben. HWK-Präsident Franz Xaver Peteranderl lobte zum Beginn seines Grußwortes den überdurchschnittlich hohen Organisationsgrad der bayerischen Dachde- cker. Auch bei der HWK engagiere man sich intensiv ge- gen Fahrberbote und setze sich für eine Lösung der Entsorgungsproblematik ein. Außerdem forderte Pe- teranderl, Lose bei öffentlichen Bauvorhaben so zu gestalten, dass auch kleinere lokal ansässige Betriebe zum Zug kämen. Wenig Verständnis zeigte er für die Widersprüche zwischen DIN-Normen und anerkann- ten (Fach-)Regeln der Technik.
„Auch kleinere Betriebe müssen bei Ausschreibungen zum Zug kommen”, so HWK-Präsident Franz Xaver Peteranderl.
Sein Ausblick auf die Zukunft: BIM – das Building In- formation Modeling – werde zunehmend auch Ein- fluss auf das Dachdeckerhandwerk nehmen. Die Di- gitalisierung schreite in allen Bereichen fort. Kreuzer schloss seine Ausführungen mit einem Appell, den es hinauszutragen gilt: Qualität, Vertrauen, Rechts- sicherheit gibt es beim Landesinnungsverband. Chiemings Bürgermeister Benno Graf stellte seine 5.000-Einwohner-Gemeinde kurz vor und lobte: „Es ist einfach gewaltig, was Ihr Dachdecker leistet. Höchsten Respekt vor Euch”. Auch wenn seine Ge- meinde über ein Gymnasium verfüge, könne man auch mit einem Hauptschulabschluss Karriere ma- chen – und z. B. wie er selbst Bürgermeister werden. Josef Zellmeier, Staatssekretär im Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, überbrachte die Grüße von Staatsministerin Ilse Aigner. Zellmeier versicher- te den Dachdeckern, dass die Bayerische Staatsregie- rung Fahrverbote für den falschen Weg halte. Mit einem Augenzwinkern wies er darauf hin, dass Sper- rungen bestimmter Abschnitte kaum zu kontrollie- ren seien – was den Handwerkern ja durchaus ent- gegen käme. Sein Ministerium vertrete das Prinzip „Erst bauen, dann regulieren”. Das Volksbegehren zur Reduzie- rung des Flächenverbrauchs hält er für kaum umsetz-
Die öffentliche Tagung fand vor einem fast bis auf den letzten Platz gefüllten Festsaal auf Gut Ising statt.
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Den „Kupfernen Firstl” für Bauder-Fachberater Thomas Schau- ber nahm in Vertretung Rudolf Frimmel (re.) entgegen.
Danke für 20 Jahre als Ausbilder am KPZ: Simon Schauer fei- ert Jubiläum.
Sofern es Probleme bei der Beschäftigung und Aus- bildung von Geflüchteten gäbe, solle jeder betrof- fene Betrieb direkt mit ihm in Kontakt treten, so sein Angebot. Zum Abschluss des öffentlichen Teils des Landesver- bandstages nahm Landesinnungsmeister Kreuzer die Ehrungen vor. Für sein außerordentliches, langjähri- ges Engagement für die Aus- und Weiterbildung im KPZ Kompetenzzentrum Dachtechnik Waldkirchen wurde dem zuständigen Fachberater Thomas Schau-
ber von der Paul Bauder GmbH & Co. KG der „Kup- ferne Firstl” verliehen. Sein Kollege Rudolf Frimmel nahm die Auszeichnung für den durch Krankheit verhinderten Schauber entgegen. Sein 20-jähriges „Dienstjubiläum” konnte in diesem Jahr der für Zimmerei und Ingenieurholzbau zustän- dige Ausbilder am KPZ, Simon Schauer, feiern. Auch auf nationaler Ebene ist er als Mitglied im Fachaus- schuss Holz des ZVDH kein Unbekannter. Landesin- nungsmeister Kreuzer bedankte sich bei Simon
Den „Kaufknopf im Kundenkopf” erklärte Norbert Beck: „80 % der Kaufentscheidungen werden emotional getroffen”.
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Die eigene „Schlagfertigkeit” konnte beim Golf-Schnupperkurs auf dem Golfplatz von Gut Ising geprobt werden.
Schauer für seinen Einsatz mit einem großen Prä- sentkorb. Nach einer kurzen „Verschnaufpause” zeigte Nor- bert Beck, wie Dachdecker bei ihren Kunden den „Kaufknopf im Kundenkopf” drücken. In seinem lo- ckeren einstündigen Vortrag erklärte der Mitbe- gründer der „Service-WM”, wie Kunden ihre Kauf- entscheidung treffen: 20 % der Entscheidung wird im rationalen „Denkhirn”, 80 % aber im „Emotions- hirn” getroffen.
Eine emotionale positive Einstellung kann bereits in der Begegnungsphase eingeleitet werden (der erste Eindruck). Bei der Entscheidungsphase stehen die „Urinstinkte” wie Spaß, Macht und Sicherheit im Vordergrund. Gestärkt vom Mittagsimbiss hatten die Verbands- tagsteilnehmer nun die Möglichkeit, unter profes- sioneller Anleitung ihr Golf-Talent zu testen. Unmittelbar im Anschluss daran starteten zwei Grup- pen zu den angebotenen Rahmenprogrammen.
Roto lud zum „Charity Chipping” – zum Golfen für einen guten Zweck – auf.
„Nur wenn das Gras fliegt, war der Schlag auch richtig”, so eine Grundregel beim Abschlag.
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„Hopfen und Malz, Gott erhalt’s”, wünschten sich auch die Teilnehmer der Brauereibesichtigung bei der Camba-Brauerei.
Zur Wahl standen eine Raddampferfahrt über den Chiemsee – Velux sei Dank – und eine Brauereibe- sichtigung. Während die erste Gruppe perfekt auf dem richtigen Kurs war, genossen die Bierkenner eine kleine Irrfahrt mit dem Bus, bis im zweiten An- lauf die richtige Brauerei gefunden war: die Camba- Brauerei in Seeon. Zurück auf Gut Ising – ob sonnengebräunt vom Auf- enthalt auf Deck oder gut gelaunt nach der vierten
Bierprobe – erwartete die Gäste ein Sekt- und Cock- tailempfang vor der Festhalle, der mit einer Droh- nenkamera festgehalten wurde. In einem ganz in Weiß eingedeckten Festsaal wurde das Vier-Gänge- Menü serviert. Für Kurzweil sorgte „Gaston Florin”, der mehrere Zuschauer in seine verblüffenden Zau- bertricks „live” eingebunden hatte. Landesinnungsmeister A. Ewald Kreuzer bedankte sich bei dem gesamten Team der ausrichtenden In-
„Willkommen an Bord”, hieß es für die zahlreichen Teilnehmer der Raddampfer-Sonderfahrt auf der „Ludwig Fessler”.
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Gruppenfoto mit Drohne: Digitalisierung im Dachdeckerhand- werk auch beim Festabend.
Get together beim Sekt- und Cocktailempfang: So begann ein festlicher Abend.
nung München-Obb. für diesen einzigartigen Ver- bandstag am Chiemsee. Dann eröffete das Ehepaar Kreuzer den Tanzabend. Den musikalischen Back- ground aus Klassikern der Popwelt lieferten die „Cagey Strings”, ein „Geschenk” des Sponsors Crea- ton, der damit mal nicht für guten Ton auf dem Dach, sondern für heiße Töne auf der Bühne sorgte. Ein weiteres Highlight des Festabends war die Über- gabe der Spende des Roto Charity Golf Chippings. Den Reinerlös von 400 € für das Kinderdorf am Ir- schenberg rundete die Innung auf 1.000 € auf. Gro- ßer Applaus dafür. Und der wurde gesteigert, als
Jens Sternberg von Roto diesen Betrag auf 2.000 € verdoppelte. Mit auf die Bühne wurde dann die Ge- winnerin des Roto-Mini-Cabrio-Weekends gebeten, die unter allen erfolgreichen Teilnehmern per Los er- mittelt worden war: Irmi Friedrich, die jetzt nicht fo- tografierte, sondern selbst im Bild festgehalten wurde. Nach einer relativ kurzen Nacht begannen am Sonn- tag die Delegiertenversammlung des LIV sowie die Mitgliederversammlungen von KPZ und BFW. Und wer nicht daran teilnahm, konnte beim yoga die Tie- fenentspannung nach zwei „Non-Stop-Erlebnista- gen” suchen. Alle Fotos zum Download: www.dach-presse.de
„Gaston Florin” (li.) führte durch den Festabend, an dem Dieter Süßenguth und Josef Frank zusammen mit Jens Sternberger (re.) von Roto den Spendenscheck überreichten.
Ein großes Dankeschön an die Dachdecker-Innung München- Obb. für diesen 112. Landesverbandstag.
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112. Landesverbandstag EVENT
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VORSCHAU Landesverbandstag 2019
TRADITIONELL WIRD ZUM AUSKLANG EINES LAN- DESVERBANDSTAGS DER NÄCHSTE VERBANDSTAG VON DER GASTGEBENDEN INNUNG VORGESTELLT. 2019 DÜRFEN SICH DIE BAyERISCHEN DACHDECKER AUF EIN WOCHENENDE NIEDERBAyERN FREUEN. Von 28. - 30. Juni 2019 wird Bad Griesbach zum Treff- punkt des Dachdeckerhandwerks werden. Der Luft- kurort im niederbayerischen Bäderdreieck könnte kaum passender sein: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts galt Griesbach als Handwerkerzentrum. 1808 waren hier 47 Gewerke gemeldet. Von den damals knapp 750 Einwohnern waren mehr als 80 als Gewerbetrei- bende tätig. Doch weder die fast 50 Gewerke von damals noch die Bayerischen Dachdecker von heute können es für sich beanspruchen, Bad Griesbach entdeckt zu ha- ben. Dies hatten schon vor rund 4.000 Jahren die Menschen in der Steinzeit gemacht. Nachweislich gab es zu dieser Zeit schon Ansiedlungen auf dem Terrain des heutigen Kurortes. Sicher ist auf jeden Fall schon mal eines: Dieser Landesverbandstag 2019 Kur pur im Bäder- dreieck
dürfte sportlich werden. Denn das Rottal gilt nicht nur als Geheimtipp für Nordic Walker. Bad Griesbach ist ein Golf-Mekka Europas mit seinem 18-Loch-Golf- platz. Wer es noch gesünder und entspannter möch- te, kann die Therme mit ihren Schwimm- und Be- wegungsbecken, mit Saunalandschaft und der Salz- grotte besuchen. Das verspricht also ein echter Wohlfühl-Verbandstag zu werden, den die Innung Niederbayern mit ihrem Team unter Obermeister Michael Oestreicher vorbe- reitet.
Fotos: Gäste- und Kurservice Bad Griesbach
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Nachwuchswerbung KPZ
M O V I E - S T A R EINEN VIDEOCLIP FÜR DEN EINSATZ SPEZIELL IN DEN SOZIALEN MEDIEN MUSS HER, UM DEN NACH- WUCHS ANZUSPRECHEN. GESAGT, GETAN.
zu Hilfe: Genau gegenüber des Drehortes hat die Werner Völk GmbH ihren Verwaltungssitz – und das mit Dächern voller Solarmodulen. Auf die Anfrage von LIV-Pressemann Harald Friedrich erklärte sich die Geschäftsleitung sofort bereit, die Drehgenehmi- gung zu erteilen: „Die Nachwuchssuche des Dachde- ckerhandwerks unterstützen wir natürlich gerne”. Zwei weitere Drehorte sind Obermeister Mario Kun- zendorf von der Innung Oberpfalz und Kreis Kel- heim zu verdanken. Zum einen konnte auf einer seiner Baustellen mit seinem durchaus schauspiele- risch talentierten Gesellen eine weitere Szene ge- dreht werden. Zum anderen organisierte er für eine andere Sequenz den Dreh bei der BayWa, für die sich eine Mitarbeiterin gerne zur Verfügung stellte. Der Clip – z. B. zur Integration auf der eigenen oder Innungs-Homepage – kann beim LIV Bayern ange- fordert werden.
Fotos: HF.Redaktion
Faszination Dachdecker, von Filmprofi Peter Schröder (re.) per- fekt in Szene gesetzt.
Die Gelegenheit war einfach gut und günstig: Im Rahmen der Teilnahme am Medienpreis der Mittel- bayerischen Zeitung MZ konnte für einen modera- ten Preis ein VideoClip produziert werden (s. a. Bericht Ausgabe 2-2018). Und der steht allen Innun- gen und Betrieben jetzt für den ganz individuellen Einsatz zur Verfügung. Drehbuch und Umsetzung lagen bei der Fingerprint Production von Film-Profi Peter Schröder. Sein Vor- schlag, den rund 40 Sekunden langen und damit So- cialMedia-gerechten Clip in kurze Sequenzen auf- zuteilen, in denen die „Faszination Dachdecker” dar- gestellt wird, bekam schnell grünes Licht vom PR- Ausschussvorsitzenden Kay Preißinger. Kurzfristig wurden die Dreharbeiten mit Joana Witt- ler, der „Jugendbotschafterin” von der Innung Mün- chen-Obb. für Ende April angesetzt. Ihr Arbeitgeber Markus Sieber hatte dafür auch gleich eine passende Baustelle bereit. Um eine weitere Sequenz mit einem „Solar-Umfeld” drehen zu können, kam der Zufall
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Aktiv die Digitalisierung meistern VELUX, Handel und Handwerk – im 3-Klang fit in die Zukunft
VELUX ACTIVE Eine digitale Innovation ab Juli 2018
Intelligente Sensorsteuerung für Ihre VELUX Dachfenster, Sonnenschutzprodukte und Rollläden.
BRANCHE Wärmeschutz
HeißesGeschäft
DACHGESCHOSS-WOHNUNGEN HABEN DEN RUF, IM SOMMER BESONDERS HEISS ZU WERDEN. DOCH MIT DEM RICHTIGEN HITZESCHUTZ GIBT ES KEINEN GRUND ZUR SORGE. 40 Prozent der Deutschen ist es im Sommer meistens oder immer zu heiß in ihrer Dachwohnung. Damit ist Deutschland einer der Spitzenreiter Europas. Das ist eines der Ergebnisse des „Velux Healthy Homes Ba- rometers“, einer repräsentativen Studie aus dem Jahre 2016, zu der 12.000 Europäer zu heimischem Komfort und gesundem Wohnen befragt wurden. Wer auch unterm Dach einen angenehmen Sommer verbringen will, greift zu passenden Hitzeschutz- maßnahmen. Mit Rollladen und Hitzeschutz-Markise
Hitzeschutz-Markisen verhindern, dass die energiereichen Strahlen auf die Scheibe treffen und den Raum aufwärmen.
dig und schützen zudem vor Lärm. Das macht sie zur idealen Lösung für Schlafzimmer. Sie erleichtern tagsüber auch den Mittagsschlaf. Elektrisch oder solar betriebene Velux Rollläden bringen zusätzlich einen erheblichen Komfortfaktor mit. Denn Hitze- schutz und Dunkelheit lassen sich auf Knopfdruck realisieren. Und bei kalten Außentemperaturen hel- fen Rollläden beim Energiesparen, da sie die Wär- medämmung der Dachfenster weiter verbessern. Bewohner können per Funksteuerung oder über App mit dem Smartphone eine Zeit festlegen, zu der sich der Rollladen öffnet oder schließt. In jedem Dachgeschoss gibt es Räume, in denen Ta- geslicht essentiell wichtig ist. Hier bietet sich die Velux Hitzeschutz-Markise an. Mit der klassischen, bunt gestreiften Terrassenmarkise hat diese Lösung wenig gemeinsam. Das wetterbeständige, licht- durchlässige Gewebe liegt dezent außen vor dem Fenster und hält die energiereichen Sonnenstrahlen fern. Gleichzeitig lässt die Markise noch so viel Ta- geslicht in den Raum, dass dieser z. B. fürs Spielen oder die Hausaufgaben angenehm hell ist. Auch der Ausblick durch das Dachfenster bleibt erhalten. Wei- terer Vorteil: Die Velux Hitzeschutz-Markise lässt sich auch montieren, ohne das Dach zu betreten.
Fotos: Velux Deutschland GmbH
Rollläden vor den Fenstern schützen vor dem Aufheizen von Dachwohnungen im Sommer.
stehen zwei unterschiedliche Lösungen für Velux Dachfenster zur Verfügung. Vor der Entscheidung für eine Variante lohnt es sich, genau zu analysieren, was erreicht werden soll: Ist neben Hitzeschutz bei- spielsweise auch Verdunkelung oder Lärmschutz er- wünscht? Wie wichtig sind Tageslichteinfall und ein freier Blick nach draußen oder soll der Montageauf- wand möglichst gering sein? Rollläden halten nicht nur Hitze ab, sondern verdun- keln den Raum auch bei hellem Tageslicht vollstän-
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KPZ Serie: Überbetriebliche Lehrgänge
Fotos: KPZ
d a s K p Z d a c h t e c h n i k W a l d k i r c h e n e . v . s t e l l t m i t d i e s e r s e r i e s e i n e ü b e r b e t r i e b l i c h e n L e h r g ä n g e u n d s e i n e a u s b i l d e r v o r . i n d e r a k t u e l l e n f o l g e g e h t e s u m d a c h a b d i c h t u n g e n . W|v{àxÜ@jxÜ~áàtàà
SO, WIE DIE LUFT ZUM LEBEN, IST DAS ABDICHTEN VON DÄCHERN UNTRENNBAR MIT DEM BERUFSBILD DES DACHDECKERS VERBUNDEN. Wohl jeder Dachdecker befasst sich im Laufe seines Berufslebens mit der fachgerecht geplanten und aus- geführten Abdichtung eines Daches. Und viele Dach- deckerbetriebe haben sich sogar genau darauf spe- zialisiert. Sie sind dringend auf gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen.
Daher geht es in dieser Ausgabe um den überbe- trieblichen Kurs DACH6/16: „Herstellen von Dachab- dichtungen“. Die Lehrgangsdauer dieses Kurses be- trägt zwei Arbeitswochen. Lehrgangsort ist ebenfalls das KPZ Dachtechnik Waldkirchen e. V. Der Kurs wird jeweils mit 8 bis 16 Teilnehmern im dritten Ausbil- dungsjahr durchgeführt. Die vorgegebenen prozentualen Zeitanteile des Un- terweisungsplans lassen sich durch die Teilung des Kurses auf zwei Wochen sehr gut umsetzen: Eine
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KPZ Serie: Überbetriebliche Lehrgänge
Woche Dachabdichtungen mit Kunststoffbahnen und Flüssigabdichtungen sowie eine Woche Abdich- tungen mit Bitumen- und Polymerbitumenbahnen. Ebenso sind Abdichtungen gegen nicht drückendes Wasser im erdberührtem Bereich und die anspruchs- volle Dachbegrünung Inhalt dieser Unterweisung. Auch diese Themen werden ausführlich behandelt. Zwei Ausbilder führen diesen Kurs hauptsächlich durch: DDM Klaus Högn und DDM Lutz Schneider. Sie legen großen Wert auf ein stimmiges Gesamt- konzept: Einerseits sind natürlich die Vorgaben aus dem Unterweisungsplan 1:1 umzusetzen. Anderer- seits müssen die vorgegebenen Inhalte immer wie- der an die aktuellen Regelwerke angepasst werden. Beides geschieht natürlich stets in enger Absprache und mit Freigabe der Änderungen durch den Ausbil- dungsleiter des KPZ, Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Wer- ner. Mit diesem Kurs wird sowohl der geänderten Ausbil- dungsordnung im Dachdeckerhandwerk als auch der möglichen Schwerpunktausbildung „Abdichtungs- technik“ optimal Rechnung getragen. Ganz gleich, ob es um die Abdichtung mit bahnen- förmigen Stoffen wie Bitumen- oder Polymerbitu- menbahnen bzw. Kunststoff- und Elastomerbahnen
oder auch um Flüssigabdichtungen geht: Die gefor- derten Inhalte werden intensiv in Theorie und Praxis geschult. Die dafür nötige Ausstattung der Werk- stätten mit vier unterschiedlich großen Flachdach- modellen, mit modernsten Warmgasgeräten und mit Brennern lässt keine Wünsche offen. Der Kurs startet mit einer theoretischen Unterwei- sung, die an jeweils drei halben Tagen vormittags stattfindet. Anschließend wird das Gelernte in den Werkstätten in die Praxis umgesetzt und gefestigt. Die Unterweisungen beginnen übrigens immer mit einer kurzen Wiederholung aus dem Kurs G-Dach 3/16 „Einführung in die Arbeitstechniken von Dach- abdichtungen“, der im ersten Ausbildungsjahr eben- falls im KPZ stattfindet. Hier zeigt sich sehr schnell, welches Wissen noch abrufbar ist und auch wo In- halte noch einmal vertieft werden müssen. Im theoretischen Teil der ersten Woche (Abdichtun- gen mit Bitumen- und Polymerbitumenbahnen) wer- den die Anforderungen an Dachabdichtungen, die Zuordnung der Nutzung und die Beanspruchungen ausführlich besprochen und anhand zahlreicher Bei- spiele gefestigt. Unter Berücksichtigung der unter- schiedlichsten Unterkonstruktionen/Unterlagen er- lernen die Auszubildenden, die zu erstellenden Ab- dichtungen selbstständig und fachgerecht zu planen und mit den entsprechendenden Klebetechniken auszuführen. Zu beachten sind dabei die Beanspru- chung und die spätere Nutzung und Nutzungsdauer. Die Azubis lernen die am häufigsten verwendeten Wärmedämmstoffe mit ihren Eigenschaften, An- wendungstypen und den geforderten Druckfestig- keiten kennen. Sie können die verschiedenen Dach- begrünungen unterscheiden und in ihrer Schichten- folge beschreiben. Abdichtungen gegen nichtdrü- ckendes Wasser mit den Besonderheiten der erdbe- rührten Bodenplatten und Wände sind ebenfalls fes- ter Bestandteil dieses Kurses. Zu den Kursinhalten gehören darüber hinaus der Umgang mit Flüssiggas, die damit verbundenen Ge- fahren und Schutzmaßnahmen sowie die Besonder- heiten vor und während der Arbeit mit Flüssiggas. Diese Inhalte werden in zwei Unterrichtseinheiten
Die Abdichtung mit Bitumenbahnen gehört zum Grundwissen der angehenden Dachdecker.
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KPZ Serie: Überbetriebliche Lehrgänge
vermittelt und mit einem Film der BG-Bau vervoll- ständigt. Erst wenn danach alle offenen Fragen be- antwortet und sich alle Auszubildenden der Verant- wortung und Gefahren bewusst sind, wird diese Si- cherheitsbelehrung beurkundet. Im praktischen Teil findet eine zweite Sicherheitsbe- lehrung statt. Sie befasst sich mit den Besonderhei- ten der Gasanlage im KPZ, der Handhabung von Brenner und Schlauch, den vorhandenen Fluchtwe- gen, entsprechenden Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie den Sicherheitseinrichtungen und dem Verhalten im Brandfall. Auch diese Belehrung wird anschließend schriftlich dokumentiert. Danach werden auf den großen Bitumenmodellen die Trenn- und Ausgleichsschichten verlegt und me- chanisch befestigt. In diesem Praxisteil werden die Verlegerichtungen erarbeitet und die mechanische Befestigung für eine ausreichende Windsogsiche- rung erklärt. Anschließend werden Keile wegen der hohen mechanischen Beanspruchung am Übergang von Dachfläche und aufgehendem Bauteil einge- bracht und zusätzlich mit Schleppstreifen als unver- klebte Zonen versehen. Dabei werden alle Arbeits- schritte ausführlich erklärt und am eigenen Modell besprochen. Die erste Abdichtungslage wird in der Fläche ver- klebt und erste Nähte mit dem Brenner geschlossen. Im nächsten Schritt geht es an die Eckausführungen, die mit 20 cm breiten Streifen der jeweiligen Abdich- tungslage ausgeführt werden. Für die Innenecke werden Techniken vermittelt, bei denen entstehen- de Falten minimiert werden, ohne die Trägereinlage zu beschädigen oder die Bahnendicke schwinden zu lassen. Alle Außenecken werden zweiteilig ausge- führt, um so die Mindestüberdeckungen von 8 cm einhalten zu können. Außerdem entsteht damit ein optisch ansprechendes Ergebnis. Zum Schluss werden die drei Anschlussbahnen am aufgehenden Bauteil verklebt. Hierbei wird beson- derer Wert auf eine vollflächige Verklebung und einen freien Wasserlauf bei den Eckausführungen gelegt. Denn genau hier soll schließlich das austre- tende Bitumen die Nähte sichern und diese auch
kontrollierbar machen. Nach Fertigstellung der ers- ten Abdichtungslage erfolgt die gemeinsame Bewer- tung der einzelnen Arbeiten. Dabei wird auf mög- liche Ausführungsfehler hingewiesen, ebenso aber auch gute Arbeit gewürdigt. Analog zur ersten Abdichtungslage zeigen die Aus- bilder die ersten Schritte der zweiten Abdichtungs- lage. Besonders hingewiesen wird auf die vollflä- chige Verklebung der Bitumenbahnen, den Lagen- rückversatz und die kapillarverlängernden Schnitte, die am T-Stoß gefordert werden. Diese weitere Ab- dichtung führen die Auszubildenden wieder selbst- ständig an eigenen Modellen aus. Die Kontrolle und Bewertung der Arbeiten sind ebenso wichtig wie die Einhaltung der Unfallverhü- tungsvorschriften, um Personen- oder Sachschäden im Umfeld des Arbeitsplatzes zu vermeiden. Im zwei- ten Teil der Woche werden weitgehend selbststän- dig ähnliche Abdichtungen an kleineren Tischmo- dellen ausgeführt. Die Ausführung erfolgt dabei mit Kaltselbstklebebahnen und Warmgasgeräten.
Übung macht nicht nur den Meister: Irgendwann klappt es und wird auch dicht.
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chanisch zu befestigen. Dann werden die Anschlusshöhen und die Größe der Abdich- tung festgelegt. Die Vlieszu- schnitte mit einem Flächen- gewicht von 165 g/m² wer- den dann an das Modell mit der entsprechenden Überde- ckung angepasst und ca. 1 cm neben der geplanten Ab- dichtung sauber abgeklebt. Nachdem die Arbeitsplätze von überflüssigen Material- resten und Werkzeugen be- freit wurden, beginnt nun die eigentliche Abdichtung. Auch hier zeigen die Ausbil- der die einzelnen Arbeits- schritte – vom Bedecken un- geschützter Hautstellen, der Verwendung einer dicht- schließenden Schutzbrille
Die fachgerecht ausgeführte Eckenausbildung wird genau unter die Lupe genommen.
Auch hier sind wieder die Details wie Innen- und Au- ßenecken, An- und Abschlüsse sowie eine Attika- krone zu beachten. Nach Überprüfung und Bewer- tung der Arbeiten folgt am Freitag stets der Rück- bau, die Entsorgung der verbrauchten Stoffe, sowie die Reinigung der Modelle und Werkzeuge. Die zweite Woche beginnt mit der Vorstellung der gebräuchlichsten Flüssigkunststoffe für Dachabdich- tungen. Es werden Vor- und Nachteile, Mindestdi- cken und Einlagen sowie die erforderlichen Leis- tungsstufen nach ETAG 005 besprochen und schrift- lich festgehalten. Ein Tafelbild mit einem wärmege- dämmten Dachaufbau inklusive Wandanschlussde- tail ergänzt diese Unterrichtseinheit. Zum Abschluss folgt eine Sicherheitsbelehrung über mögliche Ge- fahren, über persönliche Schutzausrüstung und die Erste-Hilfe-Maßnahmen – abgestimmt auf das ver- wendete Abdichtungsprodukt 2K-PUR. Nach der Mittagspause beginnen die Auszubilden- den, auf Tischmodellen mit einer Holzunterkon- struktion eine Trennlage zu verlegen und diese me-
über die geforderten Nitrilkautschuk-Handschuhe bis zum Öffnen der verpackten Knetbeutel und der Mischung der Komponenten. Es folgt das Auftragen der ersten Schicht und das Einbringen der Trägerein- lage, die wieder von einer Schicht Flüssigkunststoff frisch abgedeckt wird. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf eine hohlraumfreie Verlegung des Vlie- ses geachtet, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Nachdem die aufwändigeren Wandanschlussdetails mit den Innen- und Außenecken fertiggestellt sind, beginnt die Abdichtung der Fläche. Rechtzeitig vor Beendigung der „Topfzeit“ wird alles von den Aus- zubildenden überprüft und die Klebestreifen ent- fernt. Die Überprüfung und Bewertung der ausge- führten Arbeiten durch die Ausbilder erfolgt nach Aushärtung der Abdichtung am folgenden Tag. Im theoretischen Unterricht am zweiten und dritten Tag dieser Woche werden die Kunststoff- und Elas- tomerbahnen mit ihren Einlagen, Verstärkungen oder Kaschierungen, die genormten Kurzzeichen sowie die Materialdicken nach dem Produktdaten-
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Zeile
Zeitanteil Inhalt
40 %
Detailausführungen bei Dachabdichtungen mit Kunststoffbahnen: • Abschlüsse von Dachabdichtungen mit Kunststoffbahnen herstellen, insbesondere Dachrand- abschluss. • Anschlüsse von Dachabdichtungen mit Kunststoffbahnen herstellen, insbesondere Innen- und
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Außenecken, Wandanschluss, Lichtkuppelanschluss, Rohrdurchführungen. • Maßnahmen gegen horizontale Kräfte und Windsogsicherung ausführen.
40 %
Detailausführungen bei Dachabdichtungen mit Bitumenbahnen: • Anschlüsse von Dachabdichtungen mit Bitumenbahnen herstellen, insbesondere Innen- und Außenecke. Detailausführungen bei Flüssigabdichtungen: • Anschlüsse mit Flüssigkunststoff herstellen, insbesondere Innen- und Außenecke, Rohrdurch- führungen.
2
10 %
3
5 %
Herstellen von Bauwerksabdichtungen: • Abdichtung gegen nicht drückendes Wasser herstellen.
4
5 %
Vorbereiten von Dachbegrünungen: • Schichtenfolge von Dachbegrünungen kennenlernen und unterscheiden, insbesondere Wurzelschutz, Schutzlagen, Dränschichten, Substrat.
5
Integrative Bestandteile: Im Zusammenhang mit der Durchführung des Lehrgangs zusätzlich zu vermittelnde Kenntnisse und Fertigkeiten: • Maßnahmen der Arbeitssicherheit, des Umweltschutzes und der rationellen Energieverwendung beachten und anwenden; • Arbeitsschritte unter Berücksichtigung funktionaler und fertigungstechnischer Gesichtspunkte festlegen; • Werkzeuge, Geräte sowie Hilfsmittel nach Verwendungszweck auswählen und bereitstellen; • Arbeitsplatz unter Berücksichtigung des Auftrages vorbereiten, Maßnahmen zur Vermeidung von Personen- und Sachschäden im Umfeld des Arbeitsplatzes treffen; • Arbeitsergebnisse kontrollieren und bewerten. Gemäß Empfehlungen des BIBB-Hauptausschusses ist zu berücksichtigen: • eine gestaltungsoffene und flexible Durchführung vor Ort, die regionale, betriebliche und branchenspezifische Besonderheiten berücksichtigt; • die Zusammenstellung eines geeigneten Methodenmixes, der sich an den Lernvoraussetzungen und an den in
der Berufsschule vermittelten Qualifikationen der Teilnehmer orientiert; • eine Orientierung an den Geschäfts- und Arbeitsprozessen des Betriebes.
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blatt vorgestellt und besprochen. Abhängig von der mechanischen Be- festigung sowie von den Fügetech- niken und Fügebreiten werden Min- destüberdeckungen erarbeitet. Dabei werden auch die erforderli- chen Maßnahmen zur Aufnahme horizontaler und vertikaler Kräfte angesprochen. Ergänzend werden kleinere Rechenaufgaben (z. B. An- zahl der Befestiger, Gewicht oder Volumen der Auflast für eine vorge- gebene Dachfläche) integriert, die das gelernte Wissen festigen sollen. Zeichnungen von nicht belüfteten Dachaufbauten, wie etwa das Um- kehrdach mit seinen bauaufsichtli- chen Anforderungen, werden ge- meinsam erarbeitet und von der Ta- fel als Hefteinträge übernommen. Am Ende dieses zweiwöchigen Kur- ses sollen die Auszubildenden nicht nur die Vorteile von Dachabdichtun- gen im Detail kennen. Sie können auch verschiedene Dachaufbauten mit den dafür erforderlichen Schich- ten beschreiben und bemessen und kennen Gefälleanforderungen und An- und Abschlusshöhen. Damit sind
Ohne das richtige Werkzeug und die Pflege des Werkzeugs ist keine zuverlässige Ab- dichtung möglich.
verbindungen mit den besonderen Maßnahmen am T-Stoß geübt, konische und zylindrische Lüfter ein- gefasst, Maßnahmen zur Aufnahme horizontaler Kräfte getroffen und ebenso die Abdichtung von Außen- und Innenecken geübt. Dabei werden keine vorgefertigten Einbauteile ver- wendet, um das handwerkliche Geschick der Auszu- bildenden zu schulen. Eine ständige Selbstkontrolle und Bewertung der eigenen Arbeit gehört auch hier genauso dazu wie die Bewertung der Ausbilder. Am Ende der Woche können die Auszubildenden komplexe Arbeitsaufträge mit An- und Abschlüssen, Durchdringungen, Innen- und Außenecken selbst- ständig ausführen.
sie gut vorbereitet für ihre Gesellenprüfung und ihr späteres Berufsleben als Dachdecker und Vorarbei- ter. Im praktischen Teil der zweiten Unterweisungswo- che wird nach der Überprüfung der FLK-Abdichtung und deren Rückbau damit begonnen, einfache Naht- verbindungen mit Warmgas herzustellen. Dies er- folgt als „kleine Aufwärmphase“ und Wiederholung vom Kurs „G-Dach3“ des 1. Ausbildungsjahres. Selbstverständlich wird auch hier vor Beginn der Ar- beiten eine sicherheitstechnische Belehrung über die Handhabung der Werkzeuge, den Umgang mit Lö- sungsmitteln und das persönliche Verhalten durch- geführt. Im weiteren Verlauf werden dann Naht-
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Erasmusprojekt NACHWUCHS Te amwo r k l e r n e n a l l e r g u t e n d i n g e s i n d ( m i n d e s t e n s ) d r e i : i m d r i t t e n J a h r b e t e i l i g t s i c h d e r d a c h d e c k e r - n a c h w u c h s a n e i n e m e r a s m u s + p r o j e k t i m r u m ä n i e n .
SIEBENBÜRGEN IN RUMÄNIEN IST DIE HEIMAT EINER DEUTSCHSPRACHIGEN MINDERHEIT. UND SIEBEN- BÜRGEN IST EINE REGION MIT EINZIGARTIGEN KIR- CHENBURGEN, DIE DAS BILD DER DÖRFER HIER PRÄGEN WIE NIRGENDWO ANDERS. Das Erasmus+ Projekt „Kirchenburgen in Mardisch und Martinsdorf“ ist eine gelebte Völkerverständi- gung und ein Bekenntnis zu Europa. Junge Hand- werker vieler Gewerke engagieren sich im Rahmen dieses Projektes nunmehr im dritten Jahr in Folge für die Sanierung eines historischen Pfarrhauses.
Gemeinsam mit dem Fachoberlehrer der Staatlichen Berufsschule Waldkirchen, Rainer Groß, engagierten sich die jungen Dachdecker Peter Miltenberger, Pa- nos Chrosopolos, Moritz Schrader, Stefan Bobinger und als „Wiederholungstäter“ Benedikt Twarzik für dieses Projekt. Für eine zusätzliche fachliche Betreu- ung waren Günter Wagner und Katja Ramsauer, zwei Dachdeckermeister aus München, verantwort- lich. Die Aufgaben der Dachdecker im dritten Projektjahr lauteten: die Rückseite des Pfarrhauses fertig einlat- ten und mit neuen Ziegeln eindecken. Zu den He-
Fotos: Groß
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Erasmusprojekt NACHWUCHS
rausforderungen gehörte die Eindeckung eines schrägen Ortgangs. Eine gute Erfahrung für die Pra- xis zuhause, denn mit den vorhandenen Materialien mussten sowohl Denkmalschutzanforderungen als auch Regensicherheit unter einen Hut gebracht wer- den. Eine weitere Aufgabe war die Eindeckung eines Vordachs mit nur geringer Dachneigung. So war nur eine Doppelstehfalzdeckung möglich. Die technische Ausstattung erforderte eine Ausführung, die in der Heimat der jungen Dachdecker nicht mehr so umge- setzt werden würde. Als zusätzliche Herausforderung erwies sich ein klei- nes Detail: eine Verzierung am Rinnenende. Dieses Blech musste in reiner Handarbeit hergestellt wer- den. Handwerkskunst und -können waren gefordert, um eine Sicke in der Form des Bleches herzustellen. Mit einer Nut und einem rundgeschliffenen Stück Eisen wurde auch dieses Problem gelöst. Für eine aktuelle Dokumentation dieses Projekts hat- te sich ein Filmteam aus Brüssel angesagt. Im Auftrag der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Be-
Teamwork und Völkerverständigung: Beim Erasmus+ Projekt im Rumänien eine Selbstverständlichkeit.
rufsbildung (NA BIBB) als übergeordnete Stelle wur- den bei den Dreharbeiten alle Gewerke intensiv be- obachtet. Denn das Projekt gilt als Musterprojekt für gewerksübergreifende Tätigkeiten unter Denkmal- schutzbedingungen. Zur Völkerverständigung gehörte natürlich auch ein kulturelles Rahmenprogramm. So konnten die Teil- nehmer einen Ausflug mit Pferdewagen in die Kir- chenburg nach Mardisch und eine Busrundreise durch Siebenbürgen machen. Am Pfingstsonntag bildete sich zum Gottesdienst spontan ein rund 20-köpfiger Chor aus Betreuern und Schülern. Nach nur einer Stunde Probe wurde der evangelische Gottesdienst von vielen kräftigen Stimmen umrahmt, was bei den Chormitgliedern und der Kirchgemeinde für Gänsehautstimmung sorgte. Besonders erfreulich: Von keinem Teilnehmer kam eine negative Kritik über das Projekt – dafür aber mehrere Anfragen für eine erneute Teilnahme.
Beim Vordach war wegen der geringen Dachneigung eine Steh- falzdeckung erforderlich.
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Doppelsieg mit Metall und Flachdach BETRIEBE Sanierungspreis G L E I CH ZWE I I NN U N G S B E T R I E B E Z Ä H L E N I N D I E S E M J A H R Z U D E N P R E I S T R Ä G E R N D E S D D H - S A N I E R U N G S P R E I S E S
STETS WIRD DIE QUALITATIV HOCHWERTIGE AUS- FÜHRUNG VON LEISTUNGEN DURCH INNUNGSBE- TRIEBE BETONT. DEN BEWEIS FÜR DIESES QUA- LITÄTSVERSPRECHEN HABEN JETZT ZWEI BETRIEBE ANGETRETEN – UND DAMIT ZWEI SANIERUNGS- PREISE DES FACHMAGAZINS DDH GEWONNEN.
schen Leutershausen ist gleich doppelt stolz: „...was man aus einem 08/15-Haus alles machen kann, so dass man es kaum wiedererkennt”. Und natürlich ist er auch stolz darauf, den Sanierungspreis 2017 in der Kategorie Metall gewonnen zu haben. Das Objekt, das es zu sanieren galt, ist ein typisches Einfamilienhaus mit Putzfassade, Ziegeldach und an- gebautemWintergarten. Vorbildlich war die Zusam- menarbeit mit dem Architekten Sebastian Bachmann
Robert Mohr, Inhaber des Zimmerei- und Dachde- ckerbetriebs Zimmerei Mohr GmbH im mittelfränki-
Foto: Alex Pusch | Bachmann van Aaken Architekten und Klaus Siepenkort
Der „Monolith” über dem Altmühltal, mit dem die Zimmerei Mohr GmbH den Sanierungspreis im Bereich Metall gewann.
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BETRIEBE Sanierungspreis
– und zwar von Anfang an. Das heißt, schon im Pla- nungsstadium verstanden sich Bauherr, Architekt und Handwerksmeister als ganzheitliches Team. Da das Haus in Leutershausen in exponierter Lage steht und Marder seit Jahren ungebetene Mitbe- wohner waren, sollte die gesamte Gebäudehülle in Metall ausgeführt werden. Alle Gebäudeüberstände wurden im Zuge der Sanierung enfernt und Fassade sowie das ca. 30 o geneigte Dach mit anthrazitfarbe- nem Aluminium bekleidet. „Eine Art Monolith”, wie es der Architekt ausdrückte. Dazu gehörte auch, alle Rinnen und Fallrohre innenliegend auszuführen. Die erforderlichen Holzbauteile – auch für die hin- terlüftete vorgehängte Fassadenkonstruktion – wur- den im Betrieb weitgehend vorgefertigt und von einem Team von Zimmerern montiert. An der per- manenten Koordination und Überwachung des Bau- ablaufs war maßgeblich der langjährige Spengler- geselle der Zimmerei Mohr GmbH, Andreas Weidner, beteiligt. Eine weitere Hürde war, dass die gesamte Sanierung des Hauses in exakt koordinierten Phasen so schnell wie möglich durchzuführen war, um das Bewohnen während der Bauzeit zu ermöglichen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Glück- wunsch zu dieser Leistung des mittelfränkischen In- nungsbetriebs Zimmerei Mohr GmbH, die dafür mit dem Sanierungspreis belohnt wurde. Eine Villa aus den 1980er Jahren war für einen Bau- herren im unterfränkischen Veitshöchheim das „Ob- jekt der Begierde”. An der energetischen Sanierung beteiligt war der Mitgliedsbetrieb der Innung Unter- franken, Timo Markert Dachbau aus Albertshofen. Der Flachdach-Bau wurde komplett entkernt und in den Rohbauzustand zurückversetzt. Den Rückbau der gesamten Dachflächen und Terrassen übernahm Timo Markert nach einem strikten Zeitplan. Bei der Wiederherstellung war das gesamte Leis- tungsspektrum des Dachdeckerhandwerks gefragt. Die Terrassenflächen über den Wohnbereichen wur- den als hoch druckfestes Warmdach ausgeführt. Da- rauf wurden Gehwegbeläge verlegt. Die Flachdach- flächen wurden ebenfalls als Warmdach mit Niedrig-
Fotos: DDH
Die Veitshöchheimer Villa wurde in den Rohbauzustand zurück- versetzt und komplett energetisch saniert.
energiestandards erstellt. Dabei kam eine bitumi- nöse Dampfsperre und eine zweilagige EPS-Gefälle- dämmung zum Einsatz. Zusätzlich wurden Flach- dachfenster und dreischalige Lichtkuppeln einge- setzt. Der ehemalige Atriumbereich wurde verglast und zum integrierten Wintergarten umgebaut. Teile des Mauerwerks und des Sockelbereichs des Hang- hauses wurden mit VHF-Systemen ausgerüstet. Zu- sätzlich übernahm Markert die Wandabdichtung im Schwimmbadbereich des Hauses. Der Landesinnungsverband Bayern gratuliert den beiden Innungsmitgliedern zu ihren Platzierungen in den beiden Bereichen des Sanierungspreises – und ist natürlich auch stolz auf solche Mitglieder.
Mit der Realisierung des Niedrigenergiehauses gewann die Timo Markert Dachbau den Sanierungspreis im Bereich Flachdach.
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BETRIEBE
Bürokratie
Foto: Fotolia
Geht’s noch? d e r h a n d w e r k e r w i r d i m m e r m e h r z u r b ü r o k r a f t . u n d d a f ü r b r a u c h t e s k e i n e u m s c h u l u n g , s o n d e r n n u r d i e s t r i k t e e r f ü l l u n g a l l e r b ü r o k r a t i s c h e n v o r s c h r i f t e n .
WENN THILO SARAZIN MEINT „DEUTSCHLAND SCHAFFT SICH AB”, KÖNNTE DAS IN DER REALITÄT PROBLEMATISCH WERDEN. DENN WAHRSCHEINLICH MÜSSTE AUCH DAS PENIBEL DOKUMENTIERT WER- DEN. Der potenzielle Kunde kommt zum Handwerker und beauftragt ihn, sein Dach zu decken. Der Handwer- ker nennt den Preis dafür und deckt das Dach. So funktionierte Handwerk Jahrhunderte lang. Und heute: Der Kunde fordert mehrere Handwerker zur
Angebotsabgabe auf oder verfasst eine Ausschrei- bung. Bevor der Handwerker nun sein Angebot er- stellt, muss er natürlich sicher sein, dass der Monitor seines PCs strahlungsarm ist und die Fluchtwege in Büro gekennzeichnet sind. Natürlich muss auch die Art der Verarbeitung und die Speicherung von Kundendaten vom Betriebsin- haber dokumentiert werden. Bei der Angebotserstellung muss der Handwerker, falls vom Kunden gefordert, den Nachweis erbrin- gen, dass für die Herstellung der zu verwendenden
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Bürokratie BETRIEBE
Produkte keine Kinderarbeit zum Einsatz kam. Stellt der Handwerker nach dem ersten Ausdruck des An- gebots fest, dass noch eine Position zu ergänzen ist, muss der Ausdruck datenschutzrechtlich korrekt ver- nichtet und die Entsorgung der Papierschnipsel do- kumentiert werden. Der Versuch, dem Kunden das Angebot persönlich zu überreichen und zu besprechen scheitert leider daran, dass der Firmenwagen mit Euro-5-Diesel nicht zum Kunden fahren darf, weil der in einer Diesel- Fahrverbotszone wohnt. Diese natürlich etwas überspitzte Schilderung zeigt aber, dass aus dem „Hand-Werker” inzwischen ein „Büro-Werker” geworden ist. Um den bürokrati- schen Aufwand bewältigen zu können, bleiben ei- gentlich nur noch der wohlverdiente Feierabend oder das Wochenende. Denn mangels Fachkräften kann das „Papiermonster” nicht während der regu- lären Arbeitszeit bewältigt werden. Jetzt reicht’s, sagen daher viele Handwerker völlig zu Recht. Denn wenn die vielgepriesene und ver- sprochene Entbürokratisierung nur mit einem zu- sätzlichen Bürokratieaufwand realisiert werden kann, macht sie keinen Sinn. Warum muss ein Betriebsinhaber eigentlich bei der Gefährdungsbeurteilung Schwangere mit berück- sichtigen, auch wenn er überhaupt keine Frauen be- schäftigt?
Für Verwirrung und Verunsicherung sorgt als jüngs- tes Beispiel das Ende der Übergangsfrist der EU-Da- tenschutz-Grundverordnung DSGVO seit 25. Mai 2018. Einerseits reden alle von der Digitalisierung im Handwerk, andererseits darf auf Dienst-Smartpho- nes die nützliche WhatsApp-Anwendung nicht mehr ohne Weiteres verwendet werden. Auch mit anderen Anwendungen könnte eine juris- tische Grauzone betreten werden. Sehr oft erstellen Handwerker Fotos eines Schadens und der Repara- tur, um die Bilder für Referenzzwecke oder als Bei- trag für Facebook & Co zu verwenden. Sowohl für die Erstellung der Fotos als auch für die spätere Ver- wendung müssten die Handwerker vorab das Einver- ständnis des Hausbesitzers einholen. Selbst Behörden sind verunsichert. So gibt es seit Ende Mai in einer oberbayerischen Gemeinde die Anweisung, dass jeder Mitarbeiter sofort alle Besu- cher auffordern muss, die Amtsstube zu verlassen und alle Türen zu schließen, bevor er einen Anruf entgegennehmen darf. Schließlich könnte ein Au- ßenstehender aufgrund der Gesprächsfetzen auf die Identität des Anrufers schließen. Datenschutzrecht- lich korrekt – aber realitätsnah? Ein weiteres heißes Thema sind die drohenden Fahr- verbote für viele Dieselfahrzeuge. Wie sollen Hand- werker zu ihren Kunden und Baustellen kommen, wenn sie dazu die Straße wegen Diesel-Fahrverbo-
Foto: HF.Redaktion
Nichts geht mehr: Das könnte bald Realität werden vor den Stadttoren in Deutschland.
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